So etwas hat auch die erfahrene Regisseurin Ruth Keller noch nicht erlebt. Seit 35 Jahren macht sie Theater und hat 2002 die Theatergruppe Bronschhofen gegründet. Jedes Jahr im Frühling wird im Kulturraum ein Stück gespielt. So auch 2019 mit «Mafia Lady Xenia». Seit September liefen die Proben und die ersten drei Vorstellungen sind reibungslos über die Bühne gegangen. Zufrieden verliessen die Zuschauer jeweils den Saal.
Auch am Mittwochabend verlief zuerst alles in geregelten Bahnen. Mehr noch. «Es war ein sensationeller Theaterabend und auch die rund 90 Zuschauer waren gut drauf», sagt Ruth Keller. Doch dann passierte es: Eine Schauspielerin stürzte hinter der Bühne, zog sich eine schwere Hirnerschütterung zu und konnte nicht mehr weitermachen. Das Stück musste in der zweiten Pause abgebrochen werden und der angerückte Notfall Hilfe leisten. Für die Schauspielerin wurde ein Spitalaufenthalt unumgänglich.
Apéro statt Theater
Da der betroffenen Schauspielerin Bettruhe verordnet wurde, müssen auch die letzten beiden Vorstellungen der diesjährigen Bronschhofer «Theatersaison» abgesagt werden. Diese wären für Freitag- und Samstagabend (8. und 9. März) anberaumt gewesen. Ein Ersatz-Datum ist aufgrund der zeitlich befristeten Miete des Kulturraums nicht möglich. Die Organisatoren sind nun bemüht, dass niemand vor verschlossener Türe steht. Darum wird einerseits der Kontakt mit den Billett-Besitzern gesucht. Da aber voraussichtlich nicht alle Leute erreicht werden können, findet andererseits am Freitag- und Samstagabend ab 19 Uhr im Kulturraum je ein Apéro mit den Schauspielern statt.
Von der besagten Schauspielerin gab es im Verlauf des Donnerstags insofern gute Kunde, dass sie das Spital wieder verlassen konnte.