Der Wiler Nieselbergwald ist nicht nur für Bundesrätin Karin Keller-Sutter und ihren Vierbeiner Picasso ein Naherholungsgebiet und Spazierwald, sondern auch für viele Wiler. Zurzeit wird scheinbar im Wald Holz geschlagen. Das ist ja ganz normal und kaum eine Zeile wert. Doch wenn man als Spaziergänger oder Wanderer, je nach Richtung, in den Nieselbergwald läuft, wird man im Moment ganz schön an der Nase herumgeführt. Spaziergänger und Wanderer werden mit nicht gerade logischen Hinweisen bedient.

Da komme ich vom Gampen her in den Nieselbergwald und gedenke dann diesen Richtung Neulanden auf dem oberen Weg zu durchqueren. Beim Eingang Gampen keine Hinweise, keine Verbotstafel keine Information, rein gar nichts. Mitten im Wald plötzlich der gesperrte Weg, obwohl weit und breit nichts sichtbar und hörbar ist von Holzschlag.

Der Obrigkeit gehorchend und die Gebote einhaltend, nehme ich einen anderen Weg. Das heisst, retour Richtung Gampen und dann den unteren Weg zurück. Auch hier kein frühzeitiger Hinweis, dass dann irgendwann auch hier mitten im Wald Ende Feuer, das heisst Ende Wandern ist. Zwar kann man nun ahnen, dass Holz geschlagen wurde, denn fein säuberlich sind hier die Stämme aufgestapelt. Doch plötzlich auch hier wieder mitten im Wald ein weisses dünnes Band ohne Hinweis, warum hier den Weg versperrt ist. Erst ein gutes Stück weiter die Verbotsplane.

Ich, wieder das Verbot akzeptierend, suche einen neuen Weg. Den vermeintlichen Holzschlag auf dem unteren und nicht gesperrten Weg umgehend, das heisst, eher auf Trampelpfaden durch das Dickicht, gelange ich dann so unten rum zum Nieselbergzugang von der Neulandenstrasse her. Aber ohalätz: Im Dickicht und auf diesem Weg, wo nirgends eine Absperrung oder Warntafel oder Verbotsplane installiert war, hantierten die Waldarbeiter mit Motorsägen im Unterholz. Vermutlich war mein Kopf röter als die Helme der Arbeiter, welche mich aber gar nicht wahrnahmen.

Beim Eingang zum Nieselbergwald (Neulanden) keine Hinweise, keine Information und kein Durchgangsverbot. Als die Gebote und Verbote beachtender Bürger wurde ich im Nieselbergwald auf unlogische Irrwege geschickt und tappte prompt auf dem vermeintlich sicheren Weg mitten in die Holzarbeiter. Was soll das? Warum nicht gleich bei den zwei Hauptzugängen zum Nieselbergwald, oben an der Neulandenstrasse und vom Gampen herkommend, klare Hinweise?

Mein Eintrag bei einem möglichen Unfall an die Mobiliar: «Um der grossen Gefahr von einem fallenden Baum erschlagen zu werden, auszuweichen, befolgte ich die Verbotstafeln, merkte aber nicht, dass der mich treffende Baum schneller in den scheinbar sicheren Bereich und auf meinen Kopf fiel, als die Verantwortlichen im Wald die Verbotsirrwege richtig ordneten».

Mäni Rüegg*

* = Mäni Rüegg ist aktiver Lokaljournalist in Pension. Seit vielen Jahren beobachtet er das Geschehen in Wil und Umgebung. In der hallowil.ch-Kolumne «Mänis Perspektivenwechsel» nimmt er eine andere Sichtweise ein und berichtet ungeschminkt über Dinge, die einfach mal niedergeschrieben werden müssen.