Vergangenes Jahr gab es zum ersten Mal einen ökumenischen Gottesdienst im grossen, von Patrick Schätti und den „Gräppälä-Schränzern“ betriebenen und geheizten Festzelt vor dem „alten“ Clientis-Gebäude. Auch dieses Jahr besuchten viele Männer und Frauen diese besondere Feier. Céline Häberli sang zusammen mit Pfarrer René Schärer an der Gitarre Lieder, Christian Schneebeli begleitete auf unterstützende Weise ihre harmonisch vorgetragenen Songs. Auch die Gemeinde kam zum Singen. In der Auslegung gab die Geschichte vom blinden Bartimäus den beiden Seelsorger Toni Ziegler und René Schärer Anstoss, die eigene Sichtweise auf ein Problem genauer zu überlegen. In einer Dialogpredigt riefen sie zu Mut und Einsicht, Rücksicht und Nachsicht auf.
Lunapark
Zum Glück hatten die Bahnbetreiber diese Saison schon an unzähligen Orten ihre Attraktionen bei schönem Wetter fahren lassen können. Denn in Oberuzwil hielt sich diesmal der Ansturm in engen Grenzen. Am Samstagnachmittag getrauten sich doch einige mutige Kinder in eine Art Rad, welches erst rundherum fuhr, sich aber schon bald aufstellte und in hohem Tempo rundherum raste. Auch die spitzen Schreie der Drinsitzenden gehörten dazu. Die Autoscooter-Bahn ist zum Glück gedeckt, aber auch da war weder am Samstag noch am Sonntag allzu viel los. Die liebe alte „Reitschule“ dagegen war von Eltern und Grosseltern gesäumt, welche ihrem Nachwuchs winkten und brav die eine oder andere Zusatzrunde finanzierten.
Beizentour
Nie sind die Chilbibeizchen gefragter als bei solchem Unlustwetter. In der Alten Gerbi trafen sich beim Tennisclub die Gewerbler am Samstagnachmittag zum traditionellen Apéro, aber auch andere Leute wärmten sich dort bei einem Teller Spaghetti oder einem starken Kaffee. Die Gourmet-Häfi hatten sich auf dem Rössli-Parkplatz eingerichtet, das Zelt gut geheizt und so Gäste angelockt. In der Raclette-Stube des Freiwilligen Rettungscorps im Feuerwehrdepot waren die Festbänke ebenfalls meist sehr gut gefüllt.
Und auch im Festzelt oder an kleinen Imbissständen rund um den Parcours konnte man sich verpflegen. Die Metzgerei Willi hatte den kürzesten Anfahrtsweg, brutzelten doch ihre Würste gleich neben ihrem Geschäftshaus. Auch der Marronistand war heiss begehrt, dafür entlockte die Soft-Ice-Werbung im Zelt manchen eher ein müdes Lächeln.
Vereine
Jedes Jahr lässt sich der Männerchor Frohsinn eine Attraktion für Jung und Alt einfallen. Diesmal war Büchsenwerfen mit einer Gummischleuder Trumpf. Allzu viel hatten hier die Männer nicht zu tun, ebenso wenig die Jungschi oder die Pfadi Bi-Pi. Es war für viele einfach zu kalt und zu nass, um sich auf „Outdoor-Spiele“ einzulassen. Das Frauenverein-Kuchenstübli musste erst gesucht werden. Auch hier standen frierende Frauen im luftigen Zelt und freuten sich über jede Person, die sich zu ihnen verirrte. Die Ludothek bekam wegen der neuen Standordnung ebenfalls nur wenige Gäste, was die dortigen Betreuerinnen und Betreuer sehr bedauerten.
Gemeinnütziges
Auch dieses Jahr verkauften freiwillige Helferinnen wieder die belieben gedörrten Apfelschnitze. 360 Säckli waren dafür von fleissigen Händen in der Unterkirche geschnitzelt und danach in eine Dörrerei gebracht worden. Der Gesamterlös geht dieses Jahr an die Markthalle Niederuzwil. Pro Säckli bezahlt man fünf Franken und bekommt dafür eine gesunde, schmackhafte Zwischenverpflegung.
Und wie jedes Jahr stand vor der Post auch der Stand von „Le Pont- die Brücke“ mit ihrem Slogan „Arbeit in Würde“. Beliebte Verkaufsprodukte waren Bienenhonig aus Guatemala oder gedörrte Mangos aus Burkina Faso. Dieses Hilfswerk unterstützt vor allem Menschen in Südamerika und in einigen afrikanischen Staaten. Es setzt sich auch für die Gleichberechtigung aller im jeweiligen Land lebenden Menschen ein. Auch das Wohnheim Bisacht hat sich an der Chilbi mit einem sehr ansprechenden Angebot gezeigt.
Unterhaltung
Im „s’Zelt“ fanden allerhand Auftritte statt. So spielten sich die „Gräppäla-Schränzer“ mit ohrenbetäubenden Melodien in die Herzen ihrer Fans. Am Samstagabend war laut Patrick Schätti sehr viel los im Zelt. Besonders die Anwesenheit eines Taxi-Dancers trug hier zur Stimmung bei, nebst der Musik von Reto Eigenmann. Bekanntlich gibt es an solchen Anlässen meistens einen Überschuss an tanzfreudigen Fraue Am Sonntagnachmittag spielte unter anderem eine Volksmusikgruppe unter der Leitung von Elfie Künzle auf.
Angebot an den Ständen
Irgendwie war das ganze Angebot von Anfang an eher kleiner als auch schon. In vielen Ständen – Schmuck, Textiles aller Art, Dekorationsgegenstände und anderes - standen frierende Frauen oder Männer und warteten vergeblich auf Kundschaft. Und so sah man denn auch bereits am Sonntag früh am Nachmittag schon abgeräumte Stände. Kälte und ausbleibende Kundschaft hatten diesen Entschluss leicht gemacht. Man kann nur hoffen, dass nächstes Jahr wieder etwas bessere Wetterbedingungen herrschen werden.