Ist die Wiler Stadtpräsidentin ab dem kommenden Jahr auch Kantonsrätin? Gut möglich. Denn sie hat anlässlich der Hauptversammlung der CVP-Ortspartei Wil am Mittwochabend ihre Kandidatur publik gemacht. «Ich mache es der CVP zuliebe und um die städtischen Interessen in St. Gallen zu vertreten. Auf dieser Ebene kann man viel bewirken», sagte Hartmann vor versammelter CVP-Runde im Hof zu Wil.
Die Wahl dürfte allerdings kein Selbstläufer werden. Denn die Konkurrenz aus den eigenen Reihen ist gross. Die vier bestehenden CVP-Kantonsräte des Wahlkreises Wil – Bruno Cozzio, Ernst Dobler, Cornel Egger und Sepp Sennhauer – treten alle wieder an. Ein offenes Geheimnis ist, dass der Uzwiler Gemeindepräsident Lucas Keel ebenfalls in die Pfalz will und antreten wird. Ebenfalls keine Überraschung wäre, wenn die Degersheimer Gemeindepräsidentin Monika Scherrer gleiches auch tun würde. Somit stünden schon sieben ernstzunehmende Kandidaten auf der Liste. Das Ziel der Regionalpartei Wil-Untertoggenburg ist, die vier Sitze zu verteidigen – und im allerbesten Fall ein Mandat dazuzugewinnen. Tritt Letzteres nicht ein, muss Susanne Hartmann einen bestehenden CVP-Kantonsrat hinter sich lassen, um gewählt zu sein.
Hartmann und der Regierungsrat
Zu klären ist die Frage, ob Hartmann Nachfolger von Benedikt Würth (CVP) in der St. Galler Regierung werden möchte, so denn dieser am 19. Mai Nachfolger der Wilerin Karin Keller-Sutter (FDP) im Ständerat wird. Was sagt Hartmann zu diesen Spekulationen? Sehen Sie die Antwort hier im hallowil.ch-Interview:
Gegen eine Wahl von Susanne Hartmann in den Regierungsrat schon hinsichtlich der nächsten Legislatur spricht, dass in jenem Fall das Fürstenland mit den vier Vertretern Stefan Kölliker, Bruno Dammann, Marc Mächler und Susanne Hartmann überproportional vertreten wäre und sogar die Mehrheit stellte. Das Rheintal ist hingegen schon seit Jahren nicht mehr in der St. Galler Regierung vertreten.
Weitere Kandidaten
Das hehre Ziel der CVP Regionalpartei Wil-Untertoggenburg ist, mit zwei vollen 18er-Listen im kommenden Frühjahr bei den Kantonsratswahlen anzutreten. Eine Liste soll der J-CVP gehören. Neun Kandidaten kommen aus der Region Wil. Acht Namen wurden am Mittwochabend publik gemacht. Es sind dies neben Hartmann und Sennhauser der Wiler CVP-Fraktionspräsident Christoph Hürsch und Urs Mäder. Der Leiter der Wiler Musikschule hat fünf Brüder, wobei Bruno Mäder einst für die SP im Stadtparlament politisierte und Hans Mäder aktuell in Eschlikon Gemeindepräsident ist. Die weiteren CVP-Kandidaten sind Christopher Bauer, Annik Hasler, Orell Imahorn und Marius Grämiger. Sie sind alle noch nicht 36-jährig und können auch auf der Liste der J-CVP gesetzt werden. Hasler und Imahorn gehören zudem ab sofort auch dem Vorstand der CVP Ortspartei Wil an. Prend Berisha ist hingegen aus diesem Gremium ausgetreten.