Das Wetter spielte mit: bei sonnigen 24 Grad trafen sich rund 50 Personen beim Pavillon an der Weierwiese und nahmen auf den im Halbkreis angeordneten Klappstühlen in den Regenbogenfarben Platz. «Wir möchten mit dem OPEN MIC alle Menschen ansprechen, unabhängig von Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder vom sozialen Status», erklärte SP-Co-Präsidentin Mirta Sauer in ihrer Eröffnungsrede.
Der musikalische Einstieg von Sänger Boszik animierte zahlreiche PassantInnen zum Verbleib. Zwei Mitglieder des Wiler Jugendparlaments, Arta Mustafi und Andrin Hobi, informierten über ihre Arbeit, Ziele und Wünsche. Sie fühlen sich in der Stadt Wil ernstgenommen und respektiert.
Valentina Kovacevic erzählte in einer emotionalen Rede von ihren Erfahrungen in ihrem ehemaligen Wohnquartier. Die Gallusstrasse im Westquartier habe sich in ein Ghetto verwandelt, meinte die Religionspädagogin. Das stimme sie traurig und wütend zugleich.
Sänger Boszik rief dazu auf, sich für die Gesellschaft zu engagieren und den Dialog zu pflegen. Darum begrüsse er Veranstaltungen wie das OPEN MIC.
Ein weiterer Redner, Meriton Robelli, bedauerte, dass das Potential auf der Weierwiese kaum ausgenützt werde. Es gebe weder einen Kiosk oder eine kleine Bar mit Getränken noch Grillstellen. Als häufiger Besucher des Weiers vermisse er auch Kunst. Man müsse mehr aus dem Wiler Weier machen, meinte er.
Es waren also ganz unterschiedliche Themen, die beim ersten OPEN MIC angesprochen wurden - ganz im Sinn der InitiantInnen. Die Veranstaltung dauerte rund dreieinhalb Stunden. Die Premiere gelang: Das nächste OPEN MIC Wil ist nämlich bereits in Planung.