Schon das vierte Mal lud der Frauenverein Uzwil ohne gewählte Präsidentin zur HV ein. Das hätte aber niemand gemerkt, wäre es nicht auf der Homepage der Kirchgemeinde so aufgelistet. Vizepräsidentin Margrith Kämpfen führte auch diesmal humorvoll und zügig durch die Traktanden. Sie dankte ihren Vorstandskolleginnen im Vorstand denn auch mit herzlichen Worten. Verlauf Käthi Immoos verlas ihrerseits den gemeinsam verfassten Jahresbericht. Es harmoniert – das spürte man. Frühling im Saal
Beim Eintritt ins Foyer und erst recht in den Saal fiel zuerst die zauberhafte Tischdekoration auf. Gemeinsam hatte das Vorstandsteam Tulpenschiffchen gesteckt, welche dem Sehnen vieler Frauen nach Frühling und wärmeren Temperaturen bestimmt entgegenkamen. Damit verbreiteten die Vorstandsfrauen eine aufgeräumte Stimmung, die sich bis zum Schluss nicht änderte.
Alle sind Mitglieder
In der Kirchgemeinde Uzwil ist man als evangelische Frau automatisch Mitglied im Frauenverein. Viele Frauen - auch hier wie vielerorts in Frauenvereinen die meisten grau- oder auch weisshaarig - interessieren sich denn auch für die Aktivitäten des Vereins. Und die sind wirklich vielfältig. Den Mitgliedern wird etwas geboten. Es gibt Ausflüge, gesellige Zusammenkünfte, Vorträge oder auch Betriebsbesichtigungen, die immer guten Anklang finden.
Ohne Präsidentin, aber gut im Schuss
Beim Vorstand spürt man ein grosses Engagement, welches von den Mitgliedern sehr geschätzt wird. Alle Frauen bringen sich mit ihren Fähigkeiten ein, und wenn irgendwann „Not am Manne“ sein sollte, dann sind die Partner schnell zur Stelle. Diesmal engagierten sich diese nebst den Vorstandsfrauen bei der Essensausgabe und nachher beim Abwasch in der Küche - und waren sicher schon vor der Versammlung für die eine oder andere Handreichung tätig gewesen.
Humorvolle Traktandenabwicklung
Wie in vielen Vereinen heute üblich wurde auch an der Frauenvereins-HV das von Marianne Pessina verfasste Protokoll der letztjährigen HV nicht mehr verlesen, hatten Interessierte doch schon vorher die Möglichkeit gehabt, dieses im Sekretariat einzusehen. Die Kasse ist ebenfalls in bester Ordnung, sodass die Versammlung die scheidende Kassierin Luzia Böhi guten Gewissens entlasten konnte. Immer wieder gab es für die Mitglieder auch etwas zu lachen.
Margrith Kämpfen hob während der Versammlung mehr als einmal hervor, wie gut die Zusammenarbeit im Vorstand klappe. Das spürte man auch. Und mehrmals bekräftigte sie, wie dankbar sie ihren Vorstandskolleginnen und allen im Hintergrund Tätigen sei, denn ohne diese wäre alles nichts. Wertschätzung ist eine Währung, die nichts kostet und doch so wohltuend ist.
Aktivitäten im vergangenen Vereinsjahr
Käthi Immoos verlas den von ihr gemeinsam mit der Vizepräsidentin verfassten Jahresbericht, zu welchem sie viele Bilder auf die Leinwand projizierte. Da ging immer mal wieder ein Raunen durch die Reihen, wenn sich jemand auf einem Föteli entdeckte.
Miriam Plüss hatte wieder vier Mal – dies seit 2013 - zu einem Kinderzmorge eingeladen, wobei „die Geschichten für die Kleinen viel wichtiger waren als das Essen“, wie Käthi Immoos ausführte.
Die „Grossen“ bekamen Gelegenheit, hinter die „Kulissen“ des Botanischen Gartens St.Gallen zu schauen, im Schloss Wildegg das Leben früherer Mägde dort kennenzulernen oder in der BINA Bischofszell die Produktionsanlagen – aus Hygienegründen in ganz besondere Plastikmäntel und Häubchen „eingepackt“ - zu bestaunen. Und ganz bestimmt wird der Besuch im Hebammenmuseum Libingen bei den Mitgereisten in allerbester Erinnerung bleiben.
Hattrick?
Was hat ein Hattrick bei einem Frauenverein zu suchen? Ganz einfach: Dem Vorstand ist es gelungen, auf einen Streich gleich drei neue Vorstandsfrauen für den Verein zu begeistern und damit die drei austretenden Mitglieder zu ersetzen. Und weil Vizepräsidentin Margrith Kämpfen sich im Fussball so gut auskennt, darf bestimmt auch hier dieser Begriff verwendet werden… Dabei gleicht doch die Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern heute in den meisten Vereinen einer Sisyphusarbeit – viele Anfragen, kaum ein Echo.
Luzia Böhi tritt nun als Kassierin ab. Ihr Amt wird neu Doris Decurtins übernehmen. Auch Helen Haldner gibt ihr Amt weiter, ebenso Miriam Plüss. Für diese beiden Frauen bringen sich neu Jolanda Würth und Jung-Sook Petrik-Park in den Vorstand ein. Der Kinderzmorge wird neu ausserhalb des Vereins durch Nadine Stecher Büechi-Stecher organisiert, welche ihrerseits von Nadine Dintheer unterstützt wird. Die drei neuen Vorstandsfrauen hatten bereits an mehreren Anlässen mitgearbeitet, wissen also, worauf sie sich einlassen. Natürlich wurden alle Drei mit grossem Applaus gewählt!
Gemeinnützige Einsätze
Nur vom Vorstand aus wären all die vielen Besuche bei Vereinsmitgliedern nicht möglich. Da wirken auch verschiedene stille Helferinnen im Hintergrund mit. Dazu ein paar Zahlen: Im vergangenen Vereinsjahr gab es 12 Besuche bei Achtzigjährigen, 38 x wurden Familien nach einer Geburt beschenkt und 78 Frauen bekamen an ihrem Geburtstag Besuch. Das sind imposante Zahlen, die zeigen, dass der Verein sehr aktiv ist. Oft sind ja gerade Frauen in höherem Alter alleinstehend, da sind solche Besuche hochwillkommen. Und die besuchenden Frauen selber kommen ebenfalls beschenkt von diesen „Zeitgeschenken“ zurück, denn Zeit ist heute fast das kostbarste Gut im zwischenmenschlichen Bereich...
Ausblick auf das neue Jahr
Es lohnt sich, das Jahresprogramm -, welches auch auf der Homepage des Vereins aufgelegt ist, siehe Link –, genauer zu studieren. Wieder gibt es tolle Angebote im optisch wunderschön gestalteten Programmheftchen. Auf einer Seite kann man als Randbemerkung lesen: „Ohne Frauen geht es nicht, das hat sogar Gott einsehen müssen.“ Eleonora Duse wird dieses Zitat zugeschrieben, der grossen italienischen Mimin, welche von 1858 bis 1924 lebte und ganze drei Jahre verheiratet war, für einen Dichter ihren Mann verliess und sich auch danach mehrere Male aufs Neue verliebte. Sie zeigte damit, dass es „ohne Frauen nicht geht.“ Sie hatte zu ihrer Zeit Millionen von Fans auf der ganzen Welt.
Etwas ganz Besonderes wird bestimmt der Ausflug in die Seilerei Kislig in Winterthur sein, denn dieses Handwerk ist am Aussterben. Bei einem weiteren Ausflug kann im Sitterwerk St.Gallen den Kunstschaffenden über die Schulter geschaut werden. Auch ein Frauenrundgang durch Arbon mit historischem Bezug ist vorgesehen.
Und in allernächster Zeit gibt es ein Zusammentreffen mit Bernard Thurnheer, nämlich am Donnerstag, 8. März 2018, um 19:oo Uhr im evangelischen Kirchgemeindehaus. Dazu sind auch die Männer eingeladen. Wer mehr wissen will, informiert sich auf der Homepage.
Die „Pessimopten“ kommen
Der Name ist zusammengesetzt aus „Pessimisten“ und „Optimisten. Unter diesem Namen haben die Mitglieder der Kabarettgruppe ein Programm namens „Zeitsplitter“ unter Federführung von Helga S.Giger erarbeitet. Sie spielten ein paar Szenen aus ihrem abendfüllenden Programm des letzten Jahres. Es ging um „Fake-News“ aus der Gerüchteküche „Coiffeursalon“, überflüssige Werbung oder auch den Jugendwahn. Die Pessimopten brachten die Frauen damit zum Schmunzeln, viel mehr aber noch zum Nachdenken. Wer Genaueres zu ihrem Programm erfahren möchte, findet dazu ebenfalls im Kasten unten einen Link zu einem Artikel über das ganze Programm.
Geselliges
Klugerweise wurde auch diesmal das Essen – ein Fladenbüffet mit verschiedenen Salaten – vor der Versammlung ausgegeben. Man kann sich so viel besser auf den geschäftlichen Teil konzentrieren – und zudem ist zu spätes Essen gerade auch für ältere Damen nicht unbedingt bekömmlich. Das grosszügige Foyer bietet sich als „Fassstrasse“ geradezu an, tritt man da einander doch auch beim Schlangestehen kaum auf die Füsse. Und wer nicht mehr so gut zu Fuss ist, hat bestimmt eine Nachbarin, die hilft – oder Vorstandsfrauen unterstützen auch hier.
Nach den Traktanden und dem kulturellen Programmteil warteten fast meterlange Rouladen in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen sowie Kaffee oder andere Getränke auf Abnehmerinnen. Gute Gespräche rundeten den genussvollen Abend ab, bevor es in die von einer unangenehmen Bise bitterkalt gewordene Nacht auf den Heimweg ging.
Und für die Agenda: Die nächste HV findet am 21. Februar 2019 im Kirchgemeindehaus Niederuzwil statt.
Das Hebammenmuseum in Libingen ist etwas ganz Besonderes, hier gibt es nähere Angaben dazu.
Ausflug in eine vergangene Welt
Der Kirchenchor bereicherte die Adventsfeier 2017.
Adventsfeier des evangelischen Frauenvereins Niederuzwil
Wer gerne mehr über die Pessimopten erfahren möchte, findet im nachfolgenden Link einen Artikel dazu.

Der Vorstand, wie er sich zum letzten Mal zeigte: v.l. Käthi Immoos, Miriam Plüss, Margrith Kämpfen (stehend), Marianne Pessina, Helen Haldner und Luzia Böhi.

Der Leerraum rechts ist Absicht: Da fehlt die dritte neue Vorstandsfrau, Jung-Sook Petrik, welche mit Jolanda Würth - links - und Doris Decurtins künftig im Vorstand mitdenken und -arbeiten wird.

In der Küche machten sich auch mehrere Männer ans Werk, ein weiteres Zeichen für die gute Zusammenarbeit im Vorstand.

Zügig und mit charmantem Schalk führte Vizepräsidentin Margrith Kämpfen auch diesmal durch die Versammlung.

Käthi Immoos hatte ihren zusammen mit Margrith Kämpfen verfassten Jahresbericht wieder mit vielen aussagekräftigen Bildern versehen.

Zum letzten Mal erläuterte Luzia Böhi die Zahlen auf dem Kassabericht...

...der von Revisorin Nicole Frick in allen Teilen als korrekt zur Abstimmung empfohlen wurde.

Marianne Pessina brachte mit dem Verlesen der vielen Verstorbenen im Vereinsjahr 2017 eine besinnliche Note in die Versammlung.

Von der Kirchenvorsteherschaft - vertreten durch Esther Eugster - kam ein herzlicher Dank für das Wirken all der vielen Vereinsfrauen, welche sich um ihre Mitmenschen kümmern.

Die PESSIMOPTEN brachten die Mitglieder mit ihrem satirischen Programm ZEITSPLITTER zum Nachdenken.

Im Hintergrund unterstützte Urs C. Eigenmann den klanglichen Bereich, still und ruhig, aber dennoch unverzichtbar.