Aufgrund der guten Finanzlage beantragte der Gemeinderat an der Bürgerversammlung im Budget eine Steuersenkung von vier Prozent auf 114 Prozent und einen Grundsteuersatz 0,4 Promille wie bisher. Dem Antrag stimmte die Versammlung grossmehrheitlich zuDie politische Gemeinde Niederhelfenschwil zählt 2‘197 Stimmberechtigte. Mit 180 Teilnehmenden an der Bürgerversammlung lag die Beteiligung bei guten 8,2 %. Mit Ausnahme der mit dem Budget beantragten Reduktion des Steuerfusses lagen keine bedeutenden Geschäfte vor. Zur Rechnung 2017 kam es zu einer Wortmeldung. Peter Schildknecht stellte den Antrag, den Gewinnvortrag statt in das Eigenkapital in eine zweckgebundene Reserve für eine künftige Sanierung des Lernschwimmbeckens einzubringen. Der Gemeindepräsident antwortete, dass die eingesetzte Projektgruppe noch nicht so weit sei und zu gegebener Zeit ein Informationsanlass stattfinde. Der Antrag wurde mit grossem Mehr abgelehnt. Die Budgetvorlage blieb ohne Diskussion und wurde mit einer Gegenstimme genehmigt.
Musik und Informationen
Die musikalische Einstimmung übernahm das Flötenensemble der Jugendmusikschule Wil-Land unter der Leitung von Irene Bernhardsgrütter und Katrin Fürer. Die 17 Kinder aus den Gemeinden Niederhelfenschwil und Zuzwil erfreuten die Zuhörenden mit vier Darbietungen. Gemeindepräsident Simon Thalmann stellte in seinen einleitenden Gedanken Feuerwehr in den Mittelpunkt. Sie sei das einzige Sicherheitselement in der Gemeinde. Unter dem Kommando von Major Patrick Mader und den Vizekommandanten Patrick Felix, Roman Krucker und Ivo Meier sind 45 AdF einsetzbar. Eine Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Zuzwil und anderen Organisationen besteht schon seit geraumer Zeit. Zur Nutzung von Synergien und Regionalisierung bei Verbleiben der Ortsfeuerwehren wird beraten.
Erfreulicher Rechnungsabschluss
Die Rechnung 2017 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 614‘550.35. Im Budget war ein Minus von Fr. 533‘300 vorgesehen. Dieses Ergebnis entspricht einer Besserstellung gegenüber dem Voran¬schlag von Fr. 1‘147‘850.35. Simon Thalmann wies auf einige Positionen hin, welche zum erfreulichen Ergebnis führten. Neben höheren Einnahmen bei den Steuern und Gebühren fielen auch tiefere Ausgaben vor allem im Bildungswesen ins Gewicht. Der Ertragsüberschuss der Rechnung 2017 von Fr. 614‘550.35 wird vollumfänglich dem Eigenkapital zugewiesen. Es beträgt per 31. Dezember 2017 rund 6,08 Millionen Franken. Die Rechnung des Elektrizitätswerks schliesst ebenfalls wesentlich besser als budgetiert aus. Statt eines Verlusts von 103‘000 Franken ergab sich ein Gewinn von Fr. 2‘263.28. Das Eigenkapital EW beträgt 0,63 Mio. Franken. Die Bürgerschaft genehmigte die Rechnung 2017.
Budget mit Aufwandüberschuss
Das Budget 2018 der Politischen Gemeinde rechnet mit einem Aufwandüberschuss von Fr. 1‘204‘400. Es basiert auf einem Steu¬erfuss von 114 Prozent und einem Grundsteuer-Satz von 0,4 Promille. Aufgrund ihrer guten Finanzlage und der etwas geringeren Schülerzahlen wird die Gemeinde jedoch 0,65 Mio. Franken tiefere Finanzausgleichsbeiträge des Kantons erhalten. Mit Kostensteigerungen ist bei den Primar- und Oberstufenschulen zu rechnen. Die geringere Bautätigkeit wird sich zusätzlich auf die Höhe der Grundbuchgebühren, Handänderungssteuern und Grundstückgewinnsteuern auswirken. Höhere Ausgaben fallen bei der Pflegefinanzierung sowie beim öffentlichen Verkehr an. Die Steuereinnahmen zu 100% werden 2018 voraussichtlich im gleichen Rahmen wie 2017 ausfallen. Das EW budgetiert einen Ertragsüberschuss von Fr. 21‘435.
Optimistische Aussichten
„Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird die Rechnung des Jahres 2018 nicht in gleichem Mass positiv abschliessen wie die Rechnungen der vergangenen drei Jahre. Trotzdem vermag das gegenwärtige Eigenkapital von rund sechs Millionen Franken eine Steuerfussreduktion um vier Prozent für 2018 abzudecken und kann bei künftigen Aufwandüberschüssen mittelfristig verantwortet werden “, ist der Gemeinderat überzeugt. Dieser optimistischen Einschätzung stimmt auch die Geschäftsprüfungskommission zu. Interessant ist die Entwicklung des Steuerfusses in der aufstrebenden Gemeinde Niederhelfenschwil. Neben einer reizvollen Wohnlage und einer optimalen Infrastruktur punktet damit die lebenswerte Gemeinde Niederhelfenschwil auch mit einem attraktiven Steuerfuss.
Massvolle Investitionsplanung
Geplant sind 2018 Investitionen von total 1,894 Mio. Franken in den Ausbau der Infrastrukturanlagen sowie in die Sicherung der Energieversorgung durch das Elektrizitätswerk Niederhelfenschwil . Die grössten Projekte sind die Sanierungen der Zuckenrieterstrasse in Lenggenwil (380‘000) und der Schlossstrasse in Zuckenriet (475‘000). Ins Gewicht fällt auch der Beitrag von Fr. 100‘000 an die Erneuerung der Abwasseranlage Halden. Beim EW sind Investitionen von total 919’00 Franken budgetiert, vor allem für die Netzerneuerungen. Daneben sind aber auch vernünftige Projekte zur Erhaltung der guten Wohn- und Lebensqualität in den Dörfern beabsichtigt. Für die Bereiche Feuerwehr und Abwasserbeseitigung bestehen Spezialfinanzierungen, die den Gemeindehaushalt nicht direkt belastet. Das Elektrizitätswerk Niederhelfenschwil ist ebenfalls vollständig selbstfinanziert. Eine Frage von Gregor Scheiwiller betreffend Zunahme Stromverbrauch beantwortete Ex-Gemeinderat Marcel Zwick kompetent.
Rasantes Wachstum
In den letzten zehn Jahren führte die enorm gesteigerte Bautätigkeit zu einer Bevölkerungszunahme von rund 50 Prozent. Lag die Bevölkerungszahl 2007 noch bei 2‘731, so stieg sie bis Ende 2017 auf 3‘092 Personen. In Niederhelfenschwil wohnen 1‘318, in Zuckenriet 1‘012 und in Lenggenwil 762 Personen. Auswirkungen hat diese Entwicklung auch auf die Steuern. So konnte der Steuerfuss in den letzten elf Jahren von 155 % auf 114 % gesenkt werden. Die Bautätigkeit wird allerdings in den nächsten Jahren abnehmen.





Reserve für die Badsanierung anzulegen










