Am Samstagmittag, als eben die Gruppenphase beendet war, belegten Uzwiler Teams die Plätze zwei und drei. Weil vor einem Jahr zudem ein Uzwiler Team das Turnier gewonnen hat, sieht Kerstin Ruch, Präsidentin des Curling Clubs Uzwil, dem weiteren Verlauf zuversichtlich entgegen. Dies nicht bloss in sportlicher Hinsicht, sondern auch bezüglich der Organisation. Viele der 170 Mitglieder des Vereins stehen entweder sportlich oder organisatorisch oder sogar in beiden Bereichen im Einsatz. Die Fäden werden von einem achtköpfigen Organisationskomitee gezogen.


Seit 1966 unter Dach

Zum 30. Mal führt der Curling Club Uzwil nun das Frühlingsturnier mit internationaler Beteiligung durch. Bisher durfte er Teilnehmer aus zehn Nationen begrüssen. Zu den vier am diesjährigen Turnier noch Teams aus Frankreich, Tschechien, Spanien, Russland, Kanada und den USA. Der Club ist 1960 gegründet worden, wird also im nächsten Jahr 60 Jahre alt. Vor zehn Jahren hat er die acrevis-Curlingarena mit vier Bahnen (Rinks) und integriertem Club-Restaurant beziehen können. Eine erste gedeckte Bahn gab es bereits 1966. 1978 war sie auf zwei Bahnen erweitert worden.


Fairness gross geschrieben

Der Curling Club Uzwil gehört zu den grössten Curling Clubs der Schweiz. Die Präsidentin betont, dass im Verein grosses Gewicht auf die Pflege der Tugenden der Sportart gelegt werde. Beim Curling zähle nicht nur Taktik, Technik und Kondition. Ganz oben stünden auch Spielfreude, Teamgeist und Kameradschaft. Ein Curler wünsche zu Beginn den Mitspielern und dem Gegner ein schönes Spiel und verhalte sich fair, kameradschaftlich und korrekt.

Vier Spieler bilden eine Mannschaft: Lead, Second, Third und Skip. Jeder Spieler spielt abwechslungsweise je zwei Steine. So stehen sich im Spiel jeweils die gleichen Nummern gegenüber. Jedes Team verfügt also über acht zu spielende Steine. Beide Mannschaften versuchen, ihre Steine näher an den Mittelpunkt des Zielkreises auf der Eisbahn zu spielen als die gegnerische Mannschaft. 

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Ins Curling «hineingeboren»

Mit der Wahl von Kerstin Ruch zur Präsidentin des Curling Clubs Uzwil vor einem Jahr ist beim Verein ein Generationenwechsel eingeleitet worden.

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Kerstin Ruch, Präsidentin des Curling Clubs Uzwil und vormalige deutsche Nationalspielerin.

hallowil.ch: Frau Ruch, wie sind Sie zum Curling gekommen?

Ich bin sozusagen ins Curling hineingeboren worden. Die ganze Familie spielt Curling. Mein Vater war auch schon Präsident des Clubs. Ich habe ihn schon als kleines Kind begleitet und mit sieben Jahren selber zu spielen begonnen.

hallowil.ch: Was bedeutet ihnen dieser Sport?

Extrem viel. Früher spielte ich in der höchsten Juniorenliga beim Curling Club Uzwil. Wir waren sehr erfolgreich. Dann habe ich ins Ausland gewechselt. Als Doppelbürgerin mit einem deutschen Pass habe ich während des Studiums vier Jahren in der deutschen Nationalmannschaft gespielt und war auch oft an internationalen Turnieren unterwegs. Zurück in der Schweiz und beruflich voll im Einsatz engagiere ich mich wieder auf Clubebene, als Spielerin und im Vorstand.

hallowil.ch: Ihr sportliches Highlight?

2013 haben wir uns in einer nevenaufreibenden nationalen Ausscheidung in Deutschland für die Europameisterschaften qualifiziert. Es ist schon ein ganz besonderes Erlebnis, sein Land an einem internationalen Wettbewerb vertreten zu dürfen. Auch der Final an der Schweizermeisterschaft der Juniorinnen bleibt mir unvergesslich.