Der Unmut in Wil über die aktuelle Situation ist gross. Lange Wartezeiten von teilweise über 20 Minuten sorgen für Frust bei den Bahnreisenden. Doch am Horizont sieht es heller aus als auch schon. So sind für Wil deutliche Verbesserungen in Aussicht gestellt. Der Vollknoten, welcher vergangenen Dezember zerfallen ist, soll wiederhergestellt werden. Das bedeutet: Schlanke Anschlüsse am Bahnhof Wil. «Anschlussverbindungen zwischen S-Bahnen und Fernverkehr funktionieren dann ohne lange Wartezeiten», sagte Lucas Keel, Präsident der Regio-Wil-Fachgruppe Mobilität.

Fernverkehr uns S-Bahn sollen sich so überlagern, dass es einen sauberen Viertelstunden-Takt gibt. Aktuell ist es ein so genannter Hinketakt, also zwei Züge binnen 10 Minuten und dann 20 Minuten lang keiner mehr. Zudem soll Wil einen zusätzlichen Fernverkehrshalt bekommen. Es ist geplant, dass der «St. Galler Sprinter» auch in Wil hält, was eine Verbindung ohne Halt zwischen der Äbte- und der Gallusstadt ergäbe. «Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass diese Pläne gefährdet sein könnten», sagte Keel. Realität werden sie allerdings voraussichtlich erst im Jahr 2035. Derzeit laufen die Planungen für jenen grossen Ausbauschritt.

Vorstand verkleinert

Ansonsten stand die Delegiertenversammlung in Wil im Zeichen von personellen Veränderungen – ausgelöst durch das Grossprojekt Wil West. Im Westen der Stadt Wil sollen in den kommenden Jahren bis zu 3000 Arbeitsplätze angesiedelt werden. Im Frühjahr ist die Regio-Wil-Geschäftsstelle deutlich aufgestockt worden. Zum Beispiel mit Peter Guler, dem neuen Gesamtprojektleiter Standortentwicklung Wil West. Ebenfalls im April hat Sven Müller in einem Teilzeitpensum von 75 Prozent als PR-Fachperson für Wil West begonnen. Er kümmert sich auch darum, die neue Organisation WPO ins richtige Licht zu rücken. Diese drei Buchstaben stehen für «Wirtschaftsportal Ost», welches die Region Wil als Wirtschaftsstandort positionieren und fernab das Fürstenlandes bekannt machen soll. Die Gründungsversammlung fand Ende Mai statt. Robert Stadler ist zum neuen Standortförderer gewählt worden.

Dies wiederum geht mit Anpassungen innerhalb des Vereins Regio Wil einher, da die Aspekte der Wirtschaft zu einem guten Teil an die neue Organisation WPO ausgelagert werden. Darum wurde der Vorstand der Regio Wil um eine Person reduziert. Roman Habrik und Pasquale Zampogna verliessen das Gremium, um im fünfköpfigen Vorstand des WPO aufgenommen zu werden. Auch Willy Nägeli trat aus dem Regio-Wil-Vorstand aus – aus Altersgründen. Neu aufgenommen wurden die beiden Gemeindepräsidenten Stefan Frei (Jonschwil) und Hans Mäder (Eschlikon).

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Peter Guler ist hauptverantwortlich für die Entwicklung des Projektes Wil West. (Bild: Simon Dudle)