Im Jahresvergleich weiterhin sehr hoch ist, als Folge der am 1. Juli eingeführten Stellenmeldepflicht, die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen. Die Zahl an Voranmeldungen zur Kurzarbeit liegt höher als vor Jahresfrist.
Mehr Stellensuchende
Ende November 2018 waren im Kanton St.Gallen 10'053 Stellensuchende bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet. Das sind 454 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat, dem November 2017, sind es rund 700 Personen oder sieben Prozent weniger.
Damit hat sich die abnehmende Tendenz im Kanton St.Gallen abgeschwächt und derjenigen in der ganzen Schweiz angeglichen. Im Thurgau und in den beiden Appenzell ist die Zahl der Stellensuchenden im Vorjahresvergleich stärker gesunken.
120 junge Stellensuchende weniger
Die Zahl der stellensuchenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich zurückgegangen, um 8,5 Prozent. Die Abnahme bei den älteren Stellensuchenden ab 50 Jahren ist dagegen unterdurchschnittlich (-5 %).
Rückgang im Sarganserland und im Toggenburg am stärksten
Eine stärkere Abnahme als im kantonalen Mittel weisen unter den Wahlkreisen das Sarganserland und das Toggenburg auf, darunter liegen St.Gallen, das Rheintal und das Werdenberg.
Rückgang im Industriesektor schwächer als bei den Dienstleistungen
Im produzierenden Sektor ist die Zahl der Stellensuchenden in den letzten zwölf Monaten um 240 Personen zurückgegangen, das sind knapp sechs Prozent. Nach wie vor eine weit überdurchschnittliche Abnahme verzeichnet der Maschinenbau. In der metallverarbeitenden Industrie und im Metallbau sind die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gering.
In den Dienstleistungsbranchen liegt das Gastgewerbe über dem Mittelwert des Sektors, der acht Prozent beträgt, der Detailhandel darunter. Gegenläufig dazu stehen die Finanzdienstleistungen mit einer beträchtlichen Zunahme der Zahl der Stellensuchenden.
Mehr Voranmeldungen für Kurzarbeit als vor Jahresfrist
Vor Jahresfrist, Ende November 2017, hatten im Kanton St.Gallen elf Betriebe für knapp 150 Mitarbeitende Kurzarbeit angemeldet. Aktuell liegt die Zahl der meldenden Betriebe bei zwölf. Die Zahl der gemeldeten Mitarbeitenden hat sich auf fast 600 erhöht. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf einen einzelnen Betrieb zurückzuführen.
Stellenmeldepflicht erhöht Zahl der gemeldeten offenen Stellen
Der Bestand an den RAV gemeldeten offenen Stellen hat sich im Vorjahresvergleich praktisch verdreifacht, von gut 700 Ende November 2017 auf aktuell knapp 2'000. Von den über 1'100 Stellen, die im vergangenen Monat neu gemeldet wurden, unterstehen gut die Hälfte der seit 1. Juli geltenden Stellenmeldepflicht. Ein Teil davon, der sich aber nicht beziffern lässt, wäre allerdings ohnehin den RAV gemeldet worden.
Sinkender Trend schwächt sich ab
Gemäss Trend-Barometer der Fachstelle für Statistik ist im Kanton St.Gallen für die nächsten Monate, unabhängig von saisonalen Entwicklungen, weiterhin mit sinkenden Zahlen bei den Stellensuchenden zu rechnen. Allerdings hat sich der Trend etwas abgeschwächt.
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Thurgau: Arbeitslosenquote steigt leicht an
Der Kanton Thurgau verzeichnete im November 2018 2931 Arbeitslose. Das sind 54 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg von 1.9 % auf 2.0 %. Die Quote der Stellensuchenden erhöhte sich ebenfalls: von 3.6 % auf 3.7 %. In absoluten Zahlen waren per 30. November 2018 5595 Stellensuchende gemeldet. Dies entspricht einer Zunahme von 167 Personen gegenüber dem Oktober 2018. Im Jahresvergleich ist eine sinkende Quote feststellbar.
Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im November 2018 erfolgte im üblichen Rahmen und ist wohl hauptsächlich auf saisonale Effekte zurückzuführen. Im Vergleich zum November 2017 sieht die aktuelle Arbeitsmarktstatistik jedoch positiver aus. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosigkeit mit 3235 Betroffenen bei 2.2 %. Demgegenüber sind 2018 304 Personen weniger zu verzeichnen. Ähnlich sieht die Situation bei den Stellensuchenden aus. Am 30. November 2017 hatte der Thurgau 6103 Stellensuchende; die Quote lag bei 4 %. Ende November 2018 war die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 508 Personen tiefer, bei 5595 Stellensuchenden. Die Quote sank entsprechend um 0.3 % auf 3.7 %.
Dauer der Arbeitslosigkeit sank wiederum
Der Trend zu einer kürzeren Dauer der Arbeitslosigkeit ist weiterhin zu beobachten. Obschon die Arbeitslosenzahl im November 2018 um 54 angestiegen ist, sank die Anzahl gemeldeter Personen bei den Langzeitarbeitslosen (länger als ein Jahr) um 6 Personen auf 363. Bei Menschen, die zwischen 7 und 12 Monaten arbeitslos waren, reduzierte sich die Anzahl um 9 Personen auf 598. Das heisst, dass die Zunahme von 69 Personen nur bei den Kurzzeitarbeitslosen (bis 6 Monate) erfolgte.
Die Kurzzeitarbeitslosen machen mit 67.2 % den Hauptanteil bei den Arbeitslosen aus. Daraus lässt sich schliessen, dass die wirtschaftliche Situation erfreulicherweise eine schnellere Reintegration in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Im November 2017 waren 2101 Personen (64.9 %) maximal ein halbes Jahr arbeitslos, 753 Personen (23.3 %) waren bis zu einem Jahr und 381 Personen (11.8 %) waren seit mehr als einem Jahr als arbeitslos registriert.
Rückgang bei den Frauen
Die Arbeitslosenquote stieg von Oktober bis November 2018 von 1.9 % auf 2.0 %. Dennoch sank gegenüber dem Vormonat die Anzahl arbeitsloser Frauen von1372 (Anteil 47.7 %) um 6 Personen auf 1366 Personen (Anteil
46.6 %). Im Gegensatz dazu erhöhte sich die Arbeitslosenzahl bei den Männern von 1505 (Anteil 52.3 %) um 60 auf 1565 (Anteil 53.4 %). Bei den Stellensuchenden sieht es ähnlich aus. Die Quote stieg im November 2018 im Vergleich zum Vormonat zwar von 3.6 % auf 3.7 %. Dennoch verringerte sich der Anteil der stellensuchenden Frauen von 49.1 % im Oktober 2018 auf 48 % im November 2018. Umso grösser war der Anstieg der stellensuchenden Männer. Im Oktober 2018 suchten 2762 Männer (Anteil 50.9 %) eine Stelle; im November 2018 waren es 2912 (Anteil 52 %); das ergibt eine Zunahme von 150 männlichen Stellensuchenden.
Offene Stellen im Thurgau
Im November 2018 waren bei den Thurgauer RAV insgesamt 894 offene Stellen registriert. Davon galten 561 als meldepflichtig, 333 wurden ohne entsprechende Pflicht gemeldet. Von diesen offenen Stellen waren 664 neu gemeldet worden, wobei die Meldepflicht nur bei 456 von ihnen galt. In derselben Zeit wurden 740 Stellen wieder abgemeldet.