Der Werkhof der Unterhaltsdienste ist in einem alten Bauernhof im Büelhof untergebracht. Die Gebäude sind ungeeignet und abgelebt, die Arbeitsabläufe sind deshalb schlecht. Duschen gibts keine. Der Platz ist an jeder Ecke knapp. Erste Anläufe, die Situation zu verbessern, gab es vor bald 50 Jahren. Verändert hat sie sich trotzdem nicht.
Zu Ende genutzt
Renate Graf, projektverantwortliche Gemeinderätin: «Der alte Werkhof ist zu Ende genutzt. Die Gemeinde muss ihre Infrastrukturaufgabe Werkhof irgendwann sowieso lösen. Der Bedarf ist ausgewiesen. Jeder Franken, der in die alte Infrastruktur investiert wird, ist ein Franken zu viel und verloren. Wartet die Gemeinde nochmals Jahre mit der Realisierung, wird das Vorhaben nicht günstiger umsetzbar.»
Schlank aufgestellt
Der Leiter des Werkhofs und seine acht Mitarbeitenden bilden das Team. Noch 1990 umfasste es vier Mitarbeitende mehr. Die zeitgemässe Mechanisierung erlaubte, Effizienzgewinne einzulösen. Das Team ist schlank aufgestellt und setzt sich mit Engagement für den Lebensraum ein. Sein Leistungsumfang: Strassenunterhalt, Winterdienst, Grünanlagen pflegen, Robidog-Behälter und Abfallkübel leeren, aufräumen um die Sammelstellen, Marktstände aufstellen, die Tierkörpersammelstelle betreuen, Signalisationen und Absperrungen aufstellen, Gewässerunterhalt, interne Dienstleistungen für andere Bereiche der Gemeinde. Gemeindepräsident Lucas Keel: «Die Gemeinde braucht für diese Dienstleistungen einen Werkhof.»
Der Weg zur Lösung
In der Projektentwicklung streckte die Gemeinde die Fühler aus. Weder die Nachbargemeinden noch der Kanton hatten Interesse oder Bedarf an einer gemeinsamen Lösung. Im Anschluss wurde die Standortfrage umfassend überprüft. Ergebnis: Die ursprüngliche Idee des Werkhofs auf dem Areal der Technischen Betriebe ist nach wie vor die Bestvariante. Anschliessend wurden die aktuellen und künftigen Aufgaben des Werkhofs vertieft analysiert. Die Erkenntnisse daraus haben das Raumprogramm massgeblich geprägt. Und dieses Raumprogramm schliesslich war die Basis für den Projektwettbewerb. Er konnte durchgeführt werden, nachdem die Bürgerschaft dazu im November 2020 den Kredit bewilligte.
Der neue Werkhof
«Das Projekt ist eine gut geeignete, einfache und praktikable Lösung, es erfüllt die Anforderungen des Betriebes gut. Seine Qualität zeigte sich im Wettbewerb im Wettstreit der 57 Projekte überzeugend. Dass es in Bezug auf die Nachhaltigkeit Akzente setzt, entspricht der Vorbildwirkung der Öffentlichkeit und dem Weg, zu welchem sich die Gemeinde bekennt und verpflichtet hat.» So fasst Lucas Keel das Projekt zusammen. Es ist ein langgezogener Holz-Baukörper entlang des Hummelwegs, angebaut an den Werkhof der Technischen Betriebe. Das Gebäude entsteht im Minergie-P Standard, gebaut aus Schweizer Holz. Auf dem Dach hats eine grossflächige PV-Anlage und thermische Solarkollektoren fürs Warmwasser. Geheizt wird mit einer Wärmepumpe mit Erdsonden, wobei weite Teile des Werkhofs unbeheizt sind. Eine Regenwassernutzung reduziert den Frischwasserverbrauch deutlich.
Die Kosten
13,2 Mio. Franken kostet der neue Werkhof. Wie lassen sich diese Kosten einordnen? Im Wettbewerb wurden zehn Projekte in die engere Auswahl gezogen. Ihre Kosten wurden verglichen. Dabei erwies sich das Siegerprojekt als das kostengünstigste Projekt. 2 Mio. Franken an Vorfinanzierungen hat die Bürgerschaft bereits auf die Seite gelegt. Und mit dem neuen Werkhof wird das bisherige Areal frei, sein Wert ist auf gut 2 Mio. Franken geschätzt. Geht der neue Werkhof in Betrieb, will die Gemeinde das Areal im Büelhof für Wohnnutzungen freigeben.
Gewappnet
Der Gemeinderat ist überzeugt: Mit dem neuen Werkhof sind die Unterhaltsdienste für die Zukunft gewappnet. Das Vorhaben soll jetzt umgesetzt werden. Mit Aufschieben kann nichts mehr gespart werden. Der Gemeinderat hat deshalb nun die Abstimmung über den neuen Werkhof angesetzt. Die Unterlagen zur Abstimmung erhalten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in der zweiten Hälfte Mai.