Führungen in der Umgebung, der Ausstellung und im Naturgarten konnten verbunden werden mit gemütlichem Zusammensein bei herrlichem Wetter, was etwa 200 Personen genossen haben.Einen wunderschönen Tag hatte Petrus für diesen Anlass geboten – und die Menschen aus Nah und Fern nutzten die Gelegenheit, einen intensiveren Einblick in «die Kobesen» zu erhalten. Ein besonderer Anziehungspunkt waren die beiden Konzert von Chor und Band der Oberstufenschule Sproochbrugg. Unter der Leitung von Musiklehrer Stefan Rankl boten sie moderne, schmissige Melodien, aber auch feine Klänge. Für Speis und Trank war ebenfalls gesorgt.
Geschichte
Die Kobesenmühle hat eine sehr interessante Geschichte, die bis in die Zeit des Klosters St. Gallen geht. Der Pilgerweg führt vom südlichen Fürstenland an der Mühle vorbei hinauf zum katholischen Gotteshaus, geweiht dem Hl. Johannes dem Täufer. Er wurde vor kurzem ins «Bundesinventar historischer Verkehrswege IVS» aufgenommen. Das gleiche gilt für den Thurübergang, wo bis 1919 eine Fähre verkehrte (der letzte Fährmann starb 1922).
Die Kobesenmühle, einstiger Kellhof des Klostes St. Gallen war Versorgungsbetrieb mit Mühle, Landwirtschaft und Tuffsteinabbau. Das ganze Gebiet inklusive Wiesen und Wald gehört zu den schützenswerten Orstbildern der Gemeinde Niederhelfenschwil. Das gleiche gilt für den Tuffsteinabbau. Aus Kobesen-Tuffstein wurde die 1787 eingeweihte Barockkirche (1787) des Dorfes gebaut. Zudem zeugen weitere Gebäude in der Region davon.
Natur
Die 1984 gegründete Stiftung möchte nebst der Geschichte und der Kunst von Wilhelm Lehmann auch die Landschaft der Kobesenmühle (3 Hektaren Wald und Wiesland) erhalten und pflegen. Ein Beispiel dafür ist die Neugestaltung des «Müliweihers» als Lebensraum für seltene Amphibien, wofür Pro Natura und die Gemeinde Niederhelfenschwil wesentlich beigetragen haben.
Der Kobesenbach, der sieben Zuläufe von Meteowasser hat, konnte kürzlich sehr schön saniert werden. Es lohnte sich, mit Stiftungsratspräsident Markus Lehmann oder dem Stftungsrat Thomas Kleger einen informativen zauberhaften Spaziergang zu machen – immer wieder entdeckte man Neues. Sie wissen sehr viele, interessante Details. Ein weiterer beliebter Ort ist der herrliche Naturgarten, den Verena Lehmann zeit ihres Lebens mit grosser Hingabe und Pflanzenkenntnis pflegte. Sie war früher Kindergärtnerin in Niederhelfenschwil. Noch heute kommen ab und zu Ehemalige vorbei oder suchen sich die Kobesenmühle als Hintergrund für Hochzeitsfotos.
Kunst – aber kein Museum
Nach der Aufhebung des Klosters St. Gallen (180%) wechselte die Kobesenmühle sieben Mal den Besitzer. Die Liegenschaft verkam zusehends. 1917 kaufte Wilhelm Lehman Haus und Mühle und machte sie zur Heimat. Klara Lehmann-Eberle kümmerte sich um Haus, Garten und die 5-köpfige Familie. So konnte sich der Vater ganz auf sein künstlerisches Schaffen als Bildhauer, Wurzelschnitzer und kritischer Beobachter des Zeitgeschehens konzentrieren. 1984 wurde die Stiftung Wilhelm Lehmann errichtet und in der Mühle die Ausstellung de Werke ermöglicht. Den Verantwortlichen ist sehr wichtig: «Die Kobesen ist kein Museum, die Kobesen lebt. Die Bewohner beider Wohnliegenschaften, die Familie Hengartner Mol in der oberen Kobesen sowie Rahel Eisenring und Olivier Obrist in der Kobesenmühle sorgen dafür.
Immer am ersten Sonntag des Monats ist die Ausstellung offen, versierte Männer und Frauen geben Auskunft über die faszinierenden Werke des Künstlers. In der Budig – einst Arbeitsstätte des Sohnes Urban Lehmann – finden sich ab und zu Ausstellungen oder Männer und Frauen, die ihre künstlerischen Tätigkeiten präsentieren. Sie eignet sich auch als besonderen Ort für ein Familienfest, einen Vereinsanlass, Treffen mit Freunden usw. (Anfragen an kobesenmuehle@bluewin.ch oder Tel. 071 947 14 57)













