Die Kunst- und Museumsfreunde Wil und Umgebung besuchten auf Kulturfahrt am 21.September zwei bedeutende, aber bei uns weniger bekannte Kulturdenkmäler: die Klosterkirche Pfäfers und die Kathedrale und Altstadt Chur.Kloster Pfäfers
Das Kloster Pfäfers wurde im Jahr 731 gegründet, die ersten Mönche kamen aus dem Kloster Reichenau; es gehörte zu den frühesten Benediktinerklöstern im Gebiet der heutigen Schweiz. 1665 zerstörte ein zweiter Brand die gotische Klosteranlage und die Kirche. 1672 wurde der Grundstein gelegt für den Wiederaufbau im Stil des Barocks, die heutige Anlage im Jahre1694 vollendet.

Der schlechte finanzielle Zustand des Klosters nach dem Einmarsch der Franzosen und der teilweisen Zerstörung durch diese veranlasste den letzten Abt Plazidus Pfister, 1838 in Rom die Säkularisierung der Abtei Pfäfers zu beantragen. Noch bevor Papst Gregor XVI. in einem Schreiben vom 20. März 1838 dieses Ansinnen ablehnte, hatte der Grosse Rat des Kantons St. Gallen das Kloster Pfäfers am 20. Februar 1838 für aufgehoben erklärt und die Vermögenswerte eingezogen. Die wertvollen Kulturgüter der Abtei wurden versteigert und in Museen in aller Welt zerstreut. In den Gebäuden der Abtei wurde 1845 die heutige Psychiatrische Klinik St. Pirminsberg gegründet.

Rudolf Good, Präsident der Kirchgemeinde Pfäfers, verstand es hervorragend, uns die Schönheit und die versteckten Kostbarkeiten der ehemaligen Klosterkirche und heutigen Pfarrkirche aufzuzeigen.

Mittagessen im Panoramasaal des Hotels Schloss Wartenstein
Nach der Führung durch die barocke Kloster- und heutige Pfarrkirche sowie die Gänge des ehemaligen Klosters bzw.der heutigen Psychiatrie Pfäfers genossen wir bei prächtiger Aussicht das Mittagessen im benachbarten Hotel Schloss Wartenstein.

Altstadt und Kathedrale Chur
Chur gilt als Schweizer Stadt mit der längsten ununterbrochenen Siedlungsgeschichte. Bereits im 4. Jahrhundert wurde das Bistum Chur als erstes Bistum nördlich der Alpen gegründet. Wie eine Kirchenburg thront die Kathedrale mit dem Bischöflichen Schloss und den Domherrenhöfen als kirchlicher Bezirk auf einer Felsterrasse über der Altstadt von Chur.

Die heutige Kathedrale wurde 1150 bis 1272 als spätromanische Pfeilerbasilika erbaut, ihre Ausstattung entstammt fast allen grossen Stilepochen. Nach einer umfassenden Restaurierung für 22 Mio. Fr. von 2001 bis 2007 ist die Kathedrale wieder ein wahres Schmuckstück.

Bei schönstem Wetter führten uns zwei Stadtführerinnen auf dem Weg zum und vom ‚Hof‘ und der Kathedrale zu den Schätzen und Sehenswürdigkeiten der Churer Altstadt. Nach der eineinhalbstündigen Führung konnten die Teilnehmer während einer Stunde in der Altstadt bummeln oder sich in einem Strassen-Café erfrischen.