Die Musig Lenggenwil erhält dieses Jahr neue Uniformen, was sie zur Übernahme der Organisation des Kantonalmusikfests bewog. Das 800-Seelen-Dorf gilt als Hochburg für die Organisation von Grossanlässen. Das Organisationskomitee unter der Leitung Franz Meienhofer leistete im Vorfeld gute Arbeit und konnte auf grosse Unterstützung durch die Bevölkerung zählen. Rund 700 Helfern stehen insgesamt im Einsatz. Weil der Wettergott den Lenggenwilern meistens wohlgesinnt ist, ergab auch diesmal angenehmes Wetter den Rahmen für das Festwochenende.

So konnte am Samstag der Parademusik-Wettbewerb programmgemäss auf der Dorfstrasse durchgeführt werden. Erst nach dem Auftritt des letzten Vereins fing es leicht zu regnen an. Bereits am frühen Samstagmorgen trugen die ersten Musikvereine in den drei Wettspiellokalen in den Turnhallen von Lenggenwil, Sproochbrugg Zuckenriet und Niederhelfenschwil ihr Selbstwahl- und das Aufgabenstück vor. Insgesamt 18 Jurymitglieder bewerteten die Konzertvorträge nach vorgegebenen Kriterien. Sieben Fachexperten gaben ihr Urteil nach den Vorführungen im Parademusik-Wettbewerb ab.


Keiner fiel ab

Laut der Beurteilung der Experten waren die Konzertvorträge auf einem hohen Niveau. Keiner der teilnehmenden Musikvereine sei abgefallen. Die Dirigenten wählten beim Selbstwahlstück eine dem Können der Musikanten angepasste Komposition und bereiteten sie intensiv vor. Das Aufgabenstück war je nach Stärkeklasse vorgegeben. In der Turnhalle Lenggenwil spielten 15 Brass Bands der zweiten und dritten Stärkeklasse, darunter aus der Region die Brass Band Zuckenriet, die MG Niederhelfenschwil und die Musig Gähwil. Die Mehrzweckhalle Sproochbrugg war für die Vorträge der 1.- und 2.-Klassvereine mit Harmoniebesetzung - 18 an der Zahl - reserviert. Aus der Region waren die Stadtharmonie Wil, die Blechharmonie Kirchberg und der MV Uzwil-Henau vertreten. In Niederhelfenschwil traten zwölf Vereine der dritten Klasse Harmonie an, darunter die Jugendmusik Uzwil, die Harmoniemusik Flawil, die MG Ganterschwil, die MG Oberbüren und die MG Bichwil-Oberuzwil, sowie vier Gastvereine aus anderen Kantonen. Jeweils drei Experten beurteilten die Vorträge.


Blechharmonie Kirchberg mit Tageshöchstnote 93,5

Auf noch grösseres Interesse stiess der Parademusik-Wettbewerb, der auf der Dorfstrasse ausgetragen wurde. Beidseits der Marschstrecke drängten sich die Zuschauenden und Zuhörenden zu Hunderten und beklatschten die Darbietungen. Je zwei Musikexperten waren bei der traditionellen Parademusik für die Beurteilung der musikalischen Ausführung zuständig und ein Experte bewertete die Marschdisziplin. Die beiden Wertungen ergaben das Gesamtresultat, was eine Maximalnote von 100 Punkten ermöglichte.

Bei der Parademusik mit Evolutionen kamen für die Bewertung der Marschdisziplin zwei Experten und ein Experte für den musikalischen Bereich zum Zug. Dabei bildeten die Choreografie und die Synchronisation gute Voraussetzungen für eine hohe Benotung. Vier Musikvereine der Region wählten die Parademusik mit Evolutionen, die anderen die traditionelle Ausführung. Die Blechharmonie Kirchberg wurde von der Jury für ihre Darbietung mit fantasievollen Evolutionen mit der Tageshöchstnote von 93,5 Punkten belohnt.