Anfang Mai wurde die Kinderbaustelle auf dem Zeughausareal eröffnet. Die Energiestadt Wil bietet mit dem Energietal Toggenburg dieses Jahr vier Erlebnistage zur Energiezukunft an. Nach dem Bau einer Photovoltaikanlage mit Wasserspiel und einer Warmwasseranlage fand nun der dritte Energie Erlebnistag zusammen mit dem Kinderbaustellen-Fest statt. Gemeinsam mit dem Wattwiler Tüftler Markus Aepli von der Vereinigung «Energietal Toggenburg» wurde eine kreative Solarskulptur gebaut und verschiedene Möglichkeiten zum Kochen mit der Sonnenenergie aufgezeigt. Doch der Regen hat dem Vorhaben, Brownies im Solarkocher zu backen, einen Strich durch die Rechnung gemacht. 

Petrus öffnete die Schleusen

Bis kurz vor zwei Uhr nachmittags hatte der Wettergott kein Erbarmen mit den kleinen Baumeistern und liess es Dauerregnen stehen. Einige Kinder trotzten dem Wetter und bastelten solarangetriebene Blumen und weitere bewegliche Sachen für die Solarskulptur.

Markus Aepli versuchte dennoch, die Solarkocher in Betrieb zu nehmen, sobald sich der Regen verzogen hatte. Die Kisten seien schon über 30 Jahre alt und hätten sich bewährt. Das System sei sehr einfach, sagte er: Man brauche eine isolierte Kiste, die innen schwarz angemalt ist, eine Glasscheibe und eine Spiegelfolie. Das Sonnenlicht dringe durch die Scheibe, erhitze den Innenraum und lasse die Wärme nicht mehr raus. Es sei eine Art Wärmefalle, fügte er lachend an. Der Solarkocher funktioniert auch bei diffusem Licht und erreicht 150 bis 160 Grad. Es ist also eine Art Niedergaren, aber für die Brownies hat es an diesem Tag nicht mehr gereicht. denn kurz vor 15 Uhr hatte der Solarkocher erst ca 60 Grad erreicht.

Anders funktioniert der Parabolkocher. Der grosse Parabolspiegel hat rund 1,5 Quadratmeter, ist auf direktes Sonnenlicht angewiesen und muss entsprechend ausgerichtet werden. Das runde Blech, das in der Mitte angebracht wurde, kann als Kochplatte genutzt werden. Da sich die Sonne immer wieder hinter den Wolken versteckte, hat es nur für zwei, drei Crêpes gereicht. Aber für Markus Aepli und seine Helfer war das kein Problem. Schnell wurde ein Holzfeuer gemacht und die Crêpes wurden schlussendlich darauf gebacken.

Bis zu den Herbstferien ist die Kinder-Baustelle jeweils am Mittwoch von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.