Trotz der Fünftore-Hypothek aus dem Hinspiel war der KTV Wil nicht hoffnungslos ins Retour-Match gestiegen. Denn in der Zürcher Saalsporthalle war bei der 23:28-Niederlage einiges gegen die Äbtestädter gelaufen. Und siehe da: Mitte erster Halbzeit führten die Äbtestädter in der nahezu ausverkauften Lindenhof-Halle bereits mit vier Toren Unterschied und hatten den Rückstand schon beinahe wettgemacht. Da sich die Zürcher danach abermals auf einen ganz starken Goalie verlassen konnten, wurde schliesslich nichts aus der erfolgreichen Wiler Aufholjagd. In der letzten Sekunde des Spiels gelang den Gästen gar noch der Siegtreffer. Alles in allem haben sich die Zürcher verdientermassen durchgesetzt, was sich auch am Gesamt-Skore von 53:47 zeigt.

Somit hat der KTV Wil im Kampf um den Aufstieg in die 2. Liga einmal mehr den Kürzeren gezogen. Die Hoffnung, dies endlich zu ändern, war gross gewesen, hatten die Wiler doch die Qualifikationsphase ihrer 3.-Liga-Gruppe als Leader abgeschossen.

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Es hat nicht gereicht: Der KTV Wil verpasste den Aufstieg erneut.

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Das Hinspiel:

Die Partie hatte aus der Sicht der Wiler Mannschaft optimal begonnen. Vorne wurden geduldig gute Chancen herausgespielt und meist sicher in Tore umgewandelt. Logische Konsequenz: Die Gäste aus der Äbtestadt konnten sich einen 8:5-Vorsprung herausspielen. Besonders der Wiler Rückraum agierte äusserst treffsicher. Gegner Witikon reagierte, stellte auf eine Manndeckung auf Philipp Leppla um und wollte so den Spielfluss stören. Dies gelang auf Anhieb gut und der Wiler Vorsprung schmolz dahin. Die Zürcher nahmen nun richtig Fahrt auf und gingen prompt in Führung. Diese liessen sich die Witikoner bis zum Ende der Partie nicht mehr nehmen.

Bei den Gästen kam einiges an Pech im Abschluss dazu. Gleich mehrere Male landete der Ball am Aluminium – oder der stark reagierende grossgewachsene Witikoner Goali parierte die Würfe stark. Mehrere Zweiminutenstrafen brachte die Wiler zusätzlich aus dem Konzept. Mit einem 11:16-Rückstand ging es in die Pause.

Nur einmal in dieser Saison weniger oft getroffen

Der TV Witikon nutzte zu Beginn des zweiten Abschnittes so gut wie jede sich bietende Gelegenheit zu einem Torerfolg und zog immer deutlicher davon. Bei den Äbtestädtern passte während gut und gerne 20 Minuten wenig bis nichts mehr zusammen. Fehlwürfe und technische Fehler sorgten zwischenzeitlich für einen Rückstand von neun Toren. Mit der Umstellung auf ein 5:1-Verteidigungssystem holte Wil in den verbleibenden zehn Minuten Tor um Tor auf. Kurz vor Ende gelang es sogar, die Differenz auf drei Treffer zu reduzieren. Zwei ungenaue Pässe des KTV Wil sorgten aber in der letzten Spielminute dafür, dass Witikon das Endresultat auf schliesslich fünf Tore Differenz ausbauen konnte.

Mit gerade einmal 23 erzielten Treffern darf man sich über eine Niederlage nicht wundern. So wenige Tore wurden in dieser Saison erst ein einziges Mal vorher erzielt. Positiv zu erwähnen ist die intakte Moral der Wiler – trotz zuweilen aussichtsloser Situation. Am kommenden Samstag (11. Mai) um 19.30 Uhr muss nun im Rückspiel in der Lindenhofhalle die 5-Tore-Hypothek wettgemacht werden, um doch noch in die 2. Liga zurückzukehren. (pd)