Es ist eng geworden in der Schreinerei «Keller Züberwangen». Mit mittlerweile 55 Mitarbeitern, davon 11 Lehrlinge, gehört das Unternehmen zu den grössten Holzverarbeitungsbetrieben der Region Wil. Darum schickten sich die Verantwortlichen an, einen Anbau zu konzipieren, wozu auch eine Landumzonung von der Landwirtschafts- in die Gewerbe- und Industriezone nötig war. Ein Zwischenbau, um die beiden Gebäude zu verbinden, wurde ebenfalls angedacht.
Seit dem Jahr 2012 laufen die Planungen. Vorgabe war, einen zweigeschossigen Bau zu errichten. Die Innenverdichtung lässt grüssen. Lange deuteten Bauvisiere an, dass der Spatenstich für die 50x35 Meter grosse Werkshalle unmittelbar bevorstehen könnte. Doch dann tat sich lange nichts. Was ist der Grund? Reto Broger, Teilhaber der «Keller Möbelmanufaktur Züberwangen», erklärt: «Wir hatten auch eine Tiefgarage geplant und die Parkplätze waren eineinhalb Jahre lang ausgeschrieben. Als sich dann nichts ergeben hat, haben wir auf die Garage verzichtet.» Somit blieb eine anspruchsvolle Umsetzung erspart, wäre doch diese Garage in den Grundwasser-See der Thurau gebaut worden, der sich in jenem Gebiet knapp unterhalb der Erdoberfläche befindet. Das Unternehmen hat sich zudem entschieden, auf dem Dach des Neubaus eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Der Strom wird hauptsächlich für den Eigengebrauch verwendet.
Wendeplatz für Lastwagen
Nachdem die Pläne entsprechend angepasst und von den diversen Stellen geprüft waren, haben die Bauarbeiten vor etwas mehr als einem Jahr im März 2018 begonnen. Der Rohbau der Halle ist mittlerweile fertig und diese Woche wurden die Maschinen geliefert. Zum Teil sind diese bis zu elf Meter lang. Im Erdgeschoss wird die Produktion erfolgen, im Obergeschoss ist neu die Ausstellung geplant. Im bestehenden Gebäude wird die eigentliche Schreinerei für kleinere Arbeiten angesiedelt. «Wir rechnen mit einer Kapazitätssteigerung von bis zu 40 Prozent. So können wir mit gleich vielen Leuten viel mehr produzieren», sagt Broger. Wie viel die neue Halle kostet, wird nicht kommuniziert.
Im Juni soll der Erweiterungsbau betriebsbereit sein. Müssen dann die Nachbarn mit mehr Verkehr rechnen? «Es kann die eine oder andere Fahrt mehr geben. Allerdings bauen wir einen Wendeplatz für Lastwagen. Diese können somit einfacher drehen und die 40-Tönner müssen nicht mehr rückwärts ins Quartier fahren», sagt Broger. Er verweist darauf, dass es gegen das Baugesuch keine Einsprache gegeben habe, man mit den Nachbarn im Kontakt sei und deshalb ein gutes Einvernehmen pflege.