Die Musikgesellschaft Niederhelfenschwil begleitete Firmandinnen, Firmanden und Seelsorger in das von der Mesmerfamilie Werner Süess festlich geschmückte Gotteshaus. Dort begrüsste Diakon Primo Grelli die Gäste , speziell Bischof Markus, der sich sehr freute, in diesem Gotteshaus zu firmen, das durch den Fürstabt besonders verbunden ist mit  St. Gallen.  Der frühere Bischof Othmar Mäder nannte die Johannes-Kirche oft "die kleine Kathedrale".

 Nach dem Einzug entbot Daria Hinder dem Bischof im Namen der Firmlinge einen herzlichen Willkommgruss und blickte kurz zurück auf die neunmonatige Firmvorbereitung, wo sie sich in den Glauben vertieften mit den Themen «meine Taufe, Glauben, Tod und Auferstehung und Heiliger Geist». Die Abende waren geprägt von Diskussionen, Besinnung aber auch viel Spass. Der krönende Abschluss der Vorbereitungen war die eindrückliche und fröhliche Reise nach Rom.

I see you
Firmbegleiter Andreas Stauffacher erzählte die Geschichte von einem brennenden Haus, in dem ein Jung gefangen war. Sein Vater schrie ihm zu «Spring. Der Jung aber sah nur Rauch und Flammen und antwortete: «Vater ich sehe dich nicht» Der Vater rief ihm zu: «Aber ich sehe dich und das genügt, spring» und das Kind landete heil in seinen Armen. Der Pfarreiseelsorger Rolf Tihanyi zog eine Parallele zum Film «Avatar – ich sehe dich», wo ihn vor allem die Begrüssung der Na’vi beeindruckte. Sie bedeutet: «Ich sehe dich, ich will dein Freund sein, du interessierst mich, du bist mir nicht egal – ich liebe dich». Das heisse, die Augen füreinander öffnen, den Mitmenschen so sehen wie er ist. Dann erkenne ich ihn als jemanden, der durch nichts zu ersetzen ist, sehe in ihm ein Bild Gottes.

Viele begleitende Hände
An einem Begegnungsabend trafen die Firmlinge mit ihren Paten bereits den Firmspender. Bischofs Markus meinte, die vielen gemeinsamen Begegnungen, Erfahren, Anteilnahme und die frohen Stunden seien Geschenke, hätten hellhörig gemacht für einander und für die Stimme des Vaters. Geist könne man nicht fassen, aber spüren – wie eine heisse Flamme.  «Wenn ich euch die Hand auflege, sei das auch ein Zeichen für die vielen begleitenden Hände, die euch durch das Leben begleitet haben. Er erklärte: «Das Kreuz mit Chrisam ist wie ein Stempel des Geistes Jesu, der auf seinen Vater vertraut hat». Papst Franziskus habe gemeint, jeder junge Mensch sollte täglich ein paar Worte aus der Bibel lesen, um Kraft für das Leben zu schöpfen. Bischof Markus: «Heute ist das mit dem Handy eine Kleinigkeit und überall machbar. Wenn nötig, kann man jederzeit ein Wort der Hilfe suchen. Gott ist unsichtbar, aber kraftvoll wie am Pfingstfest – er braucht uns alle, die Gemeinschaft der Kirche». 

Tauf- und Firmversprechen
Was bei der Taufe Eltern und Paten getan haben, übernahmen die Jugendlichen bei der Taufgelübde-Erneuerung selbst. In Erinnerung an die Firmung erklärten zwei Firmlinge stellvertretend für alle unter anderem: «Als Christen sind wir auf dem Weg durch das Leben, einem Weg mit Höhen und Tiefen, in dem uns nicht alles gelingen wird. Wir werden versuchen, an Gott und seinen Heiligen Geist zu denken. Wir möchten unseren eigenen Glaubensweg suchen, finden und dann gehen, um unsere eigenen Formen einer gelebten Spiritualität entfalten zu und all die tiefgründigen Gedanken und spannenden Momente der letzten Monate mit unserm Alltag verbinden zu können. 

Mit jedem einzelnen Jugendlichen führte der Bischof nach dem Firmakt ein kurzes persönliches Gespräch

Musikalische Leckerbissen
Nebst den gemeinsam gesungenen Liedern begeisterten Dario Sutter (E-Piano und E-Gitarre) und Lorena Brühwiler (Gesang) mit ihren Auftritten. Ihre herrliche moderne Musik erfüllte den Kirchenraum. Unter der Leitung von Rolf Tihanyi sang der Firmchor «Zieh mich hin zu dir». Auf der Empore musizierten die Organistin Antonia Widmer und der Trompeter André Zollinger. Mit einem kräftigen Applaus dankten die Anwesenden für musikalischen Genuss. Nach dem Auszug mit der Musikgesellschaft begegneten sich alle bei einem Apéro auf dem Schulhausplatz, wo sich Gelegenheit zum Gespräch mit dem Bischof und dem Seelsorgeteam bot.