Im aktuellen Schweizer Psalm geht es auch um das Festhalten an christlichen Grundwerten, was die Neufassung unter dem Titel «Dem Wandel der Zeit anpassen» schlicht ausblendet. Wenn wir als christliches Abendland gelten wollen, heisst dies im Klartext: «Zu christlichen Grundwerten stehen». Jedenfalls beginnt die Bundesverfassung der Schweiz noch immer mit der Präambel: «Im Namen Gottes des Allmächtigen!».
Landauf, landab wird lamentiert, wie sich die Islamisierung immer stärker ausbreite. Dazu hat einmal ein Religionsforscher geschrieben: «Ich sorge mich nicht um das Aufkommen des Islam, sondern vielmehr um das Absinken des Christentums. Mit schönen Worten allein können wir christliche Werte nicht erhalten, weil es ein aktives Dazustehen braucht und selber gelebt werden will. In der christlichen Werthaltung ist bekanntlich auch der Begriff Toleranz enthalten. Toleranz schliesst andere Religionen nicht aus, sondern sucht vielmehr nach Gemeinsamkeiten, um ein friedliches Nebeneinander leben zu können.
So gilt es Tendenzen entgegenzutreten, welche die christlichen Werte im Alltag immer mehr ausblenden wollen. In Wil bietet sich bekanntlich demnächst eine Gelegenheit, sich konkret zu christlichen Grundwerten zu bekennen. Es geht um die Entscheidung, das nach christlichen Grundwerten geführte «Kathi» (Mädchensekundarschule) in seiner Stellung in den öffentlichen Schulen zu erhalten, oder als «alten Zopf» abzutun. Für die neue Vertragslösung ist zuerst einmal das Parlament gefordert, eine Volksabstimmung dürfte folgen.
Niklaus Jung
