Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Am 25. / 26. Mai 2019 erwartet das 800-Seelendorf Lenggenwil rund 6‘000 Teilnehmende und Besuchende am St.Galler Kantonalmusikfest, das von der Musig Lenggenwil durchgeführt wird. Das Musikfest wird umrahmt von verschiedenen Events des 6-Tage-Fests. Diese Ausgangslage inspirierte die um originelle Ideen nie verlegenen Organisatoren des diesjährigen Unterhaltungsabends, das Programm auf diesen einmaligen Grossanlass auszurichten. Vereinspräsident Christian Senn rief bei der Begrüssung die zahlreichen Anlässe des vergangenen Vereinsjahres in Erinnerung. Er richtete seinen Blick aber auch auf die bevorstehenden Ereignisse und machte dabei auf die Spendenaktion für die neuen Uniformen aufmerksam. Sie werden beim 6-Tage-Fest eingeweiht. Zum Abschluss des Unterhaltungsteils würdigte er die Verdienste von drei langjährigen Aktivmitgliedern, welche ihre musikalische Vereinskarriere beenden: Kurt Meienhofer spielte sein Euphonium 54 Jahre lang. Elmar Meienhofer gehörte während 45 Jahren dem Posaunenregister an und Hansruedi Wiget hielt dem Verein als Fähnrich während 27 Jahren die Treue.
Start mit Uraufführung
In der fast voll besetzten Mehrzweckhalle eröffnete die Musig Lenggenwil unter der Leitung von Josef Meienhofer das Konzert mit der Uraufführung des Marsches „TOPof19“ von Stefan Roth. Der in Bischofszell wohnhafte Musiker und Dirigent verschiedener Formationen wurde von den Lenggenwilern mit der Komposition eines Erinnerungsmarsches beauftragt. Erst seit wenigen Wochen konnten sich die Musikantinnen und Musikanten intensiv auf die erstmalige Aufführung vorbereiten. Gegenüber unserer Zeitung umschrieb Dirigent Josef Meienhofer die Komposition: „Das gehörfällige Stück ist für alle Musikantinnen und Musikanten gut spielbar. Es wird am Kantonalen allen teilnehmenden Vereinen abgegeben“. Der schwungvolle Marsch lenkte die Gedanken der Spielenden und des Publikums bereits auf den musikalischen Höhepunkt des nächsten Jahres. Erstmals führte Moderator David Hugi mit spannenden Informationen durch das Programm.
Von Klassik bis Volksmusik
Als zweites Stück spielten die Musikantinnen und Musikanten die klassische „Overture tot he opera Oberto“ von Giuseppe Verdi, arrangiert von Howard Lorriman. Lüpfig ging es weiter mit der „Bayrischen Polka“ von Georg Lohmann, womit die Freunde der volkstümlichen Musik zum Genuss kamen. Dies vor allem, weil Pascal Hug auf seiner Posaune eine brillante Leistung zeigte. So war es nicht verwunderlich, dass von den Zuhörenden mit kräftigem Applaus eine Wiederholung gefordert wurde.
Bei einem weiteren Stilwechsel erklangen südamerikanische Melodien. Das traditionelle Stück „Variation of a Latin Theme“ arrangierte Alan Fernie. Dabei spielte der langjährige Präsident Franz Meienhofer auf seinem Euphonium hervorragend den Solopart. Auch dieses Stück führte zu einer Zugabe. Mit den mitreissenden Melodien der Komposition „On Stage“ von Derek Broadbent wurde der erste, konzertante Teil abgeschlossen. In der darauf folgenden Pause kamen die Losverkäufer zum Einsatz.
Kindheitserinnerungen geweckt
Das OK- und aktive Vereinsmitglied Sereina Meienhofer gestaltete das Überraschungsprogramm des zweiten und dritten Teils. In unterschiedlichsten Tenüs marschierten die Musikantinnen und Musikanten zu Beginn auf die Bühne und machten damit aufmerksam auf die Notwendigkeit neuer Uniformen. In einem kurzen Sketch erinnerten sich Beat Egli, Hans Kappeler und Kurt Meienhofer an die grössten Erfolge der letzten Jahre, wie beispielsweise den Weltrekord mit der grössten Frauenband. Ein beeindruckender Höhepunkt war der fabelhafte Auftritt von Yannis Keller. Er sang das bekannte „O Sole mio“, begleitet von den Bläserinnen und Bläsern. Das begeisterte Publikum bekam nach langem Applaus eine kurze Wiederholung zu hören. Mit einem Tanz unter der Leitung von Sereina Meienhofer und der Musik von DJ Föns machte eine junge Gruppe auf den „Top of Party“-Anlass vom 29. Mai aufmerksam. Anschliessend zeichneten sich Christian Senn, Caroline Wiget und Edi Mader als Solisten beim Stück „Ragtime for Horns“ aus.
Volksmusik mit Grossaufmarsch
„Top of Volksmusig“ ist am 30. Mai ebenfalls ein Bestandteil des 6-Tage-Fests 2019. Es sollen zehn Jodelchöre und zehn Ländlerkapellen daran teilnehmen. Ein Kostprobe war der „Börse Ländler“, der den dritten Unterhaltungsteil eröffnete. Als Solisten wirkten die Cornettisten Cyrill Klaus und Fabian Hug sowie Roger Wiget mit dem Alphorn mit. Auf den Töfflitreff vom 1. Juni wies eine kurze Video-Sequenz hin. Mit einem Töffli-Corso von 1200 Teilnehmenden soll ein neuer Weltrekord realisiert werden. Das „Chinderfäscht“ vom 2. Juni kündigten die Jungbläser aus den eigenen Reihen unter der der Leitung von Josef Meienhofer an. Obwohl zum Teil erst seit wenigen Monaten dabei, überzeugten die zwölf Mädchen und Knaben mit einem harmonischen Zusammenspiel. Lukas und Lena Hilber konnten in einem Stück als Solisten auftreten. Die drei Jungläser Lena Hilber, Thomas Hälg und Yannis Keller durften dieses Jahr erstmals im Korps ihres Vereins Musig Lenggenwil mitwirken. Dank des motivierten Nachwuchses muss sich der Verein keine Sorgen für die Zukunft machen.
Blumige Verabschiedung
Den krönenden Abschluss machten die Musikantinnen und Musikanten mit überzeugendem Gesang. Der grosse Chor gab den „Lenggenwiler Blues“ zum Besten. Als Zugabe verabschiedete sich die Musig mit dem Stück „Floral Dance“. Präsident Christian Senn dankte in seinem Schlusswort unter anderem dem bewährten Dirigenten Sepp Meienhofer, der seit bald 30 Jahren die Musig Lenggenwil zuverlässig leitet und in Form bringt. Zu Unterhaltung und Tanz spielte das Ländlertrio „tanzARTig“ auf. Am zweiten Unterhaltungsabend hat das Schwyzerörgeli-Quartett „Huusfraue-Gruess“ seinen Auftritt. Wer einen gemütlichen Kaffeehöck brauchte, konnte dies in der Kaffeestube geniessen. Ebenso führte DJ Föns für das jüngere Publikum eine Bar. Der Unterhaltungsabend wird am Samstag, 3. November wiederholt.