«Fake News aus dem Rathaus» war Ende Juli in einem Leserbreif von Stadtparlamentarierin Erika Häusermann zu lesen. Sie machte damit ihrem Unmut hinsichtlich der Standortentwicklung im Gebiet Wil West Luft – nicht zum ersten Mal. Sie schrieb, das Projekt sei politisch nicht legitimiert. Zudem befürchtet sie, dass ein ganzer Landstrich zubetoniert werde. Auch der Wiler Unternehmer Hanspeter von Rotz, der mit seiner Autowelt direkt an Wil West grenzen würde, hatte sich unlängst kritisch gezeigt und gegenüber hallowil.ch gesagt, er gehe davon aus, Wil West werde nicht Realität.

Nun nehmen die Verantwortlichen von Regio Wil, welche die Planung von Wil West vorantreiben, Stellung: Das Agglomerationsprogramm der dritten Generation mit dem Entwicklungsschwerpunkt Will West habe vom Bund gute Noten bekommen. Mit seiner Unterstützung von 37 Millionen Franken zeige dieser, dass die Kantone St.Gallen und Thurgau ihre Hausaufgaben bisher gut gemacht hätten. «In den Gemeinden hat Wil West schon mehrfach eine Legitimierung erfahren. Der Bildung einer Kantonalen Nutzungszone wurde an den Gemeindeversammlungen diskussionslos zugestimmt. Ebenso bewilligten die Gemeinden sowie die Kantonsparlamente Thurgau und St.Gallen die Planungskredite Wil West. Überdies wurde der Richtplan im Grossen Rat Thurgau beschlossen und vom Bundesrat genehmigt», schreibt die Regio Wil.

«Sorgfältige Erschliessung»

Mit dem neuen Autobahnanschluss und den beiden Netzergänzungen Nord und Ost könne der Verkehr an den Rand der Stadt Wil geführt werden, ist weiter zu lesen. «Wird Wil West verhindert, verpasst die Region die Chance, die Quartiere sowie die umliegenden Gemeinden zu entlasten. Zudem werden die dringend benötigten Verbesserungen der Fuss- und Velowege sowie der Ausbau der ÖV-Verbindungen ausbleiben», schreibt die Regio Wil.

Zubetoniert werde bestimmt kein ganzer Landstrich. Das Areal Wil West sei «sorgfältig» zu erschliessen und damit einer weiteren Zersiedelung in den Gemeinden entgegenzuwirken. Geschehe dies nicht, würden weitere Einzonungen in den Gemeinden erfolgen.

Kräfte bündeln

Mit den bis zu 3000 neuen Arbeitsplätzen auf dem Areal Wil West erfolge ein wichtiger Impuls zur Stärkung der gesamten Wirtschaftsregion Wil. «Das ist ein Rezept gegen den Sog Zürichs, der unserer Region die gescheiten Köpfe abwirbt», schreibt die Regio Wil. Ausschlaggebend sei nun, dass sämtliche Parteien, politischen Behörden und die Wirtschaft die Kräfte für diesen Entwicklungsschritt bündeln würden. (pd/sdu)