Insgesamt blicken die Thurgauer Gemeinden auf ein erfreuliches Rechnungsjahr 2018 zurück. «Die überwiegende Mehrheit der Gemeinderechnungen schloss mit einem Plus ab» teilt die Thurgauer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung mit. In der Summe hätten die 80 Gemeinden erneut einen deutlich höheren Ertragsüberschuss als im Vorjahr erwirtschaftet. Die Finanzkennzahlen zeigen bei der Mehrzahl der Thurgauer Gemeinden einen problemlosen Finanzhaushalt an. 47 der 80 Thurgauer Gemeinden hielten im Jahr 2018 bei allen Finanzkennzahlen die Richtwerte ein, «bewegten sich also überall in einem problemlosen oder sogar guten Bereich». Dazu kamen 13 Gemeinden, die lediglich bei einer Kennzahl den mittleren oder guten Bereich verpassten.
«Die Thurgauer Gemeinden haben ein komfortables Eigenkapitalpolster und sind kaum verschuldet», heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die Bruttoschulden würden etwas weniger als 100 Prozent des Laufenden Ertrags ausmachen, was als guter Wert gelte. Allerdings gebe es auch zehn Gemeinden mit einer hohen Bruttoverschuldung von mehr als 150 Prozent des laufenden Ertrags. «Dies sind zwei mehr als im Vorjahr», so die Thurgau Staatskanzlei. Erstmals seit sieben Jahren kletterte der Selbstfinanzierungsgrad wieder über die 100- Prozent-Marke und erreichte 108 Prozent. «Im Schnitt konnten die Gemeinden ihre Investitionen im Jahr 2018 somit vollumfänglich durch selbst erwirtschaftete Mittel finanzieren», so die Staatskanzlei in der Mitteilung weiter.
Steuerfusssenkung um vier Prozentpunkte
Eine der Thurgauer Gemeinden, der es gut geht, ist das 1239-Seelen-Dorf Bettwiesen. Der Bettwieser Gemeinderat hat sich kürzlich an zwei Sitzungen intensiv mit dem Budget für das Jahr 2020 befasst, wie die Gemeinde im aktuellen Mitteilungsblatt berichtet. Bestandteil dieser Diskussionen war auch die Höhe des Steuerfusses. «Der Gemeinderat hat nun entschlossen, an der Gemeindeversammlung den Antrag zu stellen, den Steuerfuss um vier Prozentpunkte auf neu 49 Prozent zu senken», heisst es im Mitteilungsblatt weiter. Ob dies auch Realität wird, entscheidet sich an der Gemeindeversammlung am 20. November. (pd/red)