Es gibt tatsächlich Münchwiler Einwohner, welche die Villa Sutter und den dazugehörenden Alfred-Sutter-Park – auch als Oase bekannt – nicht kennen. «Das ist für mich schlicht und einfach nicht nachvollziehbar. So eine Anlage, ein kleines Paradies mitten im Dorf, und trotzdem haben viele davon keine Kenntnis.» Was Gemeinderat und Vorstandsmitglied des Vereins Villa Sutter, Manfred Filliger, antönt, hat es in sich. Hintergrund dürfte sein, dass man den Park früher einfach nicht kannte. Denn die Liegenschaft war für die Öffentlichkeit Jahrzehnte lang gesperrt, da in Privatbesitz. Eine Unbekannte in gewissermassen. Man traue sich bis heute nicht, den Park oder das Café zu betreten, bedauert der Vorstand.

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Der Eingangsbereich lässt (noch) nicht vermuten, dass im Haus ein gemütliches Café auf Besucher und Gäste wartet.

Sechs Ehrenamtliche und vier "Sutter-Girls"

So hat es sich der neu zusammengesetzte Vorstand auf die Fahne geschrieben, den Villa-Sutter-Park und das Cafe zu pushen. Vereinspräsident Bruno Wick erklärt, dass der jetzige Bestand von knapp 200 Vereinsmitgliedern in den kommenden zwei Jahren auf 400 verdoppelt werden soll. «Das ist aber nur ein Ziel. Zudem wollen wir auch mehr Besucher in den Park locken und die Liegenschaften optimaler belegen. Dafür sollen Künstler den Park ausschmücken und die Gebäude gestalten. Als wichtig erachten wir den Aufbau einer besseren Werbung und Kommunikation. Wenn mehr Personen hier sind, dann ist auch das Café besser frequentiert.»

Besagtes Restaurant steht unter der Leitung von Geschäftsführerin Evelyne Wehrle. In ihr hat man eine Macherin gefunden, ist sich Bruno Wick sicher. Dass sie ein Glücksfall ist, weiss auch Manfred Filliger. «Mit Evelyne und ihren „Sutter-Girls“ stehen sympathische Frauen hinter dem Ganzen. Sowieso wussten wir lange Zeit nicht, wie es weitergehen soll. Dank dem „neuen“ Vorstand gehen wir jedoch optimistisch in die Zukunft», sagt Filliger. Die neue, ehrenamtlich arbeitende Führung setzt sich zusammen aus Bruno Wick (Präsident, Finanzen), Konrad Haltiner (Bau und Liegenschaften), Dénise Schmid (Kunst und Ausstellungen), Brigitta Muńana (Buchhaltung), Linda Ludolini (Werbung und Kommunikation) sowie Manfred Filliger (Aktuar und Vertreter Politische Gemeinde).

Kunst, Musik, Lesungen

Aktuell und bis am 27. Oktober, gastiert eine Gruppenausstellung auf dem 16'000 Quadratmeter (dies entspricht etwa der Grösse von 20 Parzellen für Einfamilienhäuser) grossen Areal. Roman Wirth (Holz), Katharina Kiser (Bilder), Walo Raschle (Eisen), Orfea Mittelholzer (Papier) und Gery Zwahlen (Metall), suchen mit Formen, Farben und Werkstoffen Grenzen, um Statements an Ästhetik und Fantasie entstehen zu lassen. Dénise Schmid sagt, dass man offen sei, insbesondere auch für junge Künstler. «Kunst, Lesungen, Musik. Es muss einfach hierher passen. Dann geben wir allen gerne die Chance, ein Teil dieser Oase zu werden.»