Das «Schlupfhuus» als Angebot des Kinderschutzzentrums ist eine Notunterkunft für Kinder und Jugendliche mit acht Plätzen. Diese Unterkunft kann bei Fällen von Gewalt in der Familie oder in anderen Krisensituationen aufgesucht werden. Getragen wird das Kinderschutzzentrum durch die Stiftung Ostschweizer Kinderspital (SOKS). Die Notunterkunft steht seit über 18 Jahren rund um die Uhr für die notfallmässige und temporäre Aufnahme von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung.
«In den letzten Jahren musste das Angebot mit starken Auslastungsschwankungen kämpfen. Diese Tatsache, kombiniert mit den Ansprüchen an eine jederzeitige Verfügbarkeit, an eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Grösse sowie an die Qualität bei der Leistungserbringung verunmöglicht einen zukunftsorientierten Betrieb», schreibt die Staatskanzlei des Kantons St. Gallen. Das jährlich resultierende Defizit kann längerfristig weder durch den Kanton getragen noch durch die Trägerschaft weiter reduziert werden. Deshalb sind der Kanton und die Stiftung Ostschweizer Kinderspital als Trägerorganisation nach eingehender Klärung der Sachlage übereingekommen, dass sich die SOKS per Ende März 2020 aus dem Angebot «Schlupfhuus» zurückzieht.
Neue Lösung für Notunterkunft
«Sowohl die Stiftung als auch der Kanton sind überzeugt, dass es weiterhin ein Angebot braucht, um eine notfallmässige, temporäre Unterbringung von Kindern und Jugendlichen innerhalb des Kantons St.Gallen zu ermöglichen», heisst es in der Mitteilung weiter. Deshalb ist der Kanton für eine Nachfolgelösung ab Frühling 2020 besorgt und initiiert und führt den Prozess dazu. Dabei sollen nach Möglichkeit Synergien mit einem bestehenden Leistungserbringer im Sozialbereich genutzt werden.
Bis Frühling 2020 wird das «Schlupfhuus» seine Dienstleistungen weiterhin im bewährten Rahmen erbringen. Die Beratungsstelle In Via und das Angebot für Weiterbildung und Prävention sind von den beschriebenen Massnahmen nicht betroffen und werden weiterhin durch das Kinderschutzzentrum unter dem Dach der Stiftung Ostschweizer Kinderspital angeboten. (pd/red)