Blutjung ist die Mannschaft des FC Wil. Das ist nicht nur das subjektive Gefühl, welches die zahlreichen Transfers mit sich brachte, sondern lässt sich auch statistisch untermalen. Ablesbar ist dies am «Nachwuchs-Fördersystem» der Swiss Football League, welches der FC Wil anführt. In die Wertung kommen Einsätze von Spielern, die 21-jährig oder jünger sind, also 1998 oder später geboren wurden. In den vergangenen vier Runden setzte Trainer Ciriaco Sforza immer mindestens sieben Schweizer U21-Spieler in der Startformation ein. Auch die wenigen Routiniers wie Silvio oder Nick von Niederhäusern mussten schon mal über die Klippe springen und auf der Bank Platz nehmen. Seit diese Wertung im Jahr 2016 eingeführt worden ist, hat kein Schweizer Klub der Challenge League mehr als fünf Schweizer Junioren in der Startelf einer Partie eingesetzt.

Mit diesen Werten wird der FC Wil alle Rekorde knacken. Allzeit-Leader ist derzeit der FC Wohlen, der es in der ganzen Saison 2016/2017 auf 107 Einsätze von Schweizer Nachwuchsspielern brachte. Der FC Wil steht jetzt schon bei 39 – und das nach einem Sechstel der Saison. Geht es in diesem Stil weiter, hat der Bergholz-Klub den Rekord des FC Wohlen bereits in der Winterpause gebrochen.

Stojilkovic und Krasniqi treffen in rotweiss

Kommt dazu, dass Wiler gut in die Saison gestartet sind. Selbstredend ist eine komplett neue und derart junge Mannschaft nicht vor Leistungsschwankungen gefeit. Platz drei nach sechs Runden kann sich aber sehen lassen. In der meisterschaftsfreien Zeit waren und sind diverse Spieler mit Nachwuchs-Nationalmannschaften unterwegs. So zum Beispiel Filip Stojilkovic, der am Dienstagabend mit der Schweizer U21-Nati in Vaduz gegen Liechtenstein mit einem 5:0-Erfolg in die EM-Qualifikation startete. Der Wiler Angreifer wurde nach gut einer Stunde eingewechselt und erzielte in der Nachspielzeit mittels Abstauber den fünften und letzten Schweizer Treffer. Ebenfalls mit der U21 war Eris Abedini unterwegs, nämlich mit jener Kosovos. Der Mittelfeldspieler durfte am Montagabend gegen England während 90 Minuten ran, konnte die 0:2-Pleite aber nicht verhindern. Auch eine Niederlage gegen England setzte es für Verteidiger Lindrit Kamberi mit der Schweizer U20-Nationalmannschaft ab, der in Basel in der Nachspielzeit Teil einer schlecht postierten Abwehr war, was den entscheidenden Gegentreffer zur 0:1-Niederlage zur Folge hatte.

Besser lief es Offensivspieler Bledian Krasniqi. Er steuerte beim 2:0-Heimsieg der Schweizer U19-Nati in Fribourg gegen die Tschechische Republik kurz nach der Pause aus halbrechter Position den wegweisenden Führungstreffer bei. Auch im zweiten Spiel gegen Italien kam Krasniqi zu einem Teileinsatz. Wegen eines Gegentreffers in der Schlussphase musste aber eine 1:2-Niederlage akzeptiert werden.


Mehr Zuzüge aus Zürich als vom Partner

Nächste Bewährungsprobe für die vielen jungen Spieler des FC Wil ist der Cup-Sechzehntelfinal am Samstag in der IGP-Arena gegen den FC Zürich. Das Spezielle daran: Der FC Wil hat diesen Sommer mit Filip Stojilkovic, Bledian Krasniqi, Fabian Rohner, Lindrit Kamberi und Kastriot Ndau gleich fünf Spieler verpflichtet hat, welche vom Zürcher Stadtklub fussballerisch ausgebildet worden sind. Somit kamen mehr Spieler vom FC Zürich als vom Partner-Klub FC St. Gallen.

Warum dies so ist, erklärt Vereinspräsident Maurice Weber im hallowil.ch-Talk. Aber längst nicht nur das. Er spricht vor dem Cup-Knüller gegen die Zürcher auch über das Thema Sicherheit und die geplante Modus-Änderung im Schweizer Profifussball. Sieht er den FC Wil in der neuen Zwölfer-Liga als Super-League-Klub? Zudem gibt Weber einen persönlichen Einblick und sagt, warum er viel Herzblut und auch Geld in den FC Wil investiert.

hallowil.ch - der Talk: Mit Maurice Weber

 
In der zweiten Ausgabe des hallowil.ch-Talk nennt FC-Wil-Präsident Maurice Weber auch die Beweggründe, warum er viel in den Challenge-League-Klub investiert. (Video: Zlatana Lecrivain, www.aurea-avis.com)

Im ersten hallowil.ch-Talk wurde dem Gewerbevereinspräsident Stefan Frick auf den Zahn gefühlt.

Das Cupspiel FC Wil – FC Zürich kann am kommenden Samstag ab 19 Uhr im hallowil.ch-Liveticker mitverfolgt werden.