«Mit unserem Innovationscampus CUBIC wollen wir uns und den nachfolgenden Generationen durch gemeinsame Innovationen eine nachhaltige Zukunft sichern.» So steht es auf der von Verwaltungsrat Calvin Grieder und CEO Stefan Scheiber gemeinsam unterzeichneten Einladungskarte zur Eröffnung des Innovation Campus. Beide Führungskräfte unterstreichen den Stellenwert, den sie dem hochtechnologisierten Forschungszentrum beimessen. „Wir führen damit unsere Strategie der Innovation und der Aus- und Weiterbildung konsequent fort“, sagt Stefan Scheiber, „gemeinsam mit Kunden, Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Start-ups forschen wir hier nach neuen, nachhaltigen Lösungen, um sie in erfolgreiche Geschäfte überzuführen.»
Für Forschung und Entwicklung
Zur Lösung der dringlichen Herausforderungen Ernährung und Mobilität will Bühler einen massgeblichen Beitrag leisten. 2050 müssen zehn Milliarden Menschen ernährt und ihre Mobilität sichergestellt werden. Um einen unternehmerischen Beitrag zur Lösung dieser Probleme leisten und in erfolgreiche Geschäfte überführen zu können, ist der Innovationscampus gebaut worden. Das Unternehmen investiert Jahr für Jahr eine dreistellige Millionensumme in Forschung und Entwicklung. 2018 waren es 145 Millionen Franken oder 4,4 Prozent des Umsatzes.

Der dreistöckige Kubus ist für bis zu 300 Mitarbeitenden ausgelegt. Der Campus verbraucht 15 Prozent weniger Energie als ein vergleichbares Gebäude dieser Grösse. Seine Glasfassade wurde auf Maschinen von Bühler beschichtet. Damit wird bis zu 50 Prozent an Energie für Heizung und Kühlung gespart. Gebäudesensoren messen CO2-Verbrauch, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Personenströme, um die Funktionalität und den Energieverbrauch konstant zu optimieren. Konzeptionell ist der Campus die Brücke zwischen den Entwicklungs-, Ingenieurs- und Konstruktionsteams, den modernisierten Anwendungszentren und der Produktion.
Ausbildung und Innovation
Zur offiziellen Eröffnung versammelten sich im Auditorium des Innovationscampus rund 250 Personen. CEO Stefan Scheiber begrüsste darunter 100 Vertreter des global tätigen Bühler-Führungsteams. Ein besonderer Willkommgruss galt der Besitzerfamilie Bühler, vertreten durch Urs Bühler und seine drei Töchter Karin, Jeannine und Maya. Der Kanton St. Gallen war durch die Regierungsräte Bruno Dammann (Volkswirtschaftsdepartement) und Marc Mächler (Baudepartement) vertreten, die Gemeinde Uzwil durch Gemeindepräsident Lucas Keel. 13'000 Mitarbeitende in 140 Ländern der Welt seien für Bühler im Einsatz, sagte Stefan Scheiber. Geheimnis des Erfolges sei ausser der guten Technik vor allem ihr leidenschaftlicher Einsatz. Im Sinne des Bühler-Slogans «Innovations for a better world» sei der Innovation Campus entstanden, um Aus- und Weiterbildung und Innovationen auch künftig als zentrale Werte zu pflegen.
Eine Idee von Urs Bühler
Der Fernsehmann Röbi Koller moderiete in der Folge drei Gesprächsrunden. In einer ersten blickten Urs Bühler und Verwaltungsratspräsident Calvin Grieder auf die Vorgeschichte des Campus zurück. Bei seinem Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat hatte Urs Bühler die Schaffung eines Fonds und die Planung eines Zentrums für Forschung und Entwicklung angeregt. Calvin Grieder war mit der Umsetzung beauftragt, wobei er angesichts der damaligen Geschäftslage nicht gerade erfreut gewesen sei, den Forschungsetat nicht kürzen zu dürfen. Mittlerweile aber schätzt man sich glücklich darüber und ist überzeugt, absolut zukunftsorientiert gehandelt zu haben. Zu Ehren des Initianten wird das Bauwerk CUBIC genannt, was abgekürzt für Cool Urs Bühler Innovation Camp steht.
In der zweiten Runde sprachen sich die drei Töchter von Urs Bühler, Karin, Jeannine und Maya, lobend über die rasche Verwirklichung des Forschungszentrums und die bereits erzielten Erfolge aus. Die Freude der Mitarbeiter sei spürbar. Lobend äusserten sie sich auch über das Vertrauensverhältnis zwischen der Familie, der Führung und der Basis.
Wirtschaft und Politik profitieren
Als erster der dritten Gesprächsrunde bezeichnete der ETH Professor Detlef Günther die Verzahnung von Ausbildung und Forschung mit der Wirtschaft als lebenswichtig. Auch Swissmem-Präsident Hans Hess betonte, dass sich Wirtschaft und Forschung austauschen und miteinander vernetzen müssten. Gemeindepräsident Lucas Keel strich die Vorteile hervor, von denen Uzwil als Standortgemeinde profitiere. Allen voran die Bereicherung durch Menschen aus aller Herren Länder, die hieher kommen oder nach reicher Auslanderfahrung in die Heimat zurückkehren. Regierungsrat Bruno Dammann zeigte sich glücklich, dass die Firma Bühler dem Standort Uzwil treu bleibe, auch wenn der Kanton St. Gallen nicht ausgesprochen steuergünstig sei.
Anschliessend an die Eröffnungsfeier machten sich die Gäste auf einen Rundgang durch den Innovationscampus. Dabei sahen sie die acht modernisierten Anwendungszentren, wo die Ideen von Mitarbeitenden und Kunden getestet, Prototypen hergestellt und bis zur Marktreife weiterentwickelt werden.