Es war ein Stelldichein am Donnerstagabend. Gegen 180 Gäste fanden sich in den neuen Geschäftsräumlichkeiten, dem Jungwagen-Center im Erdgeschoss, ein. Auch die Regierungsräte Stefan Kölliker (St. Gallen) und Carmen Haag (Thurgau) waren da und überbrachten Grussworte. Erwin Scherrer als Freund und Anwalt reihte sich ebenso in die Gratulanten ein. Alle Redner attestierten Hanspeter von Rotz Schlauheit und Mut, dass er in der heutigen Zeit seine Visionen hartnäckig weiterverfolgt. Kölliker und Haag wiesen darauf hin, dass mit dem Grossprojekt Wil-West dereinst bis zu 3000 Arbeitsplätze geschaffen würden und Autowelt sowie Hotel von Rotz sich sehr gut dazu einfügen.
Erwin Scherrer erinnerte daran, dass Hanspeter von Rotz im 1978 das berühmt-berüchtigte Restaurant Frohsinn an der Toggenburgerstrasse in Wil gekauft hat und dort seine ersten Autos verkaufte. Gleichzeitig betrieb er aber in Wängi schon einen Garagenbetrieb.
Mit Werkbänken und Autowaschbürsten
Hanspeter von Rotz ist sichtlich stolz auf sein neues Hotel, das über 50 Zimmer hat. Davon sind fünf Themenzimmer, die natürlich mit «Autos» zu tun haben. Original-Autoteile, die mit Herzblut aufgerüstet und restauriert worden sind, laden in gemütlichen Zimmern zum Verweilen ein. Sei es im Jaguar-Zimmer, dem Car-Wash-, BMW- oder dem Opel-Kadett-Zimmer: Jedes wurde mit Liebe eingerichtet und passenden Accessoires wie Werkbänke oder Autowaschbürsten ausgestattet. Besonders gefiel den Leuten das Zimmer, in dem der legendäre VW-Käfer Herbie 53 nachgebaut wurde. Sämtliche Zimmer sind mit einer grosszügigen Nasszelle und begehbaren Duschen ausgestattet. Weiter hat es ein Familienzimmer und Appartements. Das Frühstück kann im hellen Frühstücksraum eingenommen werden.
Mama von Rotz gab gute Ratschläge
Am Eröffnungsabend erzählten Hanspeter von Rotz, Tochter Karin mit Ehemann Andrej Rüegg sowie Sohn Daniel auf der Bühne die Firmengeschichte. Schon als 14-Jähriger wusste Hanspeter, wie ein Geschäft läuft. Er zog Bohnen und verkaufte diese an ein Hotel in Sarnen. Sein Berufstraum war immer «etwas mit Autos». Mutter und Tante jedoch sahen eher einen Geistlichen in ihrem Hanspeter. Dieser setzte sich aber durch und lernte Automechaniker. Später, schon in der Ostschweiz beheimatet, wollte er selbständig werden und suchte Geldgeber. Damals, vor 40 Jahren, war das äusserst anspruchsvoll. Seine Mutter gab ihm den Rat, mit Anzug und Kraatte in den Banken vorzusprechen. Dies hinterliess anscheinend bei Albin Böhi vom damaligen Bankverein in Wil grossen Eindruck und Hanspeter von Rotz erhielt einen Bankkredit. In den vergangenen 40 Jahren ist der ehemalige Ein-Mann-Betrieb zu einem Imperium gewachsen, das rund 100 Leute beschäftigt, 3500 Fahrzeuge pro Jahr verkauft und 100 Millionen Franken umsetzt.
Als nächstes ein Erlebnis-Café
Hanspeter von Rotz ist in der glücklichen Lage, mit seiner Tochter Karin, Sohn Daniel und Schwiegersohn Andrei Rüegg die Nachfolge gut geregelt zu haben. Zusammen mit Marius Huber bilden sie aktuell die Geschäftsleitung. Die nächsten Ziele sind eine Erweiterung der Autowerkstätte mit fünf weiteren Arbeitsplätzen und die Einrichtung eines Erlebnis-Cafés. Das Credo von der Familie von Rotz lautet: die Verbindung von Mobilität und Unterkunft soll erholsam sein mit hohem Wohlfühlfaktor. Passend zum feierlichen Anlass gabs ein kleines Indoor-Feuerwerk, das draussen den Abschluss fand.