Zahlreich erschienen die Flawiler beim Bahnhof Flawil, um ihren Kantonsratspräsidenten Daniel Baumgartner die Ehre zu erweisen. Eine grosse Zahl Vereine hatte sich zum Empfang mit ihrer Fahne eingefunden. Als Erster Gratulant durfte Gemeindepräsident Elmar Metzger dem Gefeierten einen Blumenstrauss überreichen. Baumgartner durfte in Begleitung von Kantonrats-Vizepräsident Bruno Cozzio und der Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann zum Marktplatz marschieren. Ehrend waren neben den zahlreich erschienen Kantonsräten auch die ganze Regierung präsent. Musikalisch zeigte sich auf der Bühne beim Marktplatz die Kofferband Flawil, ein anerkanntes Flawiler Kulturgut, mit musikalischen Einlagen.




«Für Alle statt für Wenige»
Die Harmoniemusik Flawil voran startete der Festumzug vom Bahnhof in Richtung Marktplatz, wo der eigentliche Empfang eingerichtet war. Rund um das Festzelt hatten sich zahlreiche Flawiler Vereine mit einem Stand eingerichtet, um den Gästen eine grosse Auswahl an Köstlichkeiten zu bieten. Moderator, Christoph Ackermann bemerkte zur Ankündigung der Rede des Gemeindepräsidenten schmunzelnd, dass sie dem Geehrten aus der SP entsprechend, das Rednerpult etwas mehr links aufgestellt hätten.
Gemeindepräsident Elmar Metzger zeigte sich in seinen Grussworten erfreut, mit Baumgartner bereits den vierten Gemeindebürger aus Flawil als «Höchster St. Galler» empfangen zu können. Als SPler gelte für Baumgartner der Leitgedanke: «Für Alle, statt für Wenige». Diesem Leitgedanken lebe er auch als Leiter der Heilpädagogischen Schule Flawil nach. Baumgartner habe sich schon vielfach für Flawiler Interessen politisch eingesetzt wie dem Sonderschulgesetz, Entlastung von Eltern behinderter Kinder, so auch beim Bahnangebot. Für ein Jahr sei er aus der Sache und mit der Leitung des Kantonsrates beschäftigt.
«Ein Dorffest soll es werden»
Grussworte erhielt Daniel Baumgartner weiter von Prorektor Felix Tschirky vom Berufsbildungszentrum Wil-Uzwil-Flawil (BZWU). Auch wenn im Kürzel «BZWU» Flawil nicht genannt sei, wolle er auf den dritten Standort im Mattenhof hinweisen. Neben 125 Jahren Berufsschule könnten sie auch auf 20 Jahre Bildungsforschung feiern. Die Ausbildung von Milchtechnologen, die früheren Käser, erfolge am Mattenhof, wo am kommenden 16. November die erste Schweizer Meisterschaft der Milchtechnologen stattfinde. Tschirky portierte Baumgartner in seinen Lobesworten gleich eine Stufe höher mit dem Versprecher «Regierungspräsident».
In seiner Festrede wies Daniel Baumgartner darauf hin, dass er sich für die Feier ausdrücklich ein Dorffest gewünscht habe. Er sei überwältigt über die grossartige Beteiligung der Bevölkerung. Mit den vielen Köstlichkeiten aus aller Welt könne von gelebter Vielfalt gesprochen werden. Als Linker, im Jahr 1987 nach Flawil gezogen sei der politische Anfang für ihn nicht leicht gewesen. Für seine politische Laufbahn habe er mit Peter Hartmann einen ausgezeichneten Motivator zur Seite gehabt. Hartmanns politische Kompetenz habe Flawil viel eingebracht, was das Publikum mit Applaus bestätigte.





Daniel Baumgartner geniesst breite politische Akzeptanz
Hallowil wollte von Daniel Baumgartner mehr über seine politische Arbeit erfahren.
Baumgartner: Als Linker erfährt man öfters wie man mit seiner Meinung wenig Rückhalt geniesst. Man lernt schneller, sich auf Kompromisse einzulassen.
Daniel Baumgartner will seiner Wohngemeinde Flawil im Präsidialjahr ein Schaufenster bieten, sich von der besten Seite zu präsentieren. Auch für seine Ortspartei erhofft er sich mehr Bekanntheit durch seinen Einsatz als Höchster St. Galler. Dass er mit 104 von möglichen 108 Stimmen gewählt wurde, sieht Baumgartner auch als Folge im aktuell förderlichen Umgang und der Zusammenarbeit mit den Bürgerlichen: «Man kann miteinander reden».
Seinen steilen politischen Aufstieg, bereits nach zwei Jahren SP Mitglied im Kantonsrat, verdankt Baumgartner auch seiner Bekanntheit aus der Tätigkeit in der Heilpädagogischen Schule Flawil, wo er viele Kontakte mit Eltern pflege.
Daniel Baumgartner sieht mit dem Erreichen des Kantonsratspräsidenten seinen politischen Höhepunkt erreicht. Bereits in Pensionsnähe strebt er keine höheren politischen Ziele mehr an. Er werde allerdings noch einmal als Kantonsrat antreten.