In der Gemeinde Oberuzwil sind die drei Dörfer Oberuzwil, Bichwil und Niederglatt im Turnus Austragungsort der 1.-August-Feier. Im Jubiläumsjahr «1200 Jahre Oberuzwil» war Oberuzwil an der Reihe. Festplatz war wie schon vor drei Jahren die Tennisanlage am westlichen Dorfausgang von Oberuzwil. Moderiert wurde die Feier von Gemeinderat Alois Schilliger. Zu Beginn konzertierte eine Kleinformation der Musikgesellschaft Bichwil-Oberuzwil unter der Direktion von Marco Dincau. Sie begleitete auch das Singen der Landeshymne.
Jugend und Heimat
Dann wagten sich zwei junge Menschen ans Mikrofon, welche eben ihre Lehre auf der Gemeindeverwaltung abgeschlossen haben. Die Kulturkommission hatte sie gebeten, ihre Gedanken zu Heimat und zu aktuellen Themen wie politische Rechte, Klimaschutz und Digitalisierung zu äussern. Marija Trailovic ist Schweizer Bürgerin mit serbischem Migrationshintergrund. Mathias Specker hat einen Schweizer Vater und eine kolumbianische Mutter. Bei dieser Ausgangslage war das Publikum gespannt auf ihre Sicht auf die Schweiz und die Wohngemeinde Oberuzwil.
Marija Trailovic stellte fest, dass sie über ihren Namen gleich als Secondo erkennbar sei. Das habe ihr aber keine nennenswerten Nachteile gebracht. Ohne Probleme habe sie beispielweise ihre Lehrstelle bei der Gemeindeverwaltung Oberuzwil bekommen. Etwas leidig empfindet sie die Tatsache, dass sie am Telefon ihren Namen fast immer buchstabieren muss. Auch wenn Marija Trailovic Serbien auch als Heimat empfindet, strich sie viele Vorzüge der Schweiz hervor, beispielweise das ausgezeichnete Gesundheitswesen und das ausgedehnte Mitspracherecht in politischen Fragen. Wie Mathias Specker ist sie der Ansicht, dass die politischen Möglichkeiten besser genutzt werden sollten.
Mathias Specker, zweisprachig aufgewachsen, wies auf die grossen Probleme Kolumbiens im Zusammenhang mit dem Drogenkrieg hin. Mittlerweile aber habe das Land hinsichtlich Stabilität und Sicherheit Fortschritte gemacht. Über diese Werte verfüge die Schweiz seit vielen Jahren. Sie stellten eine Grundlage für unseren Wohlstand dar. Abschliessend erwähnte er das Privileg, in einer Gemeinde mit einem aktiven gesellschaftlichen Umfeld und einer intakten Umgebung leben zu können.
Tennisclub bot Abwechslung
Es wäre gewiss übertrieben, Tennis als Nationalsport zu bezeichnen. Aber durch die überragenden Leistungen «unseres» Roger Federer ist das Interesse an dieser Sportart stark gestiegen. Der Tennisclub Oberuzwil nützte deshalb die Gunst der Stunde und lud bereits am Nachmittag zum Spielen unter kundiger Anleitung ein. Am Abend waren ausserdem der Jodlerclub Uzwil und das Alphorn-Duo Urselina mit von der Partie. Auch ein Lampionumzug und der Funken fehlten nicht.