«Ich kann mir nicht vorstellen, wer gegen diese Modusänderung sein könnte», sagt Maurice Weber, Präsident des FC Wil. Über die Reform wird an der Generalversammlung der Swiss Football League am 22. November abgestimmt. Sie sieht vor, dass die Super League von zehn auf zwölf Mannschaften aufgestockt wird und die Challenge League bei zehn Teams sowie dem bestehenden Modus belassen wird. Nach einer Qualifikation mit 22 Spielen gelangen die besseren sechs Super-League-Teams in die Finalrunde, während die anderen sechs Teams eine Abstiegsrunde bestreiten. Die Punkte sollen halbiert werden, um die Spannung zu erhöhen. Der Letztplatzierte steigt direkt in die Challenge League ab, der Zweitletzte spielt die Barrage gegen den zweiten der Challenge League. Der Sieger der Platzierungsrunde kann in einem Playoff mit Hin- und Rückspiel dem letzten für die Europa League qualifizierten Team der Finalrunde diesen Platz streiten machen. Um die Modus-Änderung Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es die Zustimmung von zwei Drittel aller Klubs.
Laut FC-Wil-Präsident Weber ist dieser Modus vorab unter Präsidenten der Super-League-Klubs gediehen – als Konsequenz aus der vergangenen Saison. In dieser zitterte die halbe Liga bis kurz vor Saisonende vor der Barrage. Das Planen der nächsten Spielzeit war schier unmöglich.
FC Wil wäre momentan in der Barrage
Auch der FC Wil wird für die Liga-Reform stimmen. «Wie in dieser Saison ist es oftmals so, dass zwei Klubs punkto Budget deutlich vor allen anderen sind. Sind diese erst einmal in der Super League, könnte es auch für uns eine interessante Situation geben und wir sind haarscharf am Aufstieg. Dann wird es spannend, wir haben die Bude voll und können so Geld verdienen», sagt Weber. Sieht sich der FC Wil mit dem neuen Modus gar als Super-League-Klub? «Nein. Wir bleiben ein Ausbildungsverein. Längerfristig sind wir betreffend Infrastruktur kein Verein der höchsten Liga und könnten auch kein entsprechendes Budget stemmen. Wenn die Mannschaft aber einen Lauf hat, kann ein Aufstieg passieren. Das wäre irrsinnig toll für die Spieler», sagt Weber.
Kommt die Modus-Änderung durch, steht eine lukrative nächste Challenge-League-Saison bevor. Eine mit zwei direkten Aufsteigern und einem dritten Klub, der die Barrage gegen den Tabellenletzten der Super League bestreiten darf. «Für uns passt das gut. Wir haben diesen Sommer eine junge Mannschaft zusammengestellt, die nun noch etwas Zeit braucht. In einem Jahr sind wir aber bereit», sagt Weber. Wäre übrigens jetzt schon Ende der nächsten Saison, stünde der FC Wil als Tabellendritter in der Barrage gegen das Super-League-Schlusslicht Xamax.