Die Katze ist aus dem Sack: Der FC Wil geht mit Trainer Ciriaco Sforza in die Zukunft. Das gab der Verein an einer Medienkonferenz am Montagnachmittag in der IGP-Arena bekannt. Somit haben die Wiler einen klingenden Namen engagiert. Als Aktiver spielte der gebürtige Aargauer unter anderem für Bayern München, Inter Mailand und Kaiserslautern – und auch 79 Mal für die Schweizer Nationalmannschaft. Mit den Grasshoppers wurde er 1991 Schweizer Meister. Mit den Bayern gewann Sforza 2001 die Champions League und den Weltpokal.

Als Trainer lancierte der schweizerisch-italienische Doppelbürger seine Karriere 2006 beim FC Luzern, wo er gut zwei Jahre engagiert war. 2009 wurde der heute 49-Jährige Trainer bei den Grasshoppers, wo er drei Saisons lang wirkte. Die Spielzeit 2014/2015 trainierte er den damaligen Challenge-League-Klub FC Wohlen – und führte ihn mit bescheidenen Mitteln auf den beachtlichen dritten Platz. Es folgte die Rückkehr in die Super League zum FC Thun, wo das Gastspiel nach rund zwei Monaten aber schon wieder beendet wurde. Seit Herbst 2015 ist Sforza ohne Klub. "Ich wurde mit 16 Profi und war dann 30 Jahre immer im Fussball. Ich habe die Zeit für mich und meine Familie gebraucht. Nun sind die Batterien voll aufgeladen", sagt Sforza. Dass er es ernst meint mit dem Engagement in Wil, zeigt der Umstand, dass Sforza mit seiner Familie in die Ostschweiz ziehen will.

"Ich will Power-Fussball sehen"

Vor der Medienschar gab der neue FC-Wil-Trainer auch sogleich ein Versprechen ab: "Ich will Power-Fussball sehen. Wir wollen nach vorne spielen. Und zwar mit Disziplin und Freude." Zur Erinnerung. Der FC Wil stellt mit 26 Toren in 26 Spielen den mit Abstand schlechtesten Angriff der Liga. Sforza spricht von einer "Mannschaft mit Qualität" und attestiert Vorgänger Konrad Fünfstück, dass stabil gearbeitet worden sei.

Doch die Frage bleibt: Kann sich der FC Wil einen Mann wie Sforza überhaupt leisten? Dazu Vereinspräsident Maurice Weber: "Ciri hätte lohmässig sicher andere Sachen machen können. Wir überziehen unser Budget deshalb aber nicht." Sforza sagt: "Es geht nicht um das Finanzielle, sondern um die Philosophie des Klubs, mit jungen Spielern arbeiten zu wollen." Der Aargauer unterschrieb beim FC Wil einen bis Sommer 2022 gültigen Dreijahresvertrag.

 
Der neue FC-Wil-Trainer Ciriaco Sforza im hallowil.ch-Interview: "Wir müssen uns das Glück wieder erzwingen. (Beitrag: Simon Dudle)

Haslers Rückkehr an den Ort des Aufstiegs

Assistent von Sforza wird ein Liechtensteiner. Nämlich der 44-jährige Daniel Hasler, der zwischen 2012 und 2017 beim FC Vaduz Co-Trainer unter Giorgio Contini und Roland Vrabec war. Beim FC Wil ist Hasler kein unbekanntes Gesicht, spielte er doch zu Beginn des Jahrtausends als Aktiver während drei Jahren auf dem Bergholz und schaffte mit den Wilern den Aufstieg in die damalige Nationalliga A. Hasler unterschrieb beim FC Wil einen bis Sommer 2020 gültigen Vertrag.

Bereits am späten Montagnachmittag standen Sforza und Hasler ein erstes Mal mit dem Fanionteam des FC Wil auf dem Platz. Viel Zeit, um die eigenen Ideen zu implementieren, bleibt nicht. Schon am Dienstagabend steht das Auswärtsspiel gegen den FC Vaduz an - also just gegen jenen Verein, beim welchem Hasler viele Jahre verbracht hat. Angesprochen auf dieses Spiel sagt der neue Trainer Sforza: "Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Resultat machen werden."

Vom Spiel FC Vaduz - FC Wil sind am Dienstagabend keine Live-Bilder zu sehen. hallowil.ch berichtet mittels Liveticker aus dem Rheinparkstadion von der Sforza-Premiere. Spielbeginn ist bereits um 19.00 Uhr.

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Der neue Assistenz-Trainer Daniel Hasler und FC-Wil-Präsident Maurice Weber orientieren die Pressevertreter.