Knapp zwei Monate durften Mädchen und Knaben wegen des Coronavirus die Schule oder den Kindergarten nicht mehr besuchen. «Also gibt es viel zu erzählen, wenn man sich auf dem Schulweg zum ersten Mal wieder mit den Kolleginnen und Kollegen trifft», vermutet die Kantonspolizei Thurgau einige Tage vor dem Schulstart. Bei der ganzen Wiedersehensfreude könne es leider vorkommen, dass die Kinder den Gefahren des Verkehrs zu wenig Aufmerksamkeit schenken. «Kinder haben einen anderen Blickwinkel als Erwachsene», warnt die Thurgauer Kapo in einer Medienmitteilung, «Sie lassen sich leicht ablenken, reagieren spontan und manchmal unberechenbar». Kinder können Geschwindigkeiten und Distanzen nicht richtig einschätzen. Die Kleinsten haben ein eingeschränktes Blickfeld und schon ein am Strassenrand abgestelltes Auto stellt ein unüberblickbares Hindernis dar. «Deshalb tragen sämtliche Verkehrsteilnehmer eine grosse Verantwortung gegenüber den Schwächsten im Strassenverkehr», so die Kapo.

Vor allem in der unmittelbaren Umgebung von Schulhäusern und Kindergärten sei Vorsicht und erhöhte Bremsbereitschaft gefordert. Das gelte auch, wenn Kinder im Bereich der Strasse unterwegs seien. Bei Fussgängerstreifen solle immer vollständig angehalten werden, wenn ein Kind die Fahrbahn überqueren wolle. «Winken und Handzeichen geben sind tabu», warnt die Kapo. Das Kind könne sonst losrennen, ohne auf weitere Gefahren – zum Beispiel den Gegenverkehr – zu achten.