Der Duft von heissem Bienenwachs und Paraffin erfüllte den Jubla-Raum in der „Alten Schrinerei“ in Zuckenriet. Für einmal war anstelle der Gruppenstunden das alle zwei Jahre stattfindende Kerzenziehen angesagt. Sowohl am Samstag wie auch am Sonntag herrschte Hochbetrieb. Zahlreiche Kinder und Erwachsene nutzten die Gelegenheit, edle Bienenwachs- oder farbige Paraffinkerzen zu kreieren. Oftmals war das Ziel der Teilnehmenden, damit Freude bereiten zu können. Stundenlang übten sie sich in Geduld und tauchten die langsam wachsenden Kerzen in die heissen Wachskübel. An den Aufhängeständern wurden sie zwischen den Tauchgängen wieder abgekühlt. Die meisten Kinder wählten die farbige Variante. Aufgrund der Erfahrung hatten die Organisatoren die Mehrheit der Tauchstationen für farbige Kerzen vorbereitet. Zwei Tauchanlagen waren den Wachskerzen vorbehalten, an weiteren sechs Geräten entstanden farbige Kerzen.
Familiäre Zusammenarbeit
Bei vielen Kindern waren die Eltern dabei. Sie motivierten ihren Nachwuchs oder kreierten selber ihre Kerzen. Einige Kids ergänzten ihre Kerzen mit kreativen Verzierungen. Das hilfsbereite Leiterteam der Jugendorganisation hatte die öffentlichen Aktionstage gut vorbereitet und stand mit Rat und Tat zur Verfügung. Tobias Blättler war für die Organisation verantwortlich. „Der Trend geht auch dieses Jahr vor allem bei den Kindern zu den farbigen Kerzen, während viele Erwachsene das Bienenwachs bevorzugen. Wir haben uns deshalb bei der Altstätter Kerzenfirma Hongler mit genügend Kompositions- und Bienenwachs eingedeckt“, erklärte er. Das Kerzenziehen komme bei den Familien und der Jubla sehr gut an. So könne die Familie gemeinsam einige Stunden tätig sein. Sinnvollerweise passe die Aktion auch gut in die Adventszeit. Die selbst hergestellten Kerzen könnten als willkommene Weihnachtsgeschenke kreiert werden, die Freude bereiten.
Geduld gefragt
Nach der Bestimmung der Kerzendicke und Länge wurde der Docht bezogen, versehen mit einer Aufhängeschlaufe. Dann konnte das langwierige Kerzenziehen beginnen. Geduld war gefragt, entstand eine dickere Kerze doch erst nach einigen Stunden. Für einige Bastler war es nicht ganz einfach, den richtigen Rhythmus finden. Wurde die Kerze nach dem Tauchgang zu wenig gut abgekühlt, schmolz das Wachs bei zu frühem Wiedereintauchen ab. Nach der Fertigstellung und eventuell angebrachten Verzierungen wurden die Kerzen gewogen und nach Gewicht preisgünstig verrechnet. Im Georgsstübli konnten die Erwachsenen in den Pausen Kaffee oder Getränke konsumieren. Feine Kuchen und Gebäck, von Müttern und Leiterinnen gespendet, lockten zum Geniessen. An einem offenen Feuer bereiteten einige Leiter den begehrten Glühwein für die Erwachsenen vor.
Sinnvolle Freizeitgestaltung
Die Jubla Niederhelfenschwil-Zuckenriet kann 2019 ihren 35. Geburtstag feiern. Sie wurde von der St.Johannes-Pfarrei gegründet, steht aber allen Kindern von der dritten Primarklasse bis zur dritten Oberstufe offen, unabhängig von ihrer konfessionellen Ausrichtung. Gegenwärtig betreuen die ehrenamtlichen Leiterinnen und Leiter in sieben Gruppen rund 80 Kinder. Für die Scharleitung sind Eveline Kleger und Michael Blättler verantwortlich. Oberstufenschüler ab fünfzehn Jahren werden nach einem Grundkurs als Hilfsleiter eingesetzt. Nach einem weiteren Gruppenleiterkurs können sie Gruppen bis zwölf Kinder mitbetreuen. Es können noch zusätzliche J+S-Kurse wie Lagerleitung, Kindersport, Suchtprävention, SLRG-Kurs oder Scharleitung belegt werden. Damit kann ein breites Tätigkeitsgebiet abgedeckt werden, das von der J+S finanziell unterstützt wird. Abwechselnd organisiert die Jubla NZ unter anderem ein Sommer- oder Herbstlager. Gemäss Scharleiter Michael Blättler soll dies im Jubiläumsjahr im Sommer stattfinden.