Genau 20'245 Personen sind an einem durchschnittlichen Tag am Bahnhof Wil unterwegs. Das sind um fast 2500 Menschen mehr als noch zwei Jahre zuvor. Der Anstieg beträgt satte 14 Prozent. Das geht aus einem Bericht des Amtes für öffentlichen Verkehrs des Kantons St. Gallen hervor, der unlängst veröffentlicht worden ist. Somit hat Wil – wenn man die grösseren Bahnhöfe im Kanton St. Gallen betrachtet – prozentual am zweitmeisten zugelegt. Einzig in Gossau war der Zuwachs mit 25 Prozent noch deutlicher. Die Gossauer haben die 10’000er-Marke übersprungen. Oder anders formuliert: Den Bahnhof Wil nutzen ziemlich genau doppelt so viele Leute wie jenen in Gossau.

Bemerkenswert ist vor allem, dass sich die Frequenz in Wil und im vergleichbaren Rapperswil innerhalb dieser zwei Jahre markant und in eine unterschiedliche Richtung verändert hat. Lagen die beiden Knotenpunkte bei der bis dato vorletzten Erhebung im Jahr 2014 noch um über 4000 Personen auseinander, so sind die beiden Bahnhöfen bei der Zählung 2016 – das sind die aktuellsten Zahlen – nahezu gleichauf. In Rapperswil gab es in diesen beiden Jahren ein Minus von vier Prozent. Weiterhin unangefochten an der Spitze liegt der Bahnhof der Kantonshauptstadt St. Gallen mit durchschnittlich über 47'000 Ein- und Aussteigern pro Tag. Ansteigend sind die Zahlen auch in Uzwil mit knapp 5000 Personen pro Tag (plus 5 Prozent) und Flawil mit nahezu 3500 Personen pro Tag (plus 7 Prozent).

Zwei Linien im Toggenburg unter Beobachtung
In Zusammenhang mit den Pendlerströmen stellt sich auch die Frage, wie gut die Buslinien der Region ausgelastet sind. Dabei ist der Kostendeckungsgrad eine wichtige Kennzahl. Auch darüber macht besagter Bericht Aussagen. Und es lässt sich vermerken: Alles im grünen Bereich – abgesehen von einem einzelnen Nachtbus Wil-Weinfelden und der Wiler Stadtbuslinie vom Bahnhof in die Neulanden. In Stadt und Region Wil erreichen alle Buslinien einen Kostendeckungsgrad von mindestens 25 Prozent. Das tönt zwar auf den ersten Blick nach wenig, ist in der kantonalen Betrachtungsweise aber genug, um überall mindestens ein «Mindestvorgabe erreicht» zu vergeben. Die meisten Linien liegen gar bei 30 bis 40 Prozent. Mit 53 Prozent die höchste Kostendeckung hat die Linie Wil-Sirnach-Balterswil-Dussnang, gefolgt vom Uzwiler Ortsbus auf der Linie Niederuzwil Gaswerk-Uzwil Bahnhof-Waldhof mit 51 Prozent. Jene Uzwiler Linie weist mit 2,4 Einsteigern pro Kilometer in jener Statistik den höchsten Wert auf. Einen Kostendeckungsgrad von 50 Prozent hat die Linie Wil-Rickenbach-Kirchberg-Gähwil.

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Die allermeisten Bus- und Postautolninien ab dem Bahnhof Wil haben einen genügenden Kostendeckungsgrad.

Im Toggenburg sind die Frequenzen auf zwei Linien ungenügend. Auf der Strecke Krinau-Lichtensteig-Dietfurt liegt der Kostendeckungsgrad bei nur 19 Prozent und auf der Linie Bütschwil-Mosnang-Mühlrüti-Hulftegg bei nur 24 Prozent. Sie sind somit gefährdet und werden vom Kanton genau beobachtet. Um den Kostendeckungsgrad zu erhöhen, müssten entweder Kurse gestrichen oder die Beiträge der Gemeinden erhöht werden.

Halbstundentakt nach Gähwil wird verlängert
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres wurden mehr Busse unterwegs sein als bisher. Die Wiler Stadtbuslinien 701 bis 704 verkehren dann von Montag bis Freitag tagsüber durchgehend im Viertelstundentakt. Damit werden am Bahnhof alle Anschlüsse auf die Züge gewährleistet. Das ist insofern wichtig, als dass die S-Bahnen Richtung St. Gallen ab Dezember um eine Viertelstunde versetzt fahren. Die Abfahrtszeiten der regionalen Buslinien werden an den neuen Bahnfahrplan angepasst. Die Buslinie 732 nach Gähwil verkehrt neu bis 23 Uhr im Halbstundentakt mit Zusatzkursen von Montag bis Freitag zur Hauptverkehrszeit nach Kirchberg. In Flawil und Uzwil ergeben sich neue Linienführungen und Verknüpfungen.