Periodisch wechselnde Sonderausstellungen greifen Themen aus dem täglichen Leben oder der Entwicklung des Dorfes auf und stellen Bezüge zur heutigen Lebenswelt dar. Zudem verfügt das Ortsmuseum über eine umfangreiche Fotosammlung. Ausschnitte von diesen werden der Öffentlichkeit wiederkehrend zugänglich gemacht. Am vergangenen Sonntag öffnete das Museum wieder seine Türen, so wie es jeden ersten Sonntag in den Monaten Mai bis Oktober der Fall ist. Zur Mittagszeit studierten unter anderem Theres und Niklaus Lüthi aus Bommershüsli (Tuttwil) die Sonderausstellung «Blitzlichter aus Wängis Geschichte». Viele Illustrationen und Fotos zeugen von der Wängemer Verwandlung in den vergangenen Jahrhunderten. Niklaus Lüthi kann sich an zahlreiche Begebenheiten erinnern, die er in den vergangenen Jahrzehnten selber miterlebt hat. «Schon beim Betreten des Museums flackerten erste Erinnerungen auf. Schön, dass diesem wertvollen Kulturgut hier Sorge getragen wird. Toll auch, dass die Öffentlichkeit daran teilnehmen kann», sagte er. Das Ortsmuseum befindet sich in der Adlerscheune gleich neben der Evangelischen Kirche. 

Post inside
Bei Theres und Niklaus Lüthi kommen beim Besuch im Ortsmuseum Wängi viele Erinnerungen aus den vergangenen Jahrzehnten hoch.

Weniger Besucher wegen der Hitze
Wängi feiert in diesem Jahr seine erstmalige urkundliche Erwähnung von vor 1200 Jahren. Die Blitzlichter geben einen Einblick in die lange Dorfgeschichte. Rolf Baumann ist Mitglied des Stiftungsrates und erklärt, dass an einem Sonntag jeweils rund 50 Besucher kommen. «Heute sind es wohl etwas weniger, aber das ist angesichts dieser Hitze auch verständlich», sagte er, während er zwei Besucher mit Tranksame bedient. Zudem weiss er, wie sich das Dorf augenscheinlich verändert hat. «Viele Berufsgattungen sind verschwunden. Sattler oder Küfer gibt es nicht mehr und von den ehemals zahlreichen Käsereien ist nur noch eine übrig geblieben. Das Rad der Zeit dreht auch in Wängi.» Insbesondere in den Bereichen der Landwirtschaft und des Kleingewerbes hat sich das Dorf verändert. «All jene, die hier aufgewachsen sind, wissen davon. Viele von ihnen kommen auch immer wieder hierher um zusammen die Vergangenheit aufleben zu lassen», sagt Baumann.