Noch gibt es diese herrlichen Spätherbst-Tage, an denen man mit viel Freude im Garten weilt und die frische Luft und den milden Lichteinfall geniesst. Die im Sonnenlicht leuchtenden Anemonen, Astern und Co. lassen das vergangene Gartenjahr Revue passieren.

Aber die kältere Jahreszeit steht vor der Tür. Vor dem Wintereinbruch sollten deshalb noch wichtige Arbeiten im Garten erledigt werden. Bevor nämlich der erste Frost kommt, müssen einige Pflanzen zurückgeschnitten, die Beete winterfest gemacht und Kübelpflanzen ins Winterquartier gebracht werden. Wenn dann alles fachgerecht für den Winterschlaf vorbereitet ist, lassen sich die letzten wärmenden Sonnenstrahlen im farbenprächtigen Gartenparadies umso entspannter geniessen.

Überwintern in der Gärtnerei

Für nicht winterharte Kübelpflanzen ist es höchste Zeit, sie ins Winterlager zu übersiedeln, wo sie frostfrei, aber trotzdem nicht zu warm stehen sollten. Hier eignet sich ein heller, kühler Raum mit einer Temperatur von rund fünf bis acht Grad. Wer keinen passenden Platz im Keller oder im Wintergarten hat, fragt am besten den Fachmann. Viele Gärtnereien bieten einen fachgerechten Überwinterungsservice an. Aber auch viele winterharte Pflanzen brauchen jetzt den richtigen Winterschutz. Bei den meisten empfindlichen Stauden, wie auch bei den Rosen, genügt oft schon ein leichtes Abdecken mit Fichtenzweigen oder Reisig.

Samenbildende Pflanzen und Stauden sollten erst im Frühling zurückgeschnitten werden. Einerseits zugunsten der Vögel, andererseits für einen dekorativen Wintergarten. «Vor den ersten kalten Nächten sollten bei den Rosen die Blätter entfernt werden. Dies um einem möglichen Pilzbefall, welcher im Frühling auch junge Blätter betreffen kann, vorzubeugen. Bei mehrjährigen Blumen und Gräsern können die verblühten Fruchtstände stehengelassen werden», sagt Felix Beer von der Künzli Garten und Floristik GmbH in Aadorf. Gräser sollten idealerweise zusammengebunden werden. Jetzt ist auch die Zeit gekommen, nicht winterharte Zwiebel- und Knollenpflanzen auszugraben und bis zum nächsten Anpflanzen trocken, dunkel und frostsicher zu lagern. 


Rasen kürzer schneiden als gewohnt

Momentan wächst der Rasen noch. Werden die Nächte dann aber richtig kalt, beginnt auch der Rasen mit dem Winterschlaf und wächst nicht mehr. Das ist meistens in der Zeit ab Mitte oder Ende Oktober. Dieser Tage sollte der Rasen den letzten Schnitt bekommen. Dabei ist es wichtig, das Grün rund einen halben Zentimeter kürzer als üblich zu mähen. Lässt man nämlich den Rasen zu lang, werden die einzelnen Grashalme durch den Schnee niedergedrückt. Das wären dann beste Voraussetzungen für die Ausbreitung von Pilzen und anderen Krankheiten.

Im Gegensatz zu Bodendeckern, zurückgeschnittenen Stauden und Gehölzen, welchen eine Blätterdecke als Frostschutz dient, sollte die Rasenfläche über den Winter möglichst laubfrei bleiben. In einem grösseren Garten danken Igel, Salamander, Blindschleichen und Co. für ein kleines Plätzchen mit liegengebliebenem Laub und Gehölz.

Jetzt pflanzen, im Frühling profitieren

Wasserleitungen sollten nun entleert werden. Am besten sperrt man sämtliche Aussen-Wasserleitungen ab und sorgt im Weiteren dafür, dass alle Ventile geöffnet sind. Auch Gartenmöbel halten länger, wenn sie über den Winter ein geschütztes Plätzchen bekommen.

Und zum Schluss noch dies: Solange der Boden noch nicht gefroren ist, können Blumenzwiebeln gepflanzt werden. Wer jetzt im Herbst Krokusse, Tulpen, Narzissen und Co. in die Beete pflanzt, zaubert bereits ab März wieder Farbe in den Garten. Nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Blütenbestäuber freuen sich über die ersten bunten Frühlingsboten nach der kalten Jahreszeit. Daher empfiehlt der Fachmann, hier idealerweise auf Wildtulpen auszuweichen.

By Christina Avanzini