Der 50-jährige Silo und Maschinenhaus wird mit einem Bagger quasi „heruntergebissen“. Ruedi Signer, Bauleiter der Firma Vetter AG, erläuterte das Abbruchvorgehen. Nachdem die Gebäude ausgeräumt und entkernt wurden, steht nun noch die leere Hülle bestehend aus Beton und Eisen. Mit Europas grösstem Bagger wird der Silo von oben nach unten regelrecht abgebissen. Der Betonabbruch wird gemahlen und als Betonrecycling-Granulat im Strassenbau weiterverwendet. Man rechnet damit, dass der 55 Meter hohe Silo mit Maschinenhaus Ende 2018 zurückgebaut ist.
Aus der ehemaligen Mühle wird ein Wohnareal mit „Wohlfühlklima“
Thomas Engel, Projektleiter der Bauherrschaft, erklärte das Projekt. Die Bauherrschaft wollte das Grundstück von über 60‘000 Quadratmetern in ein Areal verwandeln, das auch die Geschichte der Mühle Rickenbach mit einbezieht. Im Jahr 1288 wurde die Mühle erstmals geschichtlich erwähnt. Engel verbindet das Neubauprojekt wie folgt mit der Geschichte: Eine Mühle mahlt Korn, aus Korn wird Brot, aus Brot wird Nahrung zum Leben und nun wird dem Areal wieder Leben eingehaucht. Der parkartige Umschwung mit altem Baumbestand, Weiher und Badesteg fördert das Erleben, Erholen und den Kontakt direkt vor der Haustüre. 44 Wohnungen zu 3½- und 4½-Zimmern sowie 8 Ateliers und Gewerberäume werden im Frühjahr/ Sommer 2021 bezugsbereit sein. Zu Kirche, Schule und Einkaufsmöglichkeiten wird ein Fussgängersteg gebaut und der Autobahnanschluss ist in drei Minuten zu erreichen.
Viele Vorabklärungen waren nötig und seit 2002 war die Bauherrschaft stetig am Planen. Die gesamten Investitionen vom Abbruch bis zur Fertigstellung des Neubaus beläuft sich auf 25 Millionen Franken.
Silostube soll erhalten bleiben
Am Herbstanlass der FDP Rickenbach-Wilen kamen zahlreiche Fragen aus dem Publikum. So auch, ob denn die Fahnen wieder gehisst würden, oder ob es wieder ein Silo-Stübli gäbe. Beides konnte Thomas Engel mit Ja beantworten. Auch der Verbleib des grossen „Mühlerad-e“, dass vor einiger Zeit noch an der Fassade prangte, wird in irgendeiner Form wieder in Erscheinung treten. Andere Fragen betrafen die Lärmeinwirkung der Strasse, nach der Heizart oder die Erschliessung des Areals.
In der nächsten Woche soll der grosse Bagger auffahren und mit dem Rückbau beginnen. Zuschauer sind jederzeit willkommen. Auch Hallowil wird wieder über den Baufortschritt berichten.