Oberstleutnant Tom Widmer, Kommandant der Feuerwehr Region Wil, legt Wert darauf, die Öffentlichkeit von Zeit zu Zeit über die freiwillige Tätigkeit des Kaders und der Angehörigen der Feuerwehr zu informieren. „Gegenwärtig haben wir keinen Personalengpass und unser Sollbestand von 150 AdF ist erreicht. Die heutige Situation junger Menschen hat sich aber stark verändert. Die Arbeitsstelle und der Wohnort werden kurzfristiger gewechselt. Damit sind auch wir regelmässig mit Austritten konfrontiert“, stellt Widmer fest. Jährlich seien etwa zwölf bis fünfzehn Aus- und Eintritte zu verzeichnen. So will er junge Menschen gerne auf die vielfältige, interessante Arbeit der Feuerwehr aufmerksam machen und zum Eintritt in die Feuerwehr motivieren. Für nähere Auskünfte können sich Interessierte an den Kommandanten wenden oder die Homepage des Sicherheitsverbunds Region Wil konsultieren. Im Herbst findet in Wil ein Informationsanlass statt, der einen Einblick in die praktische Arbeit ermöglicht.


Spannende Themen

Das Offizierskader wurde am 8. März zu einem ganztägigen Kadertag aufgeboten. Das Unteroffiziersteam wird die weitgehend identische Weiterbildung separat zu einem anderen Termin absolvieren. Die Ausbildung bezweckte eine grundlegende Vorbereitung auf die Schwerpunkte des Übungsjahres. Die 19 Offiziere wurden in drei Klassen eingeteilt. Fachkundige Instruktoren aus verschiedenen Verbänden vermittelten in fünf Lektionen die notwendigen Grundlagen und Kenntnisse. Dabei wurden die Schwerpunkte Technische Hilfeleistung, Atemschutz-Notfalltraining und Brandbekämpfung an mehreren Arbeitsplätzen auch mit praktischen Einsatzübungen wirklichkeitsnah gestaltet. Erstmals konnte die Einsatztaktik in einem bei der Informatikfirma "Conet" gemieteten Virtual Reality Simulator-Bus (VRS) geübt werden. Diese mobile Trainingsplattform ermöglichte realistische Übungen für die Einsatzleiter. Nach einer kurzen Einführung durch den IT-Fachmann nahmen die Offiziere das Simulator-Training in den verschiedenen Kabinen des Bus selber in Angriff. Mit einem Joystick konnten Fahrzeuge oder Personen bewegt und virtuelle, realistische Szenen manipuliert werden. Diese moderne Art des Taktiktrainings kam bei den Teilnehmenden gut an.


Praktische Einsatzübungen

Auf vier Arbeitsplätzen instruierten die Ausbilder das Vorgehen bei besonderen Einsätzen. So kam beim Atemschutz-Notfalltraining im früheren Agrar-Areal die Selbstrettung in praktischen Übungen zur Anwendung. „Eine Selbstrettung von AdF aus einem Gebäude ist nur in seltenen Fällen notwendig, zum Beispiel wenn in einem Raum eine Brandsituation eskaliert und die Atemschutztrupps schlagartig grosser Hitze ausgesetzt sind“, erklärte der Kommandant. Dass eine solche Selbstrettung nicht unproblematisch ist, erfuhren die Beteiligten bald. In voller AS-Ausrüstung mussten sie sich im ersten Stock des Gebäudes aus dem Fenster hängen, um ihren Körper vor der Hitzewelle zu schützen. Noch schwieriger war die Flucht aus der dritten Etage über eine Steckleiter, die von Aussentrupps in aller Eile angestellt wurde, allerdings beim Üben speziell gesichert. Eine weitere Möglichkeit wendete der Trupp mit dem Ausstieg hangelnd über die Schlauchleitung an. Als technische Hilfeleistung wurde an einem anderen Arbeitsplatz die Absturzsicherung geübt. Beim Thema Brandbekämpfung behandelte der Instruktor das Vorgehen bei Waldbränden.