Im Vorstellungsgottesdienst in Zuckenriet gestalteten Rolf Tihanyi und Urs Vescoli erstmals in der Pfarrei Niederhelfenschwil die Eucharistiefeier mit.Am 19. Sonntag im Jahreskreis fand der Sonntagsgottesdienst in der Georgskapelle Zuckenriet statt. Im Mittelpunkt standen die Vorstellung der neuen Mitarbeiter in der Seelsorgeeinheit Mittleres Fürstenland und die traditionelle Kräuterweihe. Pfarrer Jürgen Konzili leitete den Gottesdienst, assistiert von Diakon Primo Grelli und den neuen Mitarbeitern Rolf Tihanyi und Urs Vescoli. Sie übernahmen die Lesung und die Predigt. Organist Franz Meienhofer umrahmte die Feier musikalisch, zum Abschluss mit einer volkstümlichen Weise. Im Anschluss offerierte die Kapellgenossenschaft auf dem Kapellplatz einen Apéro, bei dem sich die neuen Mitarbeiter mit den Gottesdienstbesuchern persönlich austauschen konnten.
Gemeindeleiter und Katechet
Diakon Primo Grelli, Pfarreibeauftragter von Niederhelfenschwil, Zuckenriet und Lenggenwil stellte die beiden neuen Mitarbeiter Rolf Tihanyi und Urs Vescoli vor. Sie ergänzen nach dem Rücktritt von Simon Niederer und der Pensionierung von Pfarrer Erwin Keller das Seelsorgeteam der Seelsorgeeinheit Mittleres Fürstenland. Der 53-jährige Rolf Tihanyi hat ungarische Wurzeln, wie sein Name verrät. Sein Vater flüchtete beim Ungarnaufstand 1956 in die Schweiz, wo Rolf geboren wurde und in Amriswil aufwuchs. Er erlernte einen handwerklichen Beruf und entschloss sich später für ein theologisches Studium. Nach verschiedenen Arbeitsstellen in der Ostschweiz und einer mehrjährigen Zusatzausbildung wirkte er die letzten sechs Jahre als Pfarreileiter in Niederwil.
Neuanfang in Zuzwil
Rolf Tihanyi ist hauptsächlich als Gemeindeseelsorger und Pfarreibeauftragter in Zuzwil tätig. Er trat am 1. August die neuen Aufgaben in Zuzwil an. Dort möchte er gemäss seiner eigenen Zielsetzung als „Handwerker“ die zerstrittenen Lager der Pfarrei wieder zusammenführen. „Ich möchte das Pfarreileben wieder aktivieren sowie junge und ältere Mitchristen für den Dienst in der Kirche animieren, sei es als Ministranten, Lektoren oder im Pfarreirat“, wünscht er sich. Als weitere Aufgabe sieht er die Zusammenführung der Pfarreien in der Seelsorgeeinheit, ohne die Traditionen und die Souveränität der einzelnen Gemeinden anzutasten. Er wird auch die Vorbereitung und Begleitung der Firmkandidatinnen und Kandidaten in der ganzen Seelsorgeeinheit übernehmen.
Jugendarbeit im Vordergrund
Urs Vescoli wird als Katechet und Religionspädagoge in einem Teilpensum vor allem in der Jugendarbeit tätig sein. Er ist Präses der Jubla und Kontaktperson der Jugendgruppe Tremix. Der in Wattwil wohnhafte, mit Irma verheiratete Katechet arbeitet in einem Teilpensum im Büro des Pfarrhauses in Niederhelfenschwil. Zusammen mit Rolf Tihanyi ist er für die Katechese der gesamten Seelsorgeeinheit verantwortlich. Die Institutio erhält er von Bischof Markus Büchel am 2. September 2017 in Goldach. Urs Vescoli absolvierte ursprünglich eine kaufmännische Lehre mit Berufsmatura und arbeitete nach zusätzlichen Ausbildungen als LKW-Fahrer, Disponent und PC-Supporter. Vor zwei Jahren schloss er ein Studium in Religionspädagogik in Luzern ab. Als grosses Hobby bezeichnet er das Busfahren.
Zum Nachdenken angeregt
In seiner Predigt, die unter dem Motto „Ich bin es“ stand, bezog sich Rolf Tihanyi auf das Matthäus-Evangelium, das von der Begegnung der Jünger mit Jesus auf dem aufgewühlten Wasser erzählt. Er regte mit seinen Überlegungen die Zuhörenden zum Nachdenken über das Vertrauen an. Der Kern der wundersamen Geschichte sei nicht deren Glaubwürdigkeit, sondern die Erkenntnis der Jünger, dass Jesus wirklich der Sohn Gottes sei. Der Evangelist erzähle weiter von der Angst der Jünger, die jedoch dem Herrn vertrauten. Auch für uns Menschen sei Vertrauen wichtig. Bei den Kindern werde das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ersetzt durch das Vertrauen in die Eltern. Sie würden die Welt verstehen und so gestalten, dass die Kinder darin zurechtkommen. Das sei eine wichtige Voraussetzung für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Das Wesentliche an der Erzählung des Evangelisten sei die Erkenntnis, dass man auf Gott vertrauen könne. „Ich weiss, dass es sich lohnt, ihm in allen Lebenslagen zu vertrauen. So wie Petrus, und gerade dann, wenn wir mit unseren eigenen Fähigkeiten am Ende sind“, schloss Tihanyi seine Betrachtung.
Duftende Kräutersträusse
Die Kräuterweihe gehört in der katholischen Kirche zu den volkstümlichen Bräuchen und ist seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Am Hochfest Maria Himmelfahrt am 15. August, diesmal am vorangegangenen Sonntag gefeiert, brachten Frauen ihre in Sträusse gebundenen Kräuter in den Gottesdienst mit, wo sie der Priester segnete. So konnte Pfarrer Konzili zu Beginn des bedeutungsvollen Sonntagsgottesdienstes in der Georgskapelle einige fein duftende Kräutersträusse segnen. Pfarrer Konzili leitete den schlichten Akt der Kräuterweihe.














