Die Mitarbeiter-Umfrage 2017 habe eine überdurchschnittlich hohe Identifikation mit dem Unternehmen gezeigt, stellte Thomas Gutzwiler, Präsident des Verwaltungsrats der St. Galler Kantonalbank, fest. Darin und in der vorzüglichen Führung sieht er den anhaltenden Erfolg der Bank begründet. Im ersten Halbjahr 2017 hätten deshalb alle relevanten Erfolgszahlen eine Steigerung erfahren. Allen voran der um 8,9 Prozent höhere Reingewinn und die um 5,5 Prozent gestiegenen verwalteten Vermögen. Auch den Jahresgewinn 2017 erwartet die Bank leicht höher als im Vorjahr.Der Verwaltungsrat sei mit der Führung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Strategie der Bank sehr zufrieden, stellte Verwaltungsratspräsident Thomas Gutzwiller an der Medienorientierung fest.

Drei Herausforderungen …
Das Umfeld ist seit der Aufhebung des Euromindestkurses durch die Nationalbank im Januar 2015 für die gesamte Wirtschaft schwieriger geworden. Den Banken mache vor allem die laufend grössere Regelungsdichte zu schaffen. Eine zweite Herausforderung stelle die Digitalisierung dar. Sie verlange Flexibilität, biete aber auch Chancen. Von den Unwägsamkeiten im ökonomischen Umfeld erwähnte Thomas Gutzwiller besonders die Negativzinsen.

… mit drei Strategie-Pfeilern gemeistert
Das Halbjahresergebnis zeigt, dass die St. Galler Kantonalbank diese Herausforderungen gut gemeistert hat. Der Verwaltungsratspräsident sieht den Grund dafür in einer klugen Strategie. Das Wachstum sei im Kerngeschäft erzielt worden. Ausserdem sei es gelungen, die Produktivität zu steigern. Dazu habe unter anderem eine Teilautomatisierung beigetragen. Als drittes führte er das ertragsorientierte Risikomanagement an.

Höherer Betriebsertrag
Über die Zahlen des Halbjahresergebnisses orientierte Roland Ledergerber, Präsident der Geschäftsleitung. Der Betriebsertrag liegt um 4,3 Millionen Franken höher als im ersten Halbjahr 2016. Das entspricht einer Zunahme um 2 Prozent. Die Grundlage für diese Entwicklung bilden das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie das Handelsgeschäft. Im Zinsengeschäft konnte der Brutto-Erfolg trotz des anhaltend schwierigen Tiefzinsumfeldes auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Das Anlegerverhalten bezeichnete Roland Ledergerber als unverändert zurückhaltend. Für den um 2,3 Millionen Franken oder 4,6 Prozent gestiegenen Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleitungsgeschäftes sei deshalb das starke Wachstum der verwalteten Vermögen ausschlaggebend. Höhere Umsätze und die gute Marktentwicklung seien die wesentlichen Treiber für die Steigerung des Erfolgs aus dem Handelsgeschäft um 5 Millionen Franken (38,5 Prozent) gegenüber dem ersten Semester 2016.

Markant höherer Geschäftserfolg
Als Folge des höheren Betriebsertrags, des stabilen Geschäftsaufwands und der guten Rückstellungssituation kann die St. Galler Kantonalbank Ende Juni 2017 einen Geschäftserfolg von 97,3 Millionen Franken ausweisen. Dieses Ergebnis liegt um 7,3 Millionen Franken (8,1 Prozent) über dem Vorjahr. Nach Steuern resultiert ein Konzerngewinn von 80,5 Millionen Franken. Er liegt um 8,9 Prozent über dem Wert des ersten Halbjahres 2016.

Erweitertes Angebot im Anlagegeschäft
Die positive Entwicklung im Anlagegeschäft sei auch eine Folge des fortschrittlichen neuen Produkte- und Dienstleistungsangebots, welches es ermögliche, noch spezifischer auf die differenzierten Wünsche der Kundinnen und Kunden einzugehen. Thomas Stucki, Leiter des Investmentzentrums in Zürich, informierte darüber. In der Vermögensverwaltung würden klar definierte Management- und Anlagestile angeboten. In diesem Kontext sei in den vergangenen Monaten auch das Fondsangebot überarbeitet und um bankeigene Lösungen erweitert worden. Zusätzlich seien neue Mandatslösungen lanciert worden.

SGKB: eine gut verankerte Bank
Die St. Galler Kantonalbank ist 1868 gegründet worden. Seit 2001 ist sie börsenkotiert. Der Kanton St. Gallen hält als Mehrheitsaktionär 54,8 Prozent des Aktienkapitals. Am Hauptsitz in St. Gallen und in 38 Niederlassungen stehen mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. In ihrem Heimmarkt in den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden bietet die Bank die ganze Palette an Finanzdienstleistungen an. Die übrige Schweiz wird in den Bereichen Private Banking und Firmenkunden aktiv von Zürich aus bearbeitet. Seit 2009 ist die Bank mit einer Tochtergesellschaft in Deutschland vertreten.

Von den Niederlassungen im Kanton ist trotz fortschreitender Digitalisierung nach den Aussagen von Roland Ledergerber, Präsident der Geschäftsleitung, keine gefährdet: «Auch die kleinste Niederlassung arbeitet profitabel.» Verändern werde sich aber die Angebotsstruktur an den einzelnen Standorten. In zwei oder drei Jahren wird eine neue Niederlassung in Grabs eröffnet. Zur Vervollständigung des Netzes haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung noch zwei weitere Standorte im Auge.