Die Kinderspitex hilft da, wo sich die Kinder sicher und geborgen fühlen – in vertrauter Atomsphäre zu Hause bei Eltern und Geschwistern. Engagierte Pflegepersonen stärken die Eltern und bieten den Kindern medizinisch-therapeutische Behandlungspflege mit hoher Fach- und Sozialkompetenz. Dank wenig wechselndem Personal wird ein Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten erreicht, das sich positiv auf den Heilungs- und Genesungsprozess auswirkt. Zielgruppen sind geistig- oder körperlich- sowie mehrfach behinderte oder chronisch kranke Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis zum 18.Lebensjahr. Jedes Kind hat ein Recht darauf, würdig gepflegt und gefördert zu werden. Betreut werden auch sterbende Kinder in ihrer Letzten Lebensphase.
Entlastung der Familien
Eltern mit behinderten Kindern leisten oft Jahre lang einen enormen Einsatz, damit die Kinder daheim aufwachsen können. Um die ganze Familie zu unterstützen und einer Überforderung vorzubeugen, bietet die «Hängematte» Erholungsplätze für Kinder und Säuglinge an. Dank dieser Entlastung erhalten Eltern und Geschwister die dringend notwendigen Freiräume zum Schöpfen neuer Energie, um sich gestärkt wieder dem Kind widmen zu können. Die «Hängematte» ist auf Notfälle vorbereitet und arbeitet mit der Kinderklinik zusammen.
Pionierarbeit und Projektziel
Mit der Gründung der Kinder-Spitex hat Thomas Engeli, Geschäftsführer des Vereins und selbst betroffener Vater, Pionierarbeit geleistet. Die Verantwortlichen sorgen für einen reibungslosen Übergang von der Spitalpflege zur Pflege zu Hause und schaffen mit der Fachpflege 24 Stunden/7 Tage in der Woche Perspektiven für die Angehörigen. Sie verhandeln mit Krankenkassen und Versicherungsträgern und bieten finanzielle Unterstützung. Nun entwickelt Engeli in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St. Gallen und dem Kantonsspital Münsterlingen ein Monitoring für pflegebedürtige Kinder. Das ehrgeizige Ziel: Anstatt im Spital können die Kinder rund um die Uhr zu Hause gepflegt werden, ohne schlaflose Nächte für die Eltern.
Non-Profit-Organisation
Die anfallenden Kosten werden über die Sozialversichrungen, Krankenkasse oder Invalidenversicherung abgerechnet. Die Tarife für Kinderspitex sind aber bei weitem nicht kostendeckend, weshalb der Verein als Non-Profit-Organisation auf Spendengelder angewiesen ist. Diese werden für nicht gedeckte Pflegeleistungen und die Weiterbildung der Pflegefachfrauen eingesetzt. Für das Team aus Pflegefachfrauen ist gute Kommunikation, gegenseitige Toleranz und Zuverlässigkeit selbstverständlich. Ein breites Netzwerk von externen Partnern und Spezialisten ermöglicht es, kurzfristig mit gesundheits- und pflegespezifischen Problem oder Krisen sicher umzugehen. Die Spitex Uzwil und Umgebung kann keine Kinderspitex anbieten, arbeitet aber mit der Organisation zusammen und kann die Verbindung herstellen. Ausser in der Ostschweiz ist die Kinderspitex kantonal geregelt.