«Die jungen Menschen in Wil haben es im Sommer nicht einfach, etwas zu finden, wo sie einfach nur Zeit verbringen können.» Das sagt Meret Grob, Studentin aus Wil, zur Grundidee der Pop-Up-Bar namens Vielfalt. Diese ploppt nun während der Sommerwochen ins Wiler Gastro- und Kultur-Leben. Die Idee dazu geisterte schon lange herum. Jetzt ist es soweit und der Traum wird verwirklicht. Meret Grob betreibt die Bar nicht allein, sondern zusammen mit Medea Stalder, Noëlle Stalder und Camill Grob – allesamt miteinander verwandt, allesamt mit Wurzeln in Wil oder Umgebung, allesamt mit gesammelter Gastro-Erfahrung beim Kulturbahnhof Gare de Lion.
Mit dem 12. Juli eröffnet die Pop-Up-Bar an der Dufourstrasse 10 unmittelbar neben dem Bleicheplatz und hat jeweils von Dienstag bis Sonntag geöffnet – und das bis Mitte September. «Ein Ort des Verweilens» soll entstehen, um die Worte der jungen Betreiber zu wählen. Ausgestattet mit einem Innen- und Aussenbereich soll eine Location geschaffen werden, wo man sich ungezwungen treffen kann – und wo auch vieles Platz hat. «Wir wollen mit spontanen kulturellen Beiträgen etwas zum Wiler Abend- und Kulturprogramm beitragen», sagt Meret Grob. Was genau es sein wird, steht noch nicht fest. Eine Lesung ist angedacht, Live-Musik sowieso. Vielleicht sogar eine Ausstellung.
«Wil lebenswerter und frei gestalten»
Doch warum gerade eine Beiz in Wil eröffnen, wo die meisten gastronomischen Betriebe in der Äbtestadt alles andere als auf Rosen gebettet sind? «Wil haben wir ausgewählt, weil wir hier aufgewachsen sind und viele Menschen kennen. Im Wissen, dass es die Gastronomiebetriebe in dieser Stadt nicht immer einfach haben, riskieren wir den Versuch trotzdem. Wir hoffen, dass unser offenes Format und die unkomplizierte Atmosphäre Anklang findet. Wil wäre eigentlich gross genug für so etwas», sagt Meret Grob. Ums Geldverdienen geht es ihr und den drei Mit-Organisatoren nicht, arbeiten sie doch alle zu Gotteslohn.
Das Projekt ist auf die Sommerwochen beschränkt. Wird die «Vielfalt»-Bar kommendes Jahr dann definitiv öffnen? «Wir studieren teilweise im In- und Ausland. Deswegen ist eine definitive Bar nicht geplant. Das Träumen lassen wir uns aber nicht verbieten. So wäre es schön, wenn sich «Vielfalt» nach einem positiven Sommer in einem nächsten Projekt verwirklichen könnte. Die Idee weitertragen, neue Menschen miteinbeziehen, um Wil noch lebenswerter und frei zu gestalten. Vielleicht also doch ein Format mit Zukunft», hofft Meret Grob.
