Die Stadt Wil hat eine Absichtserklärung zur Bildung eines Metropolitanraums Bodensee mitunterzeichnet. (siehe Artikel weiter unten) Ziel der Charta ist die Anerkennung durch den Bund im Jahr 2022. Weil Wil auch zum Metropolitantraum Zürich gehört, wollen wir von unseren Lesern wissen, wohin sich die Äbtestadt in Zukunft orientieren soll. In Richtung See, oder in Richtung Zürich?
Die Umfrage von hallowil.ch zeigt bis Montagmittag: Die Leser sind gespalten. Eine eindeutige Präferenz lässt sich aus dem vorläufigen Resultat nicht herauslesen. 121 Leserinnen und Leser haben bis Montagmittag an der Umfrage teilgenommen. 45 wollen Wil als Mitglied beider Metropolitanräume sehen. 44 halten Zürich die Treue. 32 finden, dass Wil eher zur Region Bodensee gehört.
Die Umfrage ist weiterhin offen. Sie finden sie am Ende dieses Artikels.
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Umfrage: Soll sich Wil in Richtung Zürich oder Bodensee orientieren? (21.02.):
Erst Mitte der Woche wurde bekannt, dass Vertreter der Ostschweiz und der Bodenseeanrainer in Bregenz die Charta zum «Metropolitanraum Bodensee» unterzeichnet haben (siehe Artikel unten). Ziel dieser Charta ist die Anerkennung durch den Bund im Jahr 2022. Auch die Agglomeration Wil gehört zu den Mitunterzeichnern. Nun gut, aber die Äbtestadt ist auch dem Metropolitanraum Zürich beigetreten und gehört damit zu den 118 Städten und Gemeinden, die als Vollmitglieder zählen. Nun fragen sich viele, was nun richtig ist? Gehört Wil zu Zürich oder dem Bodensee? Oder gar beiden Metropolitanräumen? Anne Rombach-Jung, Geschäftsstellenleiterin von Regio Wil, bestätigt, dass Wil die Charta «Metropolitanraum Bodensee» mitunterzeichnet hat. «Aufgrund unseres Perimeters und des funktionalen Raums sind wir bei beiden Metropolitanräumen dabei», sagt sie gegenüber hallowil.ch.
Nun will die hallow.ch-Redaktion von seinen Lesern wissen (siehe Umfrage ganz unten): Soll sich Wil in Richtung Zürich oder Bodensee orientieren? Kann sich eine Stadt mit rund 24 000 Einwohnern auch mit zwei verschiedenen Metropolitanräumen identifizieren? (red/sdu)
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Wil: Bald zum Metropolitanraum Bodensee? (19.02):
«Der Agglomerationsraum zwischen Wil, St.Gallen Bodensee, Rheintal und Werdenberg-Liechtenstein weist nach den Kriterien des Raumkonzepts Schweiz alle Eigenschaften eines Metropolitanraums auf.» Dies schreibt der Kanton St.Gallen am Mittwoch in einer Mitteilung. Demgemäss haben Vertreter der Ostschweiz und der Bodenseeanrainer am Mittwoch in Bregenz eine Absichtserklärung zur Bildung eines gemeinsamen Metropolitanraums unterzeichnet. Gemäss der Charta leben 750'000 Einwohner und 400'000 Beschäftigte in dem umrissenen Gebiet. Als Metropolitanräume werden ökonomisch und sozial zusammenhängende Regionen bezeichnet, die als Motoren für die Dynamik eines Landes gelten. Im Raumkonzept Schweiz sind bislang Zürich, Bern, Basel, Tessin und Genf-Lausanne als Metropolitanräume klassifiziert.
Investitionen fliessen in Metropolitanräume
Die Charta diene dem Zweck, Wahrnehmung und Position des Metropolitanraums Bodensee zu stärken. Dazu gehören die «wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, der Ausbau der Wissens- und Bildungsinfrastruktur sowie die Erweiterung von Kultur- und Freizeitangeboten», schreibt der Kanton. Die Unterzeichnung der Charta wird in der Mitteilung als wichtiger Schritt auf dem Weg zur Anerkennung als Metropolitanraum im Raumkonzept Schweiz bezeichnet.
«Die Bundesgelder fliessen vermehrt in Metropolitanräume», heisst es in der Mitteilung weiter. Genauso würden Investoren grosse Agglomerationen «bei der Wahl von Standorten und finanziellen Engagements» bevorzugen. Die Bezeichnung als Metropolitanraum werde im nationalen Standortwettbewerb deshalb zunehmend zu einer harten Währung. Vor diesem Hintergrund entspreche die Wahrnehmung der Ostschweiz heute nicht ihrer effektiven Leistung, so der Kanton. Dass «Staat und Wirtschaft bei Investitionsentscheiden die Qualitäten der Region verkennen», behindere die Dynamik und Entwicklung des Wirtschaftsraums.
Raumkonzept Schweiz wird 2022 überprüft
Als Ziele des Metropolitanraum Bodensee nennt die Charta das Vertreten gemeinsamer Positionen nach aussen und die Bildung eines gemeinsamen Profils als Wirtschafts-, Bildungs- und Lebensraum. Kantons- und länderübergreifende Arbeitsgruppen sollen dazu in den nächsten Jahren Massnahmen erarbeiten. Diese sollen zum Beispiel zu besserer überregionaler und innerregionaler Erreichbarkeit führen.
Der Bund führt 2022 eine Standortbestimmung für das Raumkonzept Schweiz durch. Dabei sollen auch die Abgrenzungen und Typisierungen der Metropolitanräume überprüft werden. Ziel des Katons St. Gallen sei, dass der Metropolitanraum Bodensee als sechster Schweizer Metropolitanraum anerkannt wird. (pd/rop)