Gut sechs Millionen Franken hoch ist der Verlust, welcher das Spitalregion Fürstenland-Toggenburg im vergangenen Jahr eingefahren hat. Zu dieser Region gehören die Spitäler Wil und Wattwil. Selbst CEO René Fiechter sprach bei der Bekanntgabe des Jahresabschlusses Anfang März von «alarmierenden Zahlen». Es braucht nun Sanierungsmassnahmen.

Die tiefroten Zahlen waren auch in der April-Session des Kantonsrats traktandiert und am Mittwoch ein Thema. Eine markante Forderung schob hernach die Grünliberale Partei (GLP) nach. Für sie ist das Spital Wattwil der Sündenbock. «Hauptsächlich verantwortlich für den sprunghaften Anstieg des Defizits dürften Zinsen und Amortisation des Kredits für den Neubau am Spital Wattwil sein. Jährlich fünf Millionen Franken für Zinsen und Amortisation an den Kanton abzuliefern, sei für das Spital Wil eine finanzielle Last, die es nicht stemmen könne», schreibt Parteipräsidentin Erika Häusermann in einer Mitteilung. Um die Investitionen nicht zu einem unbezahlbaren Klotz werden zu lassen, fordert die GLP eine «sofortige Trennung der Finanzen der beiden Spitäler Wil und Wattwil, damit wenigstens das noch funktionierende Spital Wil überleben kann». Ferner will die Partei eine rasche Planung des «versprochenen Neubaus in Wil», damit der Bevölkerung auch in Zukunft ein funktionierendes Spital zur Verfügung stehe.

Die Erfolgsaussichten dieser Pläne dürften allerdings gering sein. Der Verwaltungsrat der St. Galler Spitäler ist derzeit daran, die Spitalstrategie zu überarbeiten. Eine Abnabelung der beiden Spitäler Wil und Wattwil zum jetzigen Zeitpunkt scheint unrealistisch.