Die Online-Zeitung Hallowil.ch berichtet in einem Hitze-Ticker über alles Wissenswerte zum Trocken-Sommer 2018:

Montag, 10. September, 11.54 Uhr:

Wegen der ausserordentlichen Trockenheit führten vor allem die kleinen Gewässer im Kanton St. Gallen während Wochen fast kein Wasser und einige fielen sogar trocken. Zum Schutz der Gewässer und ihrer Lebewesen hat das Amt für Wasser und Energie am 27. Juli mit einer Allgemeinverfügung den Gemeingebrauch von Wasser aus kleinen Seen, Weihern, kleinen Flüssen und Bächen eingeschränkt. Diese Verfügung wird per heute Montag aufgehoben. Somit dürfen für den Eigengebrauch wieder höchstens 50 Liter je Minute entnommen werden.

Sehr kleine Bäche und Giessen führen teilweise immer noch sehr wenig Wasser. Wer Wasser aus solchen Gewässern entnimmt, wird um entsprechende Vorsicht gebeten. Es darf nur so viel Wasser entnommen werden, dass in den Fliessgewässern genügend viel Wasser verbleibt. Gewässer dürfen nicht aufgestaut werden.

Dienstag, 4. September, 14.42 Uhr:

In der vergangenen Woche kam es über dem gesamte St. Galler Kantonsgebiet zu ergiebigen Niederschlägen. Es fiel flächendeckend zwischen 40 bis 60 Millimeter Regen. Die Situation in den Wäldern konnte sich deutlich entspannen und die merklich tieferen Temperaturen sorgen mittelfristig für keine Verschlechterung der Lage. Die Waldbrandgefahr reduziert sich auf «mässig» bis «erheblich». Somit ist die Verfügung des Sicherheits- und Justizdepartements vom 24. Juli aufgehoben und es darf ab morgen Mittwoch auch im Kanton St. Gallen wieder im Wald und in Waldesnähe Feuer gemacht werden. 

Die Abflussmengen in den meisten Bächen und Flüssen sind vorübergehend deutlich angestiegen. Die Grundwasserstände bleiben jedoch vielerorts sehr tief. Auch die Erträge der Quell- und Grundwasserfassungen haben sich noch nicht erholt. Dies bewirkt, dass die Abflussmengen in den Bächen ohne weitere Niederschläge rasch wieder sinken können. Das Amt für Wasser und Energie hat die kurzfristig verfügten Nutzungsbeschränkungen bei bewilligten oder konzedierten Wasserentnahmen aufgehoben. Die betroffenen Personen werden schriftlich benachrichtigt. Der Gemeingebrauch ist seit der allgemeinen Bekanntmachung vom 27. Juli untersagt. Dieses Verbot bleibt vorerst bestehen, da bei kleinen und sehr kleinen Gewässern der Abfluss noch immer sehr tief ist. Kurzzeitige Entnahmen für das Befüllen von Viehtränkstellen sind erlaubt. An der Entnahmestelle darf dabei kein Aufstau des Wassers erfolgen. Grössere Entnahmen für Alpen bedürfen einer Bewilligung des Amtes für Wasser und Energie.

Gemäss Angaben der Kantonspolizei mussten in der Zeit des Feuer- und Feuerwerksverbotes 27 Personen verzeigt werden

Montag, 3. September, 16.18 Uhr:

Im Kanton Thurgau ist es per morgen Dienstag wieder erlaubt, im Wald oder in Waldesnähe Feuer zu entfachen. Dies nachdem die langen erwarteten, ergiebigen Niederschläge eingetreten sind. Zudem ist es merklich kühler geworden und am Morgen bildet sich verbreitet Tau oder Nebel. Im Umgang mit offenem Feuer ist aber nach wie vor Vorsicht geboten, da die Waldböden bis jetzt teilweise lediglich angefeuchtet und noch nicht durchnässt worden sind. Dies teilt der Kanton Thurgau mit.

Nach wie vor unterdurchschnittlich ist die Wasserführung in den Flüssen und Bächen. Der Bodensee ist sehr tief und auch die Grundwasservorkommen weisen tiefe Wasserspiegel auf. Das Wasserentnahmeverbot für alle Oberflächen- und Fliessgewässern (mit Ausnahme Bodensee, Seerhein, Untersee und Rhein) im Kanton Thurgau bleibt weiterhin in Kraft. Die heutigen Bodenseepegel liegen zur Zeit leicht über denjenigen zum gleichen Zeitpunkt des Trockenjahres 2003.

Gemäss Angaben der Kantonspolizei mussten in der Zeit des Feuerverbots 51 Personen verzeigt werden.

Montag, 27. August, 13.38 Uhr:

Eine überwiegend sommerliche Woche steht bevor. Und es darf in der Region wieder überall grilliert werden. Auch in Niederhelfenschwil. Dort war das allgemeine Feuer- und Feuerwerksverbot am längsten aufrecht - nämlich auch noch am vergangenen Wochenende. "Zwischenzeitlich haben die auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde Niederhelfenschwil gefallenen Niederschläge der vergangenen Tage die Feuergefahr ausserhalb des Waldes soweit entspannt, dass das Feuer- und Feuerwerksverbot aufgehoben werden kann. Weiterhin gültig bleibt das kantonsweite absolute Feuer- und Feuerwerksverbot im Wald und in Waldesnähe (200 Meter). Die Wasserknappheit hat sich hingegen nicht entschärf", schreibt die  Gemeinde Niederhelfenschwil.

Freitag, 24. August, 10.42 Uhr:

In der Region Wil dürfen alle wieder grillieren - ausser die Niederhefenschwiler. Dort besteht das komplette Feuer- und Feuerwerksverbot weiterhin, während es von den Kantonen St. Gallen und Thurgau sowie von allen anderen Gemeinden der Region aufgehoben worden ist. "Bei uns wird am kommenden Montag erneut entschieden. Wir wollen zuerst einmal sehen, ob der angekündigte Regen auch wirklich fällt. Es hat auch schon falsche Wetterprognosen gegeben", sagt Niederhelfenschwils Ratsschreiber Marvin Flückiger. In allen anderen Gemeinden ist es auch weiterhin untersagt, im Wald und in Waldesnähe Feuer zu entfachen.

Freitag, 24. August, 8.38 Uhr:

Auch in Wil und Uzwil darf wieder grilliert werden. Die auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde Wil in den vergangenen Wochen gefallenen Niederschlägen führen dazu, dass auch auf kommunaler Ebene das umfassende Verbot des Entzündens von Feuer, des Abbrennens von Feuerwerk sowie des Wegwerfens von brennenden Streichhölzern und Raucherwaren aufgehoben werden kann. Dies auf Antrag und in Rücksprache mit dem Departement Versorgung und Sicherheit des Kantons St. Gallen. Weiterhin gültig bleibt das kantonsweite Feuer- und Feuerwerkverbot im Wald und in Waldesnähe.

Auch in Uzwil hat sich dank tieferer Temperaturen in der Nacht und der damit verbundenen regelmässigen Taubildung die bisherige Brandgefahr auf den Wiesen teilweise entspannt. Die Niederschläge haben die Gefahr von Feuerausbrüchen etwas entschärft. Die Temperaturen sinken in den nächsten Tagen laut Prognose, auch Niederschläge sind angesagt. Darum wird auch in Uzwil das komplette Feuerverbot aufgehoben. Auch hier bleibt das Feuer- und Feuerwerksverbot im Wald bestehen.

Mittwoch, 22. August, 15.16 Uhr:

Nachdem der Kanton Thurgau am Dienstag vorgelegt hatte, zieht nun der Kanton St. Gallen nach: Die Niederschläge der vergangenen Tage haben die Feuergefahr ausserhalb des Waldes soweit entspannt, dass das vom Sicherheits- und Justizdepartement des Kantons für das ganze Kantonsgebiet verfügte absolute Feuer- und Feuerwerksverbot aufgehoben und auf Wald und Waldesnähe reduziert werden kann. Damit gilt in allen Teilen des Kantons ab sofort wieder ein Feuer- und Feuerwerksverbot in Wald und Waldesnähe (Abstand von 200 Metern). Es ist aber nach wie vor und generell im ganzen Kantonsgebiet untersagt, im Wald Feuer zu entfachen. Das Verbot betrifft auch die Nutzung von offiziellen Feuerstellen. Ebenfalls untersagt ist das Wegwerfen von brennenden Streichhölzern und Rauchwaren in Wald und Waldesnähe. Verboten bleibt auch im ganzen Kantonsgebiet das Steigenlassen von Himmelslaternen, Ballonen mit Wunderkerzen, Glücks- und Wunschlaternen oder Kong-Ming-Laternen.

In der ganzen Trockenheitsperiode sind die Niederschläge lokal sehr unterschiedlich ausgefallen. Aus diesem Grund bestanden und bestehen grosse regionale Unterschiede. Verschiedene Gemeinden haben selber Massnahmen ergriffen und auf kommunaler Ebene Feuerverbote erlassen. Diese bleiben bis auf Widerruf durch die Gemeinden weiterhin bestehen. Auch ist es den Gemeinden weiterhin überlassen, neue oder strengere Vorschriften zu verfügen.

Die Schweiz erlebt den trockensten Sommer seit 1908. Die Hitze und der fehlende Niederschlag haben auch im Kanton St. Gallen dazu geführt, dass die Grundwasserstände auf ein Rekordtief gesunken sind. Selbst bei intensiven Regengüssen kann es Wochen dauern, bis sich die Pegel wieder normalisieren. Fast alle Bäche im Kanton sind teilweise trockengefallen oder auf den tiefsten Abflüssen seit 110 Jahren.

Dienstag, 21. August 11.33 Uhr:

Am 30. Juli hat der Regierungsrat ein befristetes totales Verbot für das Entzünden von offenen Feuern im Freien sowie ein totales Verbot für das Abbrennen von Feuerwerk erlassen. Ausserdem hat er das Departement für Justiz und Sicherheit ermächtigt, den Beschluss bezüglich Feuer- und Feuerwerksverbot in Absprache mit dem Departement für Bau und Umwelt aufzuheben, sobald es die Situation zulässt. Laut Einschätzung des Fachstabs Trockenheit ist dies nun der Fall. Angesichts der Niederschläge und der vorliegenden Feuchtigkeit der vergangenen Tage und der Prognosen für die zweite Wochenhälfte erachtet es der Fachstab für vertretbar, das totale Feuerverbot und das Feuerwerksverbot aufzuheben. Das Departement für Justiz und Sicherheit hat dem Antrag entsprochen und das Verbot per morgen Mittwoch, 22. August, aufgehoben. Somit ist das Grillieren mit offenem Feuer und mit Holzkohle an Festen und im privaten Raum wieder gestattet. Die Gemeinden können weiterführende Massnahmen aufrechterhalten.

Das Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe bleibt indes in Kraft. Es ist somit weiterhin verboten, im Wald oder in Waldesnähe Feuer zu entfachen, sowie brennende Streichhölzer oder Rauchwaren wegzuwerfen. Das Verbot gilt im Wald und in Waldesnähe, also im Umkreis von 200 Metern um die Wälder. Die Niederschläge in einigen Gebieten des Kantons haben die Situation im Wald zwar etwas entschärft, doch aufgrund der weiterhin hohen Temperaturen wird die Waldbrandgefahr auf Stufe vier «grosse Gefahr» belassen.

Ebenfalls weiterhin Bestand hat das Wasserentnahmeverbot für Oberflächengewässer. Die teilweise heftigen Niederschläge haben die Pegel zwar kurzzeitig nach oben steigen lassen, doch dann sind sie auch rasch wieder gesunken. Ausgenommen vom Verbot sind weiterhin der Bodensee, der Rhein sowie das Grund- und Quellwasser.

Freitag, 10. August, 11.02 Uhr:

Der Kanton St. Gallen teilt mit: "Die Niederschläge in den vergangenen Tagen haben zu keiner Entspannung der Trockenheit im Kanton geführt. Auch in den nächsten Tagen ist mit keiner Besserung zu rechnen. Das Feuer- und Feuerwerksverbot bleibt weiterhin bestehen. Die Fachspezialisten des kantonalen Führungsstabes beurteilen die Lage laufend und werden bei einer Entspannung der Situation die Aufhebung des Feuer- und Feuerwerksverbotes beim Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartementes beantragen."

Montag, 6. August, 17.12 Uhr:

Der Fachstab Trockenheit des Kantons Thurgau hat heute erneut getagt. Laut den Experten sinkt das Grundwasser infolge der deutlich unterdurchschnittlichen Niederschläge der letzten Monate stetig. Die meisten Messstationen des Grundwasservorkommens im Thurtal zeigen sehr tiefe Wasserstände auf, die zum Teil weit unter dem Mittelwert liegen. Der Fachstab Trockenheit ruft deshalb die Thurgauer Bevölkerung auf, haushälterisch mit Wasser aus dem Hahn umzugehen und es als wichtiges Nahrungsmittel zu betrachten. Etwa auf das Bewässern von Rasenflächen, das Autowaschen oder das Befüllen von Pools soll verzichtet werden. 18 Gemeinden und zwei Zweckverbände haben Engpässe in der Wasserversorgung gemeldet. Einzelne Gemeinden haben ausserdem bereits verbindliche Einschränkungen erlassen.

Dem Fachstab bereitet ausserdem Sorge, dass derzeit kein Ende der Trockenheit in Sicht ist. Auch der angekündigte Regen von Ende dieser Woche wird kaum Besserung bringen. Der Wasserstand des Bodensees liegt derzeit rund 80 cm unter dem langjährigen Mittelwasserstand. Der lokale Regen vom 1. August brachte bei Bächen und Flüssen zwar für kurze Zeit eine Besserung, die Pegel fielen dann aber wieder auf das tiefe Niveau von vorher zurück. Eine dauerhafte Erholung ist nicht absehbar. Ganz ohne Wasser ist mittlerweile die Murg in gewissen Abschnitten. Das war letztmals im Jahr 2003 der Fall.

Das Wasserentnahmeverbot für Oberflächengewässer im Kanton Thurgau gilt weiterhin. Ausgenommen vom Wasserentnahmeverbot sind weiterhin lediglich der Rhein, der Bodensee sowie das Grund- und Quellwasser. Die Jagd- und Fischereiverwaltung ist in Zusammenarbeit mit Fischern noch immer bemüht, Fische aus Fliessgewässern, die zu versiegen drohen, zu retten. Bislang wurden in insgesamt 40 Fliessgewässern im Kanton Thurgau rund 58 Kilometer abgefischt. Ebenfalls weiterhin in Kraft ist das totale Feuer- und Feuerwerksverbot, das der Regierungsrat am 30. Juli ausgesprochen hat. Auf dem Gebiet des Kantons Thurgau ist es deshalb verboten, im Freien Feuer zu entfachen sowie brennende Streichhölzer und Raucherwaren wegzuwerfen oder Feuerwerkskörper abzubrennen.

Freitag, 3. August, 17.14 Uhr:

Ein weiterer Hitzetag. Aber ganz so heiss wie noch in der ersten Wochenhälfte wurde es nicht mehr. Hallowil.ch hat wiederum um 17 Uhr – zur heissesten Zeit des Tages – die vom Wetterdienst Meteocentrale gelieferten Temperaturen gecheckt. Wie schon in den Tagen zuvor ist erneut Bettwiesen Spitzenreiter – allerdings mit fast schon frischen 33 Grad. Am Montag, Dienstag und Mittwoch waren dort zur gleichen Zeit noch je 35 Grad gemessen worden. Kirchberg schaffte es heute ebenfalls auf 33 Grad. Ansonsten lagen die Temperaturen in der Region Wil um 17 Uhr zwischen 29 und 32 Grad.

Hier die Auflistung der Temperaturen am Freitag um 17 Uhr:
- 33 Grad: Bettwiesen, Kirchberg
- 32 Grad: Wil, Münchwilen, Sirnach, Aadorf, Eschlikon
- 30 Grad: Zuzwil, Uzwil, Oberuzwil
- 29 Grad: Lütisburg, Flawil

Freitag, 3. August, 13.11 Uhr:

Wo kann man sich an Tagen wie diesen am besten erfrischen? Je länger je weniger in den Badis der Region. Aus der wöchentlichen Wassertemperatur-Übersicht des «St. Galler Tagblatts» geht hervor, dass der Erfrischungsfaktor in Wil am höchsten und auch am tiefsten ist. Im Freibad Weierwiese wurde zum Messzeitpunkt am Donnerstag eine Wassertemperatur von «nur» 24 Grad gemeldet. Gleiches zählt für die Badi Bischofszell. Die meisten Freibäder der Region Will melden derzeit eine Wassertemperatur von 25 Grad: Aadorf, Münchwilen, Uzwil, Oberuzwil, Degersheim. Gar noch wärmer ist das Wasser in der Flawiler Badi mit 26 Grad. Das wird noch getoppt vom Freibad Bergholz in Wil, wo das Wasser derzeit 27 Grad warm ist. Somit können die Wiler immerhin wählen, ob sie 24 oder 27 Grad warmes Wasser wollen. Wer mehr Abkühlung will, fährt ins idyllische Freibad in Lichtensteig mit einer Wassertemperatur von 23 Grad.

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In den meisten Badis der Region ist das Wasser - wie hier in Oberuzwil - derzeit 25 Grad warm.

Donnerstag, 2. August, 15.10 Uhr:

Die Lasershow der Wiler 1.-August-Feier war dem Schweizer Fernsehen ein paar Bilder Wert. Der Beitrag wurde gestern Abend um 19 Uhr ausgestrahlt. Hier der Link dazu:

https://www.srf.ch/sendungen/schweiz-aktuell/feuerverbot-mit-folgen-die-alpenreise-tag-13#

Donnerstag, 2. August, 9.32 Uhr:

Der Abend des 1. Augusts hatte es in sich. Eine Gewitterfront zog über die Region Wil und brachte das Programm von manch einer Bundesfeier durcheinander. Auch wenn das Rheintal stärker getroffen wurde als die Region Wil, so kam es auch im nordwestlichen Kantonsteil zu einigen Zwischenfällen. In Schwarzenbach hat ein Blitz in ein Einfamilienhaus eingeschlagen. Es kam jedoch zu keinem Brand und es gab auch keine Verletzte. Dorfbewohner berichten aber von einem ohrenbetäubenden Knall, welcher das Gewitter ausgelöst habe. In Rickenbach wurde auf der Toggenburgerstrasse eine Baustellenabschrankung auf die Strasse geweht. Zudem drang in Wallenwil Wasser in eine Tiefgarage.

Zudem stellt sich die Frage, wie gut sich die Bewohner der Region Wil an das generelle Feuer- und Feuerwerksverbot gehalten haben. Den Kantonspolizeien St. Gallen und Thurgau sind bisher fünf Fälle bekannt. In Kirchberg und Oberbüren ist je ein Feuer entfacht worden. Zu einer Anzeige kam es aber nicht. Im Hinterthurgau gab es seit Inkrafttreten des Verbots am Montag je eine Verzeigung in Wilen, Busswil und Wiezikon.

Donnerstag, 2. August, 7.08 Uhr:

Die Wiler Säntisfahne ist doch noch gerissen. Nachdem gestern mehrere tausend Leute die Fahne des Wiler KMU Heimgartner Fahnen AG bewundert haben, traf die abendliche Gewitterfront auch den Säntis. Die 80 mal 80 Meter grosse Fahne blieb nicht unversehrt und erlitt auf der linken Seite einen durchgehenden Riss. Somit ist die Fahne nun zum dritten Mal hintereinander gerissen.

Der Fernsehsender TVO hat am Donnerstagabend über die zerrissene Wiler Säntisfahne berichtet und in Erfahrung gebracht, dass sie auch 2019 wieder ausgerollt werden soll.

http://www.tvo-online.ch/?image=baOOev_643x360.jpg&video=hTsTec.mp4&guid=63602

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So präsentierte sich die Situation auf der Schwägalp am Donnerstagmorgen nach der Gewitter-Front.

Mittwoch, 1. August, 19.03 Uhr:

Die grösste Schweizer Fahne der Welt hat in der Säntiswand am Nationalfeiertag mehrere tausend Menschen aus dem In- und Ausland erfreut. Und vor allem hat sie zum zweiten Mal nach 2015 gehalten (Stand: 19 Uhr). Die vergangenen beiden Jahre war sie jeweils von Windböen zerzaust worden. Und was hat das mit Wil zu tun? Die Firma Heimgartner Fahnen AG, welche für die Produktion der Fahne verantwortlich ist, hat ihren Hauptsitz in Wil, wo 97 Prozent der gesamten Wertschöpfungskette realisiert wird. Das Traditionsunternehmen beschäftigt 50 Angestellte und investiert laut eigenen Angaben 12 Prozent des Budgets in Innovationen.

Die Dimensionen der Fahne sind beeindruckend: 80 mal 80 Meter ist sie gross und kommt somit beinahe an ein Fussballfeld heran. Alleine der Stoff ist fast 600 Kilogramm schwer. Für die Herstellung waren rund 600 Arbeitsstunden nötig, für das Ausrollen am Dienstag über 20 Höhenarbeiter. Am Donnerstag wird die Fahne wieder entfernt.

Mittwoch, 1. August, 17.19 Uhr:

Das eine oder andere Grad weniger heiss als am Dienstag war prognostiziert für den 1. August. In der Region Wil waren es dann aber doch weniger Wolken als vermutet, weshalb die Temperaturen am Nationalfeiertag um 17 Uhr – zur heissesten Tag des Tages – manchenorts gleich hoch waren wie gestern. Hitzepol waren Wil und Bettwiesen mit 35 Grad, genau wie am Vortag. Anbei die Liste mit dem Vergleich zu gestern in Klammern.

- 35 Grad: Wil (+-0), Bettwiesen (+-0)
- 34 Grad: Münchwilen (+-0), Sirnach (+-0), Eschlikon (+-0)
- 33 Grad: Aadorf (-1)
- 32 Grad: Uzwil (+-0), Oberuzwil (+-0)
- 31 Grad: Zuzwil (-1), Lütisburg (+-0), Flawil (+-0)
- 30 Grad: Kirchberg (-2)

Zur Gegenprobe wiederum der Vergleich mit dem Wert von Jörg Kachelmanns Wetterstation in Tänikon in der Gemeinde Aadorf. Dort wurden heute um 17 Uhr 32,7 Grad gemessen. Das sind 1,4 Grad weniger als gestern.

Mittwoch, 1. August, 14.44 Uhr:

Wie in Wil musste auch an der Oberbürer 1.-August-Feier, die wie schon im Vorjahr in Niederwil stattfand, wegen der Trockenheit umdisponiert werden. Eine der Hauptattraktionen war hier ein 210 Kilogramm schwerer Zuckenrieter Ochs aus Mutterkuh-Haltung, der am Vorabend im Rahmen eines öffentlichen Anlasses am Spiess hätte gedreht werden sollen. Wegen des Feuerverbots war nun Philipp Krucker von der Adler Metzg in Niederhelfenschwil gefordert. Er zeichnete für das Zubereiten verantwortlich. Eine Lösung mit einem Gasgrill – auch im Trocken-Sommer 2018 erlaubt – zerschlug sich. So blieb nichts anderes übrig, als den Ochsen zuerst auszubeineln und dann in der hauseigenen Räucherei niederzugaren. Dies ganze 16 Stunden lang. Am Mittwochmittag bilanzierte Krucker: «Ich habe es das erste Mal so gemacht und selber gestaunt, dass es qualitativ keinen Unterschied gab.» Die rund 500 Teilnehmer der Niederwiler 1.-August-Feier schienen es gleich zu sehen und verputzten trotz Mittagshitze die 300 Portionen. Notiz am Rande: Obwohl am Vorabend der Ochs am Spiess wegen des Feuerverbots ausgefallen war, hatten sich trotzdem etwa 100 Leute in Niederwil eingefunden, um in den Nationalfeiertag hinein zu feiern.

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Gute Laune bei Ochs-ohne-Spiess: Philipp Krucker von der Adler Metzg Niederhelfenschwil, Niederwils Dorfkorporationspräsident Peter Bruhin und Stimmungsmacher Föns Keller (von links nach rechts).

Mittwoch, 1. August, 12.30 Uhr:

Wahrscheinlich war's die Hitze. Wobei: Irgendwie fühlt es sich doch an wie Wochenende. In diesem Sinne: Hallowil wünscht einen gelungenen Nationalfeiertag, ein schönes Wochenende oder einfach nur gefreute Stunden.

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Zählt in Niederwil nun der Samstags- oder Sonntagsfahrplan?

Mittwoch, 1. August, 11.09 Uhr:

Die Trockenheit will und will nicht enden. Weiterhin ist kein flächendeckender Regen in Sicht – auch nächste Woche nicht. Besonders hart trifft es die Landwirtschaft. Da die Weiden ausgetrocknet sind, brauchen die Landwirte bereits jenes Futter, das eigentlich für den Winter gedacht wäre. Landwirt Paul Wehrli aus Züberwangen rechnet laut einem TVO-Beitrag damit, dass er rund einen Drittel der Tiere schlachten muss, wenn nicht bald Regen Abhilfe schafft.

http://www.tvo-online.ch/?image=T0sDLL_643x360.jpg&video=ZYoK7X.mp4&guid=63570

Da es bis auf weiters trocken bleibt, stellt sich je länger je mehr die Frage, welche Massnahmen als nächstes drohen. «Zur Zeit sind es die Gemeinden und ihre Wasserversorgungen, die zum sorgsamen Umgang mit der beschränkten Ressource Wasser auffordern müssen und das auch tun. Die Regierung respektive der kantonale Führungsstab tritt in Aktion, wenn eine kantonsweite Notsituation eingetreten ist und die Gemeinden nicht mehr in der Lage sind, diese zu bewältigen. Welche Massnahmen dann angeordnet werden, kann ich heute nicht beurteilen», sagt Marco Baumann, Leiter Abteilung Wasserbau und Hydrometrie beim Kanton Thurgau.

Mittwoch, 1. August, 8.28 Uhr:

Wegen des Feuer- und Feuerwerkverbots heisst es für manche Organisatoren von 1-August-Feiern, kreativ zu sein. Das Wiler "Ersatzprogramm" ist dem Schweizer Fernsehen SRF sogar einige Bilder wert. Am Dienstagmittag meldete sich das Fernseh-Team bei Organisator Ruedi Schär und war dann gut eine Stunde später auf Platz, um bei den Aufbauarbeiten zu filmen. Der Grund des Interesses: Anstelle des traditionellen Feuerwerks, welches sonst Jahr für Jahr den Höhepunkt der Wiiler Feier darstellt, findet heuer eine Lasershow statt. Diese beginnt heute Mittwoch um circa 22.15 Uhr und ist "nur" vor Ort - also auf der Reitwiese - zu sehen. Der Fernseh-Beitrag mit den Bildern aus Wil wird heute Mittwoch ab 19 Uhr in der Sendung "Schweiz aktuell" auf SRF 1 ausgestrahlt.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Schär Kreativität walten lassen musste. Im Jahr 2006 herrschte im Kanton St. Gallen am Nationalfeiertag ebenfalls ein Feuerwerksverbot, nicht aber im Kanton Thurgau. Da Wil schon damals gemeinsam mit der im Thurgau gelegenen Gemeinde Wilen feierte, wurde die Wiler Bundesfeier kurzerhand im Nachbarkanton verschoben und ging beim Ägelsee-Schulhaus in Wilen über die Bühne. Auf das Feuerwerk musste so nicht verzichtet werden. Es wurde auf einer Wiese neben dem Schulhaus gezündet. Dieses Jahr ist dieses Szenario nicht möglich, da auch im Kanton Thurgau ein Feuerwerksverbot gilt.

Dienstag, 31. Juli, 18.15 Uhr:

Es ist Zeit, Bilanz zum Monat Juli zu ziehen. Er war in der Gemeinde Uzwil so trocken wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Das ergibt die Auswertung von Christoph Frauenfelder, der mit seiner Wetterstation www.meteotop.ch seit vielen Jahren Wetterdaten erhebt, sammelt und auswertet. Nur gerade 30 Prozent der üblichen Menge Regen ist gefallen. «Rekordverdächtig im Sinne von Absolutwerten seit Messbeginn ist dies allerdings nicht», sagt Frauenfelder. Letztmals war der Juli 1983 noch trockener. Somit hat es in diesem Jahr in den Monaten April, Mai, Juni und Juli je höchstens die Hälfte der zu erwartenden Regenmenge gegeben: 20 Prozent im April, 40 Prozent im Mai, 50 Prozent im Juni und eben 30 Prozent im Juli.

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Christoph Frauenfelder von www.meteotop.ch in Niederuzwil

Betreffend Temperaturen wird 2018 nicht als Rekordsommer in die Geschichte eingehen. «Damit er mit jenem von 2003 konkurrenzieren könnte, müsste der August ein Temperaturüberschuss von elf Grad aufweisen. Das ist schlicht unmöglich. 2018 kommt also nicht im Entferntesten an 2003 heran», sagt Frauenfelder.

Dienstag, 31. Juli, 17.11 Uhr:

Noch heisser als gestern. Das lässt sich sagen, wenn jetzt um 17 Uhr – zur heissesten Zeit des Tages – ein Blick auf die Temperaturen geworfen wird. Als Basis dienen die Infos des Wetterdienstes Meteocentrale. In der ganzen Region Wil ist es derzeit über 30 Grad heiss – und in den meisten Gemeinden ein bis zwei Grad wärmer als gestern. Nicht aber im Hitzepol Bettwiesen, wo wie am Montag 35 Grad auf dem Thermometer stehen. Gleich heiss ist es derzeit auch in Wil. Hier die Auflistung der Temperaturen am Dienstag um 17 Uhr mit der Veränderung zu gestern in der Klammer:

- 35 Grad: Wil (+1), Bettwiesen (+-0)
- 34. Grad: Münchwilen (+1), Sirnach (+1), Eschlikon (+1), Aadorf (+2)
- 32 Grad: Uzwil (+2), Oberuzwil (+1), Zuzwil (+2), Kirchberg (+2)
- 31 Grad: Flawil (+2), Lütisburg (+1)

Zur Gegenprobe wie gestern der Blick zu den Wetterdaten von Meteorologe Jörg Kachelmann: Er weist für Tänikon in der Gemeinde Aadorf um 17 Uhr 34,1 Grad aus.

Dienstag, 31. Juli, 16.39 Uhr:

Der Nationalfeiertag steht vor der Tür – und mit ihm das eine oder andere Grillfest. Holzkohlegrills und offene Feuer sind zwar wegen der Trockenheit verboten, auf Gas- und Elektrogrills lässt sich aber auch einiges machen. Doch was legt man im Sommer 2018 auf den Grill, wenn man angesagt sein will? Hallowil.ch hat beim Bazenheider Fleischverarbeitungsbetrieb Micarna nachgefragt. «Wir stellen eine Experimentierfreudigkeit bei Herr und Frau Ostschweizer fest. Die Vielfalt der Produkte auf dem Grill wächst», sagt Unternehmenssprecherin Deborah Rutz. Oft werde nach marinierten Schweinefleisch-Artikeln gefragt, also zum Beispiel Schweinsnierenstück, Schweinshalssteak oder marinierte Schweinsrippli. Auch Poulet-Spezialitäten wie marinierte Pouletschenkel seien immer mehr im Kommen. Rutz ergänzt: «Auch Spezialitäten wie Dry-Aged-Stücke und Tomahawk-Steaks sind auf dem Vormarsch.»

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Es kommen immer mehr verschiedene Sachen auf den Grill.

Zur grösseren Produktvielfalt gehöre, dass es am Nationalfeierta auch gut und gerne ein Hirschmedaillon im Speckmantel, Pferdesteak an Knoblauchmarinade oder Straussenspiessli geben könne. «Es ist zudem ein Trend in Richtung verschiedener Marinaden zu erkennen, wie beispielsweise Black Garlic, Kräuter an Ölmarinade, Mango-Chilimarinade, Caipirinha-Marinade oder Lemonmarinade», sagt Rutz. Schon länger im Trend seien die Kombinationen Fleisch-Gemüse oder Fleisch-Früchte, wie etwa ein Schwein-Speck-Dattel Spiess.

Und trotzdem: Leadprodukte bleiben Klassiker wie Cervelat, Olmabratwurst oder Würste vereint mit Appenzeller Käse.

Dienstag, 31. Juli, 13.58 Uhr:

In der Gemeinde Uzwil sorgt für rote Köpfe, dass der neue Hybridrasen auf der Henauer Sportanlage Rüti von der Gemeinde gewässert wird, obwohl diese zum Wassersparen aufgerufen hat. In Wil wird in der IGP-Arena während der Trainings des FC Wil gar der Kunstrasen gewässert. Das sorgt ebenfalls für Diskussionen. Trainer Konrad Fünfstück sagt: «Wir brauchen deutlich weniger Wasser als normal, vielleicht ein Drittel der Menge. Wenn wir auf die Bewässerung verzichteten, würde der Rasen zu stumpf. Die Gefahr von Bänderverletzungen wäre zu gross. Versicherungstechnisch müssen wir also aufpassen. Darum wird einmal gespritzt. Wir beschränken uns aber auf ein Minimum.»

Die Hitze tangiert auch den Alltag des FC Wil und es wird hauptsächlich am Vormittag trainiert – so auch heute Dienstag. Da beim nächsten Spiel gegen Servette am Freitag der Anstoss aber erst abends um 20 Uhr erfolgt, findet das Training von Donnerstag trotz Hitze am Abend statt, damit sich die Spieler vom Tagesablauf her an den Match gewöhnen können. «Man muss bei dieser Hitze die Trinkpausen erhöhen und nach dem Training Eisbäder zur Verfügung stellen, damit die Muskulatur schneller angeregt wird», sagt Fünfstück. Die Intensität der Übungseinheiten müsse trotz der Temperaturen hoch sein, jedoch seien die Einheiten in kleinere Stücke zu teilen als sonst. Zudem werde den Spielern empfohlen, zusätzlich Magnesium zuzuführen. Ganz grundsätzlich sei Fussball aber eine Freiluftsportart und lamentieren nütze nichts.

Dienstag, 31. Juli, Vormittag:

Hallowil.ch wollte wissen, wie die Flüsse der Region aussehen und machte am Dienstagvormittag eine Runde durch die Region:

Thur, bei der Schwarzenbacher Brücke:

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Auch die Thur sucht sich bereits ihren Weg durch die Trockenheit. Bei der Messstelle in Jonschwil waren es am 31. Juli um 12.10 Uhr 1,13 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Das Jahresmittel liegt bei 20,7 Kubikmeter pro Sekunde. Das sind aktuell gut fünf Prozent der üblichen Wassermenge.

Uze, vor der Einmündung in die Thur bei Niederuzwil:

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Spazierweg statt Fluss: Die letzten Meter des Uzwiler Entwässerungsbaches sind nicht mehr.

Glatt, Einmündung in die Thur:

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120 Meter weiter östlich ist die Glatt zwar dreckig wie eh und je, führt aber noch für einige Tage Wasser.

Necker bei Lütisburg:

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Allzu viel Necker ist nicht mehr übrig. Messwert bei Mogelsberg am 31. Juli, 9.30 Uhr: 0,32 Kubikmeter pro Sekunde. Das Jahresmittel liegt bei 3,5 Kubikmeter pro Sekunde. Das sind aktuell nicht einmal zehn Prozent der gewohnten Wassermenge.

Zusammenfluss Alpbach (links) und Krebsbach bei Rickenbach:

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Kaum vorstellbar, dass das Rinnsal rechts vor gut zwei Wochen die Autobahn A1 unter Wasser gesetzt hat. Der Alpbach ist beim Zusammenfluss ein gefühlt stehendes Gewässer.

Murg bei Sirnach:

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Der Murg-Messwert in Fischingen am 31.7. um 8.00 Uhr: 0,015 Kubikmeter pro Sekunde. Im Jahres-Durchschnitt sind es 0,4 Kubikmeter pro Sekunde. Aktuell fliesst also nicht einmal ein Zwanzigstel der normalen Wassermenge in der Murg.

Dienstag, 31. Juli, 07.18 Uhr:

Wieso nicht mit einem guten Vorsatz in den nächsten Hitze-Tag starten? Zum Beispiel, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Kanton St. Gallen hilft tatkräftig und hat gestern mit dem Feuerverbot scheinbar auch ein Rauchverbot erlassen, siehe Logo oben in der Mitte.

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Dienstag, 31. Juli, 7.00 Uhr:

Die Highlights des heutigen Hitze-Tickers:

- Nachgefragt beim Bazenheider Fleischverarbeitungs-Betrieb Micarna: Was im Sommer 2018 auf den Grill kommt
- Spitzensport bei Affenhitze: Trainingsbesuch beim FC Wil
- Der Rekord-Sommer in Zahlen: Der Niederuzwiler Wetterdaten-Sammler Christoph Frauenfelder von der Wetterstation Meteotop berichtet

Montag, 30. Juli, 17.14 Uhr:

Im Hochsommer ist jeweils um circa 17 Uhr die heisseste Zeit des Tages. Also lohnt sich ein aktueller Blick zum Portal www.meteocentrale.ch. Und siehe da: Der Hitzepol liegt in Bettwiesen:

- Bettwiesen: 35 Grad
- Wil: 34 Grad
- Eschlikon, Münchwilen, Sirnach: 33 Grad
- Aadorf: 32 Grad
- Oberuzwil: 31 Grad
- Uzwil, Kirchberg, Lütisburg, Zuzwil: 30 Grad
- Flawil: 29 Grad

Als Gegenprobe: Meteorologe Jörg Kachelmann hat eine Messstation in Tännikon in der Gemeinde Aadorf: 32,9 Grad um 17 Uhr.

Montag, 30. Juli, 16.30 Uhr:

Nachdem sich die Sache mit dem Feuer und dem Feuerwerk für diesen Nationalfeiertag erledigt hat, rückt nun die Diskussion um das Wasser immer mehr in den Fokus. Darf ich mein Auto noch waschen und den Garten noch wässern? Die Antwort: Ja. Theoretisch sogar immer wieder und durchgehend. Allerdings rufen die Kantone Thurgau und St. Gallen zum vernünftigen Umgang mit Wasser auf. "Wir empfehlen, nur dort zu wässern, wo es dringend notwendig ist. Und wenn, dann am besten in der Nacht. Denn untertags ist die Verdunstung ein grosses Problem", sagt Erwin  Schweizer, stellvertretender Stabschef des Führungsstabes Kanton St. Gallen. Mehrere Gemeinden haben zum sparsamen Umgang mit Wasser aufgerufen. So auch Uzwil. Das sorgt dort allerdings für erhitzte Gemüter:

https://www.blick.ch/news/schweiz/uzwil-sg-waessert-seine-fussballplaetze-das-ist-doch-eine-schweinerei-id8666202.html

Auch im Kanton Thurgau haben schon mehrere Gemeinden explizit zum Wassersparen aufgerufen. So zum Beispiel Rickenbach. Dort wird empfohlen, dass Autowaschen in dieser Trockenperiode zu unterlassen.

Montag, 30. Juli, 16.02 Uhr:

Ein solches Verbot ist übrigens nicht ganz neu, wie eine Rückblende zeigt: Schon 2003 war ein Hitze-Sommer, in welchem die Kantone Thurgau und St. Gallen  ebenfalls eine Feuer- und Feuerwerksverbot erlassen hatten. Erwin Schweizer vom St. Galler Führungsstab sagt: "Damals spitzte sich die Situation aber erst nach dem 1. August zu und es herrschte am Nationalfeiertag nur ein Feuerverbot in Wald- und Waldesnähe. Dafür gab es im Jahr 2006 am 1. August ein generelles Feuer- und Feuerwerksverbot." Im Thurgau war lediglich im Jahr 2003 ein solches Verbot ausgesprochen worden.

Montag, 30. Juli, 15.08 Uhr:

Kurz nach dem Kanton St. Gallen erlässt auch der Kanton Thurgau ein Feuer- und Feuerwerksverbot. Somit gibt es dieses Jahr auch im Hinterthurgau kein Feuerwerk.

Das Verbot bedeutet konkret, dass es auch auf dem Gebiet des Kantons Thurgau ab sofort verboten ist, im Freien Feuer zu entfachen sowie brennende Streichhölzer und Raucherwaren wegzuwerfen. Ebenfalls ist es per sofort auf dem ganzen Kantonsgebiet verboten, Feuerwerkskörper abzubrennen.

Aufgrund der aktuellen Wetterlage herrscht im Kanton Thurgau eine extreme Trockenheit. Gemäss den Wetteraussichten muss damit gerechnet werden, dass die Trockenperiode weiterhin anhalten wird. Dadurch hat sich das Gefahrenpotenzial für Brände weiter erhöht, schreibt die Staatskanzlei des Kantons Thurgau. Damit ist aus Sicherheitsgründen das bereits bestehende Feuerverbot im Wald und in waldnahen Gebieten auch auf Felder, die Ufervegetation und das Siedlungsgebiet auszudehnen. Privates Grillieren ist ab sofort nur noch mit Gas- oder Elektrogrill gestattet. Zuwiderhandlungen gegen diese Verbote können mit Bussen bestraft werden .Für spezielle Anlässe wie zum Beispiel Seenachtsfeste mit professionellen Feuerwerkveranstaltern können die für den Vollzug des Feuerschutzgesetzes zuständigen Gemeindebehörden Ausnahmen bewilligen, sofern von den Veranstaltern ausreichende Sicherheitsmassnahmen vorgekehrt werden.

Das Wasserentnahmeverbot für Oberflächengewässer im Kanton Thurgau gilt weiterhin. Ausgenommen vom Wasserentnahmeverbot sind weiterhin lediglich der Rhein, der Bodensee sowie das Grund- und Quellwasser. Die Jagd- und Fischereiverwaltung ist in Zusammenarbeit mit Fischern noch immer bemüht, Fische aus Fliessgewässern, die zu versiegen drohen, zu retten. Bislang wurden in insgesamt 40 Fliessgewässern im Kanton Thurgau rund 52 Kilometer abgefischt.

Montag, 30. Juli, 14.36 Uhr:

Nachdem die einwohnermässig grössten Gemeinden der Region Wil seit Freitagmittag von sich aus ein Feuer- und Feuerwerksverbot angeordnet hatten, zieht nun der Kanton St. Gallen nach und erlässt ein solches für das ganze Kantonsgebiet. Es gilt ab sofort und bis auf Widerruf. Neu ist es im ganzen Kantonsgebiet verboten, Feuer im Freien zu entfachen und Feuerwerk zu zünden. Dazu zählen auch Holzkohlegrills und das Wegwerfen von brennenden Zigaretten-stummeln und Streichhölzern.

Die Gründe: Einerseits fielen die Regengüsse am Wochenende knapper aus als erwartet. Andererseits haben weitere Gemeinden die Absicht kundgetan, ein absolutes Feuer- und Feuerwerksverbot zu erlassen. Deshalb hat der Kantonale Führungsstab heute Montag eine neue Beurteilung der Situation vorgenommen. Die Beurteilung erfolgte in Absprache mit den Nachbarkantonen sowie dem Präsidenten der Vereinigung St. Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten und einzelnen Gemeinden.

Der Kantonale Führungsstab hat schliesslich beim Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartementes ein absolutes Feuer- und Feuerwerkverbot beantragt. Dieser hat den Antrag gutgeheissen. Damit wurde das bereits bestehende Verbot verschärft. Neu gilt das Feuer- und Feuerwerksverbot demnach auf dem gesamten Kantonsgebiet, also auch an jenen Orten, die weiter weg als 200 Meter vom Wald liegen.

Es ist ab sofort untersagt:

- Feuer jeglicher Art im Freien zu entfachen.

- Feuerwerk (Raketen, Vulkane, Böller etc.), Höhenfeuer und Himmelslaternen zu zünden.

- brennende Zigarettenstummel und Streichhölzer wegzuwerfen.

- Holzkohlegrills zu gebrauchen.

- Kerzen im Freien anzuzünden.

Ausserhalb der Wälder dürfen Gas- und Elektrogrills genutzt werden, wenn diese auf nicht brennbarem Untergrund stehen und der Abstand zu brennbarem Materialien gewährleistet ist. Es gilt, die nötige Vorsicht walten zu lassen. Erlaubt bleiben kommunale Grossfeuerwerke auf Seen, sofern der Abstand zum Ufer mindestens 350 Meter beträgt.

Wer unsicher ist, ob weitere Situationen ebenso unter das Verbot fallen, verzichtet besser. Das Verbot gilt bis auf Widerruf. Verstösse können polizeilich geahndet werden. Im Schadensfall haftet der Verursacher oder die Verursacherin.

Bestehen bleibt zudem das Verbot, Wasser aus Oberflächengewässern zu benutzen.

Montag, 30. Juli, 12.49 Uhr:

Nun meldet auch die Gemeinde Flawil ein Feuerverbot. Seit April hab es kaum mehr geregnet und ein einziger Funke könne derzeit schon einen Brand versursachen.

Montag, 30. Juli, 10.38 Uhr:

Auch in Uzwil muss am 1. August auf das Abbrennen von Feuerwerk verzichtet werden. Die Gemeinde erlässt ebenfalls ein generelles Feuer- und Feuerwerksverbot. An der Uze geht man davon aus, dass ein kantonales Feuerverbot folgen wird.

Montag, 30. Juli, 9.58 Uhr:

Während es in St. Gallen noch kein Feuerverbot gibt, erlässt die Stadt Gossau nun ein solches. Es dürfte nicht die letzte Gemeinde bleiben, wenn man den Wetterbericht so anschaut.

Freitag, 27. Juli, 21.18 Uhr:

Mittlerweile ist bekannt, dass mit Mosnang und Niederbüren zwei weitere Gemeinde ein Feuerverbot erlassen haben. In Niederbüren ist es ab Montag in Kraft.

Freitag, 27. Juli, 18.17 Uhr:

Nachdem man in Wil auf Signalwirkung gehofft hat, scheint diese nun einzusetzen. Auch die Gemeinde Jonschwil erlässt ein generelles Feuer- und Feuerwerksverbot. Auch hier darf somit am Nationalfeiertag weder gebrätelt noch gefeuert werden.

Freitag, 27. Juli, 13.32 Uhr:

Während der Kanton St. Gallen bekannt gegeben hat, (noch) kein generelles Feuer- und Feuerwerksverbot zu erlassen, geht die Stadt Wil einen Schritt weiter. Als erste Gemeinde der Region Wil und Toggenburg verbietet sie generell das Entfachen von Feuer im Freien und das Abbrennen von Feuerwerk. Einsatzleiter Tom Widmer hofft auf Signalwirkung. Auch in anderen Gemeinden werden ein generelles Verbot geprüft. Das hat Auswirkungen auf die offizielle 1.-August-Feier in Wil. An dieser gibt es dieses Jahr weder den Funken noch das traditionelle Feuerwerk. Dafür wird eine Lasershow organisiert, wie Organisator Ruedi Schär verlauten lässt. (pd/red)