Sie ist in Wil aufgewachsen. Sie wohnt in Wil. Sie setzt sich seit vielen Jahren auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene für Wil ein. Sie trägt den Namen Wil in die Schweiz hinaus. Und nun besitzt Bundesrätin Karin Keller-Sutter auch das Bürgerrecht von dem Ort, „an den ich hingehöre“, wie sie am Sonntagmorgen sagte.
Karin Keller-Sutter und ihr Ehemann Morten Keller sind im Herbst des vergangenen Jahres vor ihrer Wahl in den Bundesrat in Wil eingebürgert worden. Gleichzeitig verlieh ihnen der Einbürgerungsrat auf Antrag der Ortsgemeinde Wil das Ehrenbürgerrecht der Stadt Wil. Beim Waldgang der Ortsgemeinde Wil fand die Übergabe des Bürgerbriefs statt. Den feierlichen Rahmen bildete die Pflanzung eines Baums beim Känzeli.
Als Symbol für die Ehrenbürgerschaft von Bundesrätin Karin Keller-Sutter und ihres Ehemanns Morten Keller hatten die Mitarbeiter des Forstbetriebs der Ortsgemeinde Wil am Rand des Nieselbergwalds eine junge Linde gesetzt, für welche die Bundesrätin in Anwesenheit von Stadtpräsidentin Susanne Hartmann und Stadträtin Jutta Röösli – beide Mitglieder des Einbürgerungsrats – sowie 130 Ortsbürger die letzten Schaufeln Erde zufügen musste. Karin Keller-Sutter freute sich sichtlich, dass neben dem Bürgerrecht von Jonschwil (durch ihren Vater) und Kirchberg (durch ihren Ehemann) nun dasjenige von der Gemeinde hinzukam, in der sie ihre Kindheit verbracht hatte, heute noch lebt und ihre politische Laufbahn begann.
Eine politische Powerfrau
Als politisches Aushängeschild von Wil bezeichnete Ortsgemeinde-Präsident Norbert Hodel Bundesrätin Karin Keller-Sutter beim Waldgang. Das Ehrenbürgerrecht erhielt „die politische Powerfrau“ verliehen aufgrund ihrer Verdienste als Kantons-, Regierungs- und Ständerätin sowie Präsidentin des Ständerats. Die „Bundesrätin-Linde“ soll an die Wahl von Karin Keller-Sutter in den Bundesrat erinnern und als Zeichen dienen, „dass mit Beharrlichkeit jedem Wind, auch dem politischen, entgegengetreten werden kann“.
Anspruchshaltung zum Wald steigt
Das Känzeli war ausserdem Ausgangspunkt für den Rundgang durch den Nieselbergwald, auf welchem der Leiter des Forstbetriebs der Ortsgemeinde Wil, Renaldo Vanzo, auf Probleme einging, die sich für einen Waldbesitzer ergeben, „da die Anspruchshaltung der Bevölkerung an den Wald steigt“. Er wies auf die Informationstafeln hin, auf denen die Hundebesitzer aufgefordert werden, während der Setzzeit der Rehe die Hunde an die Leine zu nehmen, oder die Biker angehalten werden, die Strassen und Wege zu nutzen und Fahrten durch das Dickicht zu unterlassen.
Vanzo zeigte des Weiteren auf, wie die Instandstellung der Waldstrasse vom Känzeli nach Gampen umgesetzt worden war und betonte bei der Präsentation eines neuen Duchzugsentasters, dass der tiefe Holzpreis nur durch eine Steigerung des Absatzes von Schweizer Holz kompensiert werden kann. (ph)