Die Situation ist für diverse Lütisburger Vereine unbefriedigend. Da eine Turnhalle im Dorf zu wenig Platz für alle bietet, muss auswärts Raum gemietet werden. Dem soll Abhilfe geschaffen werden, damit sich künftig wieder eine Mehrheit in Lütisburg betätigen kann. Seit Jahren laufen die Planungen. Mittlerweile hat man sich darauf verständigt, dass einerseits eine Mehrzweckhalle mit Schulnebenräumen gebaut, andererseits das Schulhaus Neudorf erweitert werden soll. In weniger als zwei Monaten wird am 25. November an der Urne über diese beide Projekte abgestimmt. Doch ein Gutachten und ein Antrag liegen bis dato nicht vor. Will heissen: Die Stimmbürger sind noch im Unklaren, worüber im nächsten Monat effektiv abgestimmt wird. Auch die Auswirkungen auf den Steuerfuss der Gemeinde sind noch nicht bekannt.

«Zurzeit wird intensiv an der Kostenoptimierung gearbeitet. Aus diesem Grund werden verlässliche Zahlen zusammen mit dem Gutachten und Bericht zur Abstimmung publiziert», lässt der Primarschulrat im aktuellen Lütisburger Mitteilungsblatt verlauten. Dieses Dokument ist für den 29. oder 30. Oktober in Aussicht gestellt. Dann sind es keine vier Wochen mehr bis zur Urnenabstimmung. Darum werden Gutachten und Antrag für die Schulhaus-Sanierung und den Hallen-Neubau den Stimmbürgern unabhängig von den übrigen Abstimmungsunterlagen per A-Post zugstellt und können ab dem 30. Oktober im Schulsekretariat und der Gemeindekanzlei bezogen werden.

Halle wird breiter

Für den 7. November um 20 Uhr ist eine Infoveranstaltung anberaumt. Diese hätte bereits Ende August stattfinden sollen, wurde dann aber verschoben, weil die Planungen noch nicht entsprechend gediehen waren. So sind bisher erst einzelne Fakten kommuniziert worden. Zum Beispiel, dass die neue Halle etwas breiter werden soll als die alte, damit man sie sinnvoll in zwei Hälften unterteilen könne. Im aktuellen Mitteilungsblatt schreibt der Schulrat, dass Anliegen der Bürgerschaft ins Projekt aufgenommen worden seien. So bleibe der heutige Durchgang vom oberen Parkplatz zum Pausenplatz im neuen Projekt unverändert erhalten. Dasselbe gelte auch für die Arena, also die Aussenklassenzimmer. Bei der Erweiterung des Schulraums werde auf eine Lösung im Bereich des heutigen Pavillons gesetzt, um eine klare Trennung zwischen Schul- und Sportbetrieb zu erlangen. Auch die Bedürfnisse der Vereine seien bei der Projektentwicklung eingeflossen.

Zudem steht nun fest, dass am 25. November in zwei gesonderten Vorlagen über das Thema Schulraum abgestimmt wird. Also kann theoretisch der Hallen-Neubau angenommen und die Schulhaus-Sanierung abgelehnt werden – oder umgekehrt. «Der Schulrat fühlt sich aufgrund der langen Vorgeschichte verpflichtet, dem Bürger die Möglichkeit zu geben, sich eine unabhängige Meinung zu bilden und diese separat kundzutun. Wir bauen darauf, dass Lütisburg ein klares Bekenntnis zu beiden Teilprojekten gibt und damit das schafft, was wir ein echtes Generationenprojekt nennen», schreibt die Schulbehörde im Mitteilungsblatt.