Bei der Gemeinde Oberbüren schliesst die Rechnung 2017 dank Baulandverkäufen mit einem Plus von 5,47 Mio. Franken ab, statt dem budgetierten Defizit von 0,47 Mio. Franken. Der Überschuss soll gemäss Antrag an der Bürgerversammlung für zusätzliche Abschreibungen verwendet werden. Die beantragte Steuerfusssenkung um 3 Steuerprozente auf neu 105 Prozent begründete Gemeindepräsident Alexander Bommeli mit der optimal steigenden Eigenkapitalbasis von 15,44 Mio. Franken. Das Budget 2018 sieht ein Defizit von 320'000 Franken vor. Zwei Gutachten, 2,9 Mio. für das Erweiterungsprojekt Sonnmatt Niederuzwil und die Erschliessung des Baulandes Bürerfeld im Betrag von 945'000 Franken sind Gegenstand an der Bürgerversammlung vom 26. März. An der Medieninformation vom Dienstagvormittag stellten Gemeindepräsident Alexander Bommeli und Karina Künzle , stv. Ratsschreiberin den Rechnungsabschluss 2017 und das Budget 2018 vor.

Baulandverkauf lässt Rechnung positiv abschliessen
Ohne Baulandverkäufe hätte die Rechnung 2017 mit einem Minus von 175'000 Franken abgeschlossen, da auch der Steuerabschluss 562'000 Franken unter den Erwartungen ausfiel. Unter Budget fielen auch die Ergebnisse bei den Grundstückgewinnsteuern, Nach-, Straf- und Quellensteuern aus. Hingegen übertrafen die Steuern juristischer Personen und die Handänderungssteuern die Werte des Budget deutlich. Der Buchgewinn unter Position Liegenschaften zeigt einen Ertrag von 5,65 Mio. Franken. Gesamthaft steht dem budgetierten Defizit von 476'000 ein Ertragsüberschuss von 5,477 Mio. Franken gegenüber.

Der Gemeinderat schlägt der Bürgerversammlung mit dem Überschuss zusätzliche Abschreibungen zu tätigen. Konkret sollen die Investitionen im 2017, Sanierung Oberhusenstrasse und Dorfstrasse Niederwil, im Betrag von 881'000 Franken abgeschrieben werden. Mit dem Restbetrag von 4,59 Mio. ins Eigenkapital steigt dieses auf 15,44 Mio. Franken.

Sinkende Steuerkraft
Gemeindepräsident Alexander Bommeli gestand ein, dass ob dem strukturellen Problem bei den Finanzen Vorsicht geboten ist. Es dürfe längerfristig nicht mehr auf Erträge von Landverkäufen gesetzt werden, um positive Jahresabschlüsse zu erreichen. Allerdings seien sie noch für mehrere Jahre in der vorteilhaften Situation, namhafte Erträge aus Landverkäufen zu erwirtschaften. Der Gemeinderat achte darauf, dass die Situation nicht aus dem Ruder laufe.

Vorsicht ist nach Bommeli auch im Finanzbereich geboten ob der nochmals gesunkenen Steuerkraft, natürliche und juristische Personen, von 2'452 auf 2'391 Franken. Im kantonalen Vergleich büsste Oberbüren sechs Ränge ein und liegt aktuell auf Platz 25 von 77 Gemeinden.

Erneute Steuerfusssenkung beantragt
Im vorgestellten Budget 2018 sind keine Baulandverkäufe enthalten. Der Gemeinderat beantragt, den Steuerfuss um 3 Prozent auf neu 105 Prozent zu senken, begründet in der komfortablen Finanzlage. Gemäss Finanzplanung 2018 bis 2022 muss beim vorgeschlagenen tieferen Steuerfuss mit Defiziten in der Höhe von 300'000 Franken bis zu 1,23 Mio. gerechnet werden. Trotz dieser Annahmen, bleibt am Ende der Planungsperiode ein Eigenkapital von 11,39 Mio. Franken. Das Budget 2018 sieht unter Annahme des reduzierten Steuerfusses ein Defizit von 320'000 Franken vor. Darin ist auch ein um 300'000 Franken höherer Finanzbedarf der Schulgemeinden enthalten.

Investitionen im Strassennetz geplant
Nach Gemeindepräsident Bommeli bleibt in der laufenden Planungsperiode der Schwerpunkt bei Sanierungen des Gemeindestrassennetzes. Dafür sind 6,69 Mio. in der vorliegenden Investitionsplanung enthalten. Für spätere Jahre ist nochmals mit rund 3 Mio. zu rechnen. Weitere Investitionen im Finanzvermögen und beim Abwasser werden ob Vorfinanzierungen oder Realersatz den Gemeindehaushalt nicht belasten.

Die Elektra schliesst mit einem Überschuss von 579'324 Franken ab, im Eigenkapital platziert. Die getätigten Investitionen über 1,26 Mio. sind direkt abgeschrieben. Auf Grund des gestarteten Glasfaserprojektes schliesst die Spezialfinanzierung mit einem Minus von 28,95 Mio. ab. Die Reserve beträgt per Ende 2017 rund 1,38 Mio. Franken. Beim Abwasser stieg die Reserve um 686'491 Franken an. Anstehende Investitionen werden rund die Hälfte in Anspruch nehmen.

Steigende Einwohnerzahlen
Die Einwohnerzahl der Gemeinde stieg im Jahr 2017 um 30 Bewohner auf neu 4'306 an. In Oberbüren sank die Zahl um 13 Personen. In Niederwil stieg die Einwohnerzahl um 38, in Sonnental um 5 Personen.

Zwei Gutachten
Die Bürgerschaft entscheidet an der Bürgerversammlung über den Baukredit für das Senioren-Zentrum Uzwil. Der Gemeindebeitrag beträgt 2,9 Mio. Hinzu ist Ermächtigung für die Verbandskommission zum Grundstückkauf von 21'600m2 zum Preis von 400 Franken/m2 im Gesamtbetrag von 8,64 Mio. Franken.

Das zweite Gutachten betrifft einen Kredit über 945'000 Franken für die Erschliessung der Grundstücke 387 und 1878 im Bürerfeld, welche sich im Eigentum der Gemeinde befinden.

Die Bürgerschaft ist für Detailinformation zur Vorversammlung am 15. März eingeladen. Die Bürgerversammlung findet am 26. März statt.