In einer Unterhaltsamen Partie gleichen die Hausherren zweimal einen Rückstand aus. Trotzdem reicht es am Ende nicht für einen Sieg. Die Gäste aus dem Tessin waren am Ende die effizientere nicht aber die fairere Mannschaft. Einige Szenen werden wohl auch in der Nachbetrachtung für Gesprächsstoff sorgen.Das Spiel startete mit einem Paukenschlag – ganz zum Leide der Wiler, welche sich viel vorgenommen hatten. Ein erster Angriff von Chiasso schien bereits geklärt zu sein, als Caine Keller doch noch zu einer Grätsche ansetzte und so den Gästen zu einem Elfmeter verhalf. Ceesay nutzte diese Chance und verwandelte in der dritten Minute zum 0:1 für die Gäste.

Dieser frühe Rückstand schien die Ostschweizer erstmal zu schockieren. Nur wenige Minuten nach der frühen Führung, tauchte der nächste Tessiner Angreifer gefährlich vor dem Tor auf. Zum Glück fehlte aber hier die nötige Präzision. Der FC Wil schien den Warnschuss zu hören. In der Folge übernahm das Heimteam die Spielkontrolle. Nach einer herrlichen Flanke von Keller, schloss Neuzugang Alves per Volley zum 1:1 ab.

Wil drückt auf den Führungstreffer

Der schnelle Ausgleich schien das Spiel nun endgültig zu prägen. Vom FC Chiasso war in der Folge nicht mehr zu sehen. Ganz anders der Auftritt des FC Wil – immer wieder tauchten die Äbtestädter gefährlich vor dem Tor von Russo auf. Doch sowohl Caine Keller als auch Marko Muslin scheiterten aus aussichtsreichen Positionen. Die Tessiner waren wohl glücklich über den ausgeglichenen Pausenstand.

Eigentlich war es nur noch eine Frage der Zeit, ehe der FC Wil in Führung gehen würde. Aber wieder waren es die Gäste die zuschlugen. Auf Zuspiel von Monighetti erzielte Ceesay das 1:2 für Chiasso. Der Gegentreffer schien aber das Heimteam nicht aus der Bahn zu werfen. Der eingewechselte Breitenmoser fand den freistehenden Kienast, der souverän zum neuerlichen Ausgleich verwandelte.

Licht und Schatten

Vorne Top, hinten Flop – so lässt sich die Wiler Leistung wohl zusammenfassen. Kaum war der Jubel verhallt schlugen die Gäste erneut zu. Wieder war Ceesay beteiligt, dieses Mal als Vorbereiter für Farrugia. Auf diesen neuerlichen Rückschlag konnten die Äbtestädter nicht mehr entscheidend reagieren. Wohl auch, weil man sich durch unsportliche Aktionen der Gäste aus der Ruhe bringen liess.

Ebenfalls zu sprechen gab aber leider die Leistung von Schiedsrichter Stefan Horisberger. Er verwies Trainer Konrad Fünfstück und einen Tessiner Geschäftsführer Nicola Bignotti auf die Tribüne. Aber auch auf dem Feld strahlte der Unparteiische wenig Sicherheit aus. Anstatt das Zeitspiel der Gäste zu unterbinden, liess der Mann in Schwarz viel Unruhe aufkommen.

Der FC Wil ist nun definitiv gefordert. Nach der Länderspielpause steht das Regionalderby gegen Winterthur an. Der nächste Abstiegskrimi wartet auf das junge Team aus dem Wiler Südquartier. Offensiv darf man an der gezeigten Leistung anknüpfen, aber defensiv wird man mit Bestimmtheit zulegen müssen. Die Quote an individuellen Fehlern muss drastisch reduziert werden.

FC Wil 1900 2:3 FC Chiasso (1:1)

IGP Arena, Wil: 640 Zuschauer. – SR: Stefan Horisberger.

Tore: 3. Ceesay (Elfmeter) 0:1, 11. Alves 1:1, 54. Ceesay 1:2, 61. Kienast 2:2, 63. Farrugia 2:3.

FC Wil 1900: Freid; Goncalves, Lekaj, Muslin, Keller; Korkmaz (65. Latifi), Zé Eduardo; Alves (56. Breitenmoser), Vonlanthen (81. Cortelezzi), Kucani; Kienast.

FC Chiasso: Russo; Krasniqi, Urbano, Martignoni, Monighetti; Abedini; Fatkic, Said, Ceesay (64. Soumare); Josipovic (72. Charlier), Farrugia (88. Cvetkovic).

Bemerkungen: Wil ohne Scholz und Stillhart (beide gesperrt), Hamdiu, Ilazi, Lombardi, Stillhart, Schällibaum, Scirovic, Huber, Baumann und Pugliese (alle verletzt), Roesler und Gjoshi (beide nicht im Aufgebot). Chiasso ohne Belometti und Rey (beide gesperrt), Nilovic (verletzt), Delli Carri, Ramcilovic, Bilinovac, Vergine und Selmanaj (alle nicht im Aufgebot).

Verwarnungen: 27. Korkamz, 37. Zé Eduardo, 45. Savic, 46. Keller, 46. Urbano, 82. Kucani, 84. Soumari, 92. Latifi.