Von den 77 Gemeinden des Kantons St. Gallen haben 41 dem Bau des Klanghauses zugestimmt. Der Kanton kann somit am Schwendisee oberhalb von Wildhaus und Unterwasser ein Kulturvorhaben realisieren, das in der Region Toggenburg sowohl die ursprüngliche Gesangs- und Musikkultur wie auch den Tourismus stärken soll. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 23,3 Millionen Franken. Der Kanton finanziert 22,3 Millionen. Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2021 beginnen und dauern voraussichtlich zwei Jahre. Die Eröffnung des Klanghauses ist somit für 2023 vorgesehen.

In der Region Wil gab es allerdings Widerstand gegen das Klanghaus. Zwar resultierte im Wahlkreis Wil alles in allem ebenfalls eine Zustimmung von gut 53 Prozent, allerdings mit Abweichern. So sagten zum Beispiel satte 61,5 Prozent der Niederbürer Nein zu diesem Vorhaben. Auch in der Nachbargemeinde Oberbüren war die Ablehnung mit gut 59 Prozent wuchtig. Ganz knapp dagegen sind die Uzwiler. 938 Personen sagten Nein, 918 Ja. Auch Niederbhelfenschwil und Jonschwil sind dagegen. Selbst mehrere Gemeinden aus dem unteren Toggenburg wollten das Geld nicht sprechen: Je knapp 52 Prozent der Lütisburger und Bütschwil-Ganterschwiler sagten nein – und auch knapp 51 Prozent der Mosnanger. Die Zustimmung, welche im Wahlkreis Toggenburg mit knapp 55 Prozent resultierte, kam zustande, weil in der mit Abstand grössten Gemeinde der Region, Wil, ein wuchtiges Ja in die Urne gelegt wurde. Fast 60 Prozent der Wiler sind für das Klanghaus. Das Stimmen-Verhältnis lag bei 2341 Ja zu 1576 Nein. Die Stimmbeteiligung bei der Klanghaus-Vorlage war kantonsweit bei tiefen 26,1 Prozent.

In der Region Wil haben zugestimmt:
- Wil (59,77 %)
- Flawil (55,62%)
- Zuzwil (55,29 %)
- Kirchberg (52,80 %)
- Oberuzwil (51,38 %)
- Degersheim (51,19 %)

In der Region Wil haben abgelehnt:
- Niederbüren (61,48 %)
- Oberbüren (59,08 %)
- Niederhelfenschwil (53,13 %)
- Jonschwil (52,54 %)
- Bütschwil-Ganterschwil (51,89 %)
- Lütisburg (51,6 %)
- Uzwil (51,51 %)

Neuer Uni-Campus: Wil sagte am klarsten Ja

Ein einheitlicheres Bild gab es bei der Vorlage zur Erweiterung der Universität St. Gallen. Von den 77 Gemeinden haben sich deren 75 oder 62,91 Prozent der Stimmbevölkerung für das Bauvorhaben ausgesprochen. Einzig Flums und Quarten waren dagegen. Im Grossraum Wil lag die Zustimmung zwischen 53,7 Prozent in Niederbüren und 66,4 Prozent in Wil. Die Stimmbeteiligung lag kantonsweit bei ebenfalls mageren 26,08 Prozent. Der Kanton St. Gallen kann somit am Platztor einen zusätzlichen Campus für 3000 Studierende und Dozierende sowie Mitarbeiter realisieren.

Die Gesamtkosten für den Campus Platztor belaufen sich auf 207 Millionen Franken. Der Kanton übernimmt 160 Millionen Franken, die Stadt St. Gallen zwei Millionen. Die Universität wird 20 Millionen Franken und der Bund voraussichtlich 25 Millionen Franken beisteuern. Die Bauarbeiten beginnen gemäss Planung im Jahr 2024. Ende 2027 soll der Campus eröffnet werden.

In der Region Wil haben zugestimmt:
- Wil (66,39 %)
- Zuzwil (64,87 %)
- Oberuzwil (62,5 %)
- Flawil (62,29 %)
- Niederhelfenschwil (61,52 %)
- Uzwil (60,74 %)
- Kirchberg (59,13 %)
- Degersheim (56,82 %)
- Bütschwil-Ganterschwil (56,72 %)
- Oberbüren (54,77 %)
- Lütisburg (54,52 %)
- Jonschwil (54,19 %)
- Niederbüren (53,7 %)

In der Region Wil haben abgelehnt:
-

Kein Einsatz von E-Voting

Nachdem an den vergangenen Volksabstimmungen in fünf Pilotgemeinden – darunter Kirchberg – die Stimmbevölkerung jeweils auch den elektronischen Stimmkanal wählen konnte, fanden diese Abstimmungen ohne E-Voting statt. Grund ist ein Systemwechsel: Der Kanton St. Gallen wechselt vom System des Kantons Genf auf jenes der Post. Dies deshalb, weil der Kanton Genf sein System nicht mehr anbietet. Das System der Post wiederum wird derzeit noch vom Bund geprüft.